Revolutionshochzeit
Filmdaten | |
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Originaltitel: | Revolutionshochzeit |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1938 |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Euphono-Film GmbH |
Im Auftrag von: | Terra-Filmkunst GmbH |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Hans H. Zerlett |
Regieassistenz: | Eckart Beelitz |
Drehbuch: | Hans H. Zerlett |
Produzent: | Franz Vogel |
Musik: | Walter Gronostay (unter Verwendung französischer Melodien) |
Ton: | Eugen Hrich |
Kamera: | Georg Krause |
Standfotos: | Kurt Wunsch |
Bauten: | Karl Machus |
Kostüm: | Willi Ernst |
Aufnahmeleitung: | Ernst Körner, Werner Drake |
Schnitt: | Ella Ensink |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Brigitte Horney | Aline |
Enrico Benfer | Ernest |
Paul Hartmann | Marc Arron |
Bernhard Minetti | Montaloup |
Hugo Gau-Hamm | General Davout |
Carla Rust | Leontine |
Peter Elsholtz | Prosper |
Heinz Welzel | Jean Lasque |
Eva Tinschmann | Jeanette |
Ernst-Albert Schaah | Jerome |
Franz Lichtenauer | Pierre |
Erwin Biegel | Soldat Biron |
Berthold Reissig | |
Jens von Hagen | |
Hedi Höpfner | |
Fred Goebel | |
Anatol Dobrianski | |
Kurt Brenkendorf | |
Erich Mack | |
Michael von Newlinski | |
Georg A. Profé | |
Charlie Albert Huber | |
Jochen Nickau | |
Karl Jüstel | |
Allan Durant | |
Ullrich Klein | |
Curt Eckert | |
Peter Lau | |
Willy Meyer-Sanden | |
Max Hochstetter | |
Kurt Alexander Duma | |
Hermann Lindt | |
Friedrich Ohse | |
Kurt Mikulski |
Revolutionshochzeit ist ein deutscher Historienfilm von 1938. Die Dreharbeiten fanden in der Mark Brandenburg statt. Die Uraufführung war am 7. März 1938.
Handlung
1793. Die Armeen der Revolution marschieren. Aristokraten und Royalisten sind über die Grenzen geflohen oder in den Händen des Konvents. Das Schloß Trionville, das nahe an der belgisch-französischen Grenze liegt, hat noch keine Jakobiner gesehen. Die Besitzerin, das Fräulein Aline d’Estoile, lebt mit ihrem etwas zusammengeschmolzenen Personal wie auf einer Insel im stürmischen Ozean. Der brave Haushofmeister Jerome sorgt für Ordnung und Frieden, die Zofe Leontine ist der Herrin treu ergeben, nur der Diener Prosper hat die Manieren und Phrasen der Jakobiner angenommen.
Aline ist schon von Kindheit an dem Marquis Ernest de Tressailes als Lebensgefährtin zugesprochen. Der Marquis ist nach dem Sturz Ludwigs XVI. ins Ausland geflohen und steht jetzt als Emigrant auf der Seite der Gegner Frankreichs, um sein Vaterland von der Geißel der Revolution befreien zu helfen. Mit einem Trupp von Offizieren reitet er nach Trionville, ein Feldgeistlicher traut das Paar, und nach einem kleinen Souper verlassen die Gäste das Haus. Ernest verspricht seinem Vorgesetzten, das Schloß bei Sonnenaufgang zu verlassen.
Er kommt nicht dazu, sein Versprechen zu halten. Revolutionstruppen rücken heran. General Davout und Oberst Marc Arron besetzen das Schloß, und in Ihrer Gesellschaft befindet sich Montaloup, der Kommissar des Konvents. Ernest will fliehen, wird aber im Park gefaßt. Umsonst versucht Prosper, der angesichts der Not seiner Herrin seine Jakobinergesinnung vergißt, die verräterische Schleife vom Huf des Marquis reißen. Der Kommissar hat es bemerkt, Prosper quittiert seine Treue mit dem Tod.
Ernest ist der typische Aristokrat jener Zeit. Er schweigt stolz und verächlich auf alle Fragen, die an ihn gestellt werden. Der Kommissar des Konvents ordnet die sofortige Exekution an, da nach einer Verordnung des Wohlfahrtsausschusses jeder Emigrant, der innerhalb der Grenzen Frankreichs angetroffen wird, dem Tode verfällt. Marc Arron erreicht, daß die Exekution bis früh um 6 Uhr aufgeschoben wird. Das Paar soll seine Nacht haben.
Aber der Marquis zeigt sich der Größe des Augenblicks nicht gewachsen. Er nimmt die ihm gewährten Stunden nicht als ein bittersüßes Geschenk hin, er denkt nur an das Ende. Da läßt Aline Marc Arron um eine Unterredung bitten. Der Oberst lehnt erst ab, geht dann aber doch zu ihr und dem Marquis, und als Ernest hochmütig wie zuvor bleibt, kanzelt der Regvolutionsoffizier ihn ab und wirft ihm seine Pistole hin. Der Adlige will die Waffe auf Marc Arron richten, aber der bleibt ruhig und überlegen und bewahrt ganz die Haltung jener Männer des revolutionären Frankreich, die sich die Männer und Helden des antiken Rom zum Vorbild genommen hatten. Aline will alles tun, um Ernest zu retten. Sie will sogar den Preis bezahlen, den ein Mann von einer Frau fordern kann, wenn er ihr alles zu opfern bereit ist. In Marc Arrons Uniform flieht der Marquis, und der republikanische Offizier zieht die Kleidung des Aristokraten an. Als Aline in einer Aufwallung von Scham und Verwirrung sich ihm verweigert, streckt Marc Arron sich mit der Ruhe des Stoikers auf einen Sessel und erwartet sein Schicksal.
Und das läßt nicht auf sich warten. Der Kommissar Montaloup will es erst gar nicht glauben, daß Marc Arron „die Republik um einen ihrer besten Männer berauben will“, aber der Offizier antwortet ihm sarkastisch: „Warum macht man die großen Dummheiten seines Lebens?“ Wütend schreit Montaloup ihn an: „Für einen Unterrock also?“ Marc Arron muß für den entflohenen Ernest sterben. Aline versteht erst jetzt die Größe seines Opfers. Zum ersten Male in ihrem Leben ahnt sie, was ein Mann um einer Frau willen tun kann. Die Nacht gehört ihnen, und erst, als die Uhr die fünfte Morgengstunde schlägt, kommt über Marc Arron das erste Erschrecken.
Der Marquis ist unterdessen zurückgeritten. Er hat vor sich selbst kehrtgemacht. Als das Exekutionskommando aufmarschiert, steht er im Hof des Schlosses. Er wird festgenommen, und Marc Arron scheint gerettet. Selbst Montaloup, der sonst so unerbittliche Kommissar, will von seinen starren Grundsätzen abweichen. Aber Marc Arron erinnert ihn daran, daß die Disziplin der Truppe nicht gestört werden darf. Für den zurückgekehrten Emigranten setzt er sich ein: „Laß den da von neuem als gemeinen Soldaten beginnen“, für sich selbst aber kommandiert er die richtende Salve. In unendlicher Trauer liebkost Aline das Gesicht des Toten.