Buchner, Hermann (1917)

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Hermann Buchner

Hermann Buchner (Lebensrune.png 16. Januar 1917 in Nürnberg; Todesrune.png gefallen 17. November 1944 bei Modlin) war ein deutscher der SS, zuletzt SS-Sturmbannführer der Waffen-SS und Ritterkreuzträger mit Nahkampfspange in Gold des Zweiten Weltkrieges.

Leben

SS-Hauptsturmführer Hermann Buchner.jpg
SS-Sturmbannführer Hermann Buchner.jpg

Hermann Buchner wurde am 16. Januar 1917 im Fränkischen Nürnberg als Sohn eines Werkmeisters geboren und nahm nach der schulischen Ausbildung eine Drogistenlehre auf. Er absolvierte vom 21. August 1934 bis zum 31. Mai 1936 den Reichsarbeitsdienst und wurde dabei als Truppführer entlassen.

Militärischer Werdegang

SS-Sturmbannführer Hermann Buchner (l.) mit Kreisleiter Erich Höllfritsch
Todesanzeige der Ehefrau Elsbeth, geb. Haberer im „Fränkischen Anzeiger“

Am 1. Oktober 1936 trat Buchner mit der SS-Nummer 286.779 der 12. Kompanie des SS-Regiments „Deutschland“ in München bei, besuchte vom 1. April 1938 bis zum 30. Januar 1939 einen Junker-Lehrgang der SS-Junkerschule Braunschweig und direkt anschließend bis zum 31. Januar 1939 einen Zugführer-Lehrgang in Dachau. Den Lehrgang in Braunschweig hatte Buchner allerdings zunächst nicht bestanden. Vor allem schwach in Theorie fiel er durch die Endabnahme. Der zweite Anlauf brachte den erwünschten Erfolg.

Vom 20. April bis zum 1. Mai 1939 Führer an der SS-Junkerschule Braunschweig, kam Buchner in die 11. Kompanie der SS-Totenkopf-Standarte „Oberbayern“.

Zweiter Weltkrieg

Am 7. September 1939 übernahm er den Posten des Adjutanten des V. Bataillons der Standarte und wurde am 11. Oktober 1939 zur SS-Totenkopf-Division kommandiert und dort als Ordonnanz-Offizier im III. Bataillon des SS-Totenkopf-Infanterie-Regiments 1 eingesetzt. Nach einem Gasschutz-Lehrgang an der Heeresgasschutzschule in Celle vom 1. bis zum 10. Januar 1940, nahm Buchner am Westfeldzug teil und wurde am 30. Mai 1940 zum Adjutanten des III. Bataillons seines Regiments ernannt. Buchner hatte während der Kämpfe im Westen u. a. an den Kämpfen bei Cambrai, Dünkirchen, Peronne und Lyon teilgenommen und dafür das Eiserne Kreuz 2. Klasse erhalten.

Diesen Posten behielt er auch für die nächsten Einsätze, u. a. in Rußland, bis er am 17. Januar 1942 die Führung einer gemischten Kampf-Kompanie in seinem III. Bataillon übernahm.[1]

Der Januar 1942 brachte die Einkesselung des II. Armeekorps im Raum Demjansk. Damit waren auch die Soldaten der Division „Totenkopf“ eingeschlossen. Die folgenden Monate brachten schwere Kämpfe und härteste Entbehrungen.

Nachweisbar übernahm er laut Meldung vom 24. April 1942 die Führung der 9. Kompanie und wurde am 21. Mai 1942 als solcher durch den Splitter einer Artilleriegranate verwundet.[2] Im Lazarett erhielt er am 21. Juni 1942 die Beförderung zum SS-Hauptsturmführer.

Ab dem 2. Juli 1941 bis zum 16. Oktober 1943 hatte Buchner an bisher 50 Nahkampftagen teilgenommen und erhielt dafür als einer der ersten Soldaten der Waffen-SS die Nahkampfspange in Gold. Buchner war damit einer der wenigen die fast sämtliche Tapferkeitsauszeichnungen erhielten. In der Aufstellung der Nahkampftage fehlen allerdings die noch folgenden Kampftage, die keine Listung mehr erfuhren. Es ist davon auszugehen, daß Buchner noch weitaus mehr Nahkampftage zu verzeichnen hatte. Allein in den Monaten Juli und August 1943 verbuchte er 20 Nahkampftage. Mit der Verleihung der Spange an Buchner war er der achte Träger dieser nicht hoch genug einzuschätzenden Auszeichnung innerhalb der Wehrmacht. In den Reihen der Waffen-SS, war er der vierte Träger dieser Spange.

Nach einem Tapferkeitsurlaub im Zusammenhang mit der Verleihung der Nahkampfspange in Gold, erhielt Buchner eine Kommandierung zu einem Bataillons-Führer-Lehrgang an die Infanterieschule Paris und kehrte dann jedoch wieder zu seinem Bataillon zurück. Am 9. November 1943 wurde er zum Kommandeur des III. Bataillons im SS-Panzergrenadier-Regiment 5 „Totenkopf“ ernannt.

Ritterkreuz

Nach schweren Rückzugskämpfen südlich Balga erreichte das Bataillon am Morgen des 31. März 1944 gegen 6.00 Uhr im ermüdeten Zugang die Ortschaft Starowo. Dort erhielt Buchner den Befehl, direkt zum Angriff auf die Höhe 234,5 vorzugehen und dort eine Frontlücke zu schließen. Eine von Buchner angesetzte Aufklärung erkannte jedoch, daß der Gegner bereits über Nowosselowka in den Ostteil von Ssofjewka eingedrungen war. Buchner entschloß sich, ohne die Unterstützung schwerer Waffen oder Artillerie, zum sofortigen Angriff, da durch den gegnerischen Vorstoß die Bahnlinie Sslobodka-Odessa bedroht war. Zunächst gelang es dem Bataillon Buchner die im Ost- und Nordostteil stehenden gegnerischen Einheiten zu vernichten. Er ging dann selbst an der Spitze seiner übermüdeten Kameraden zum Angriff auf die Ortschaft Nowosselowka über. Es gelang dem Bataillon, den Gegner zu zerschlagen und weit hinter die Ortschaft zurückzudrängen. Buchner verhinderte damit die Unterbrechung dieser wichtigen Bahnlinie und einen sowjetischen Vorstoß auf die Hauptrollbahn in Richtung Starowo. Dabei verlor der Gegner mindestens 74 Soldaten und ließ drei Pak, 24 MG, zwei Granatwerfer, eine Feldküche und zahlreiches Kriegsgerät auf dem Schlachtfeld zurück. Weiterhin wurden 42 Gefangene eingebracht und mehr als 100 Pferde erbeutet.

Für diesen Erfolg wurde Buchner durch den Divisionskommandeur SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS Hermann Prieß zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes vorgeschlagen. Dieses erhielt er als SS-Hauptsturmführer und Kommandeur des III. Bataillons im SS-Panzergrenadier-Regiment 5 der 3. SS-Panzer-Division „Totenkopf“, am 16. Juni 1944. Zusammen mit seinem Kommandeur erhielt auch der SS-Unterscharführer Josef Röllecke als Meldestaffelführer des Bataillons das Ritterkreuz. Doch Buchner sollte nur für kurze Zeit diese hohe Auszeichnung tragen.

Tod

Hermann Buchner wurde am 17. November 1944 im Kampfraum Modlin bei Warschau durch Granatsplitter in den Rücken schwer verwundet und erlag noch am gleichen Tag im Feld-Lazarett der Division „Totenkopf“ seinen schweren Verwundungen. Er ruht heute auf dem Soldatenfriedhof in Modlin.

Buchner war entgegen dem Befehl Hitlers, sämtliche Nahkampfspangenträger in Gold aus der Front zu ziehen bei seinem Bataillon verblieben. Bis zu seinem Tod erhielt er zwischen 60 und 70 offizielle anerkannte Nahkampftage zugesprochen. Eine beachtliche Zahl und Nachweis für achtenswerte Tapferkeit und Mut.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939-1945, Podzun-Pallas Verlag, Friedburg 2000, ISBN 3-7909-0284-5

Quelle

Fußnoten

  1. Ob er zu diesem Zeitpunkt bereits Chef der einer Kompanie war, ist unbekannt. Zumindest wird er im Vorschlag zur Verleihung der Nahkampfspange in Gold bereits für Dezember 1941 als Kompaniechef ausgewiesen.
  2. Wann er wieder zu seiner Kompanie zurückkehrte ist unbekannt.