Christian, Eckhard

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V. l. n. r.: Marshal Ion Antonescu, Dr. Paul Otto Schmidt, Adolf Hitler, Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel (hinter dem Führer), Oberstleutnant Eckhard Christian und Generaloberst Franz Halder, Führerhauptquartier „Wolfsschanze“ am 11. Februar 1942

Eckhard Christian (Lebensrune.png 1. Dezember 1907 in Berlin; Todesrune.png 3. Januar 1985 in Bad Kreuznach) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalmajor der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Eckhard Christian wurde in Charlottenburg geboren. Er trat 1926 in die Reichsmarine ein, von 1928 bis 1929 besuchte er die Offiziersschule, anschließend fuhr er als Leutnant zur See. Im Jahr 1934 wechselte er zur Luftwaffe in Warnemünde und wurde am 1. April 1935 zum Hauptmann der Wehrmacht befördert. Am 1. Oktober 1935 wurde er zur Fliegerstaffel (M) nach Kiel-Holtenau versetzt, wo auch Robert Kowalewski diente. Im Juli 1938 wechselte Christian in den Generalstab und wurde nach seinem Einsatz als Flugzeugführer bei der Schlacht um Narvik am 1. Juni 1940 zum Major befördert und als persönlicher Generalstabsoffizier des Chefs des Wehrmachtführungsstabes im Oberkommando der Wehrmacht Alfred Jodl u. a. in das Führerhauptquartier versetzt. In dieser Stellung trug er dem Führer beinahe täglich vor.[1]

Gauleiter Albert Maria Forster bei der Hochzeit von Eckhard Christian

In Hitlers Hauptquartier lernte Eckhard Christian Gerda Daranowski, eine von Hitlers Sekretärinnen, kennen, die er am 2. Februar 1943 heiratete.[2] Die Ehe blieb kinderlos. Am 1. März 1943 erfolgte seine Beförderung zum Oberst und die Versetzung in den Luftwaffenführungsstab als Adjutant des Chefs.

Am 1. September 1944 wurde Christian, der mit Werner Kreipe befreundet war, selbst zum Chef des Luftwaffenführungsstabes ernannt und zum Generalmajor befördert. Er amtierte im Herbst 1944 für einen Monat gleichzeitig stellvertretend als Chef des Generalstabes der Luftwaffe.

Ab April 1945 wurde Christian nach Berlin in den Führerbunker kommandiert, wo er am 22. April 1945, stellvertretend für Hermann Göring und Karl Koller (zweiter Mann der Luftwaffe nach Hermann Göring), an der Lagebesprechung zur Schlacht um Berlin teilnahm.[3][4] Danach wurde er zur Reichsregierung Dönitz nach Flensburg befohlen, wobei er seine Gattin schweren Herzens in Berlin zurücklassen mußte.

Im Mai 1945 geriet Christian in Mürwik (→ Sonderbereich Mürwik) in britische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 7. Mai 1947 freikam.

General der Flieger Werner Kreipe (rechts, Chef des Generalstabes der Luftwaffe) im Gespräch mit Oberst Eckhard Christian (persönlicher Generalstabsoffizier des Chefs des Oberkommandos der Wehrmacht) im Führerhauptquartier „Wolfsschanze“ am 2. August 1944

Persönliches

Gerda Christian hatte 1946 die Scheidung eingereicht, da sie ihrem Gatten nicht verzeihen konnte, daß er nicht mit ihr im Führerbunker geblieben war. Sie verließ am Abend des 30. April 1945 (andere Quellen berichten den 1. Mai) u. a. gemeinsam mit dem damals 27jährigen Otto Günsche in der ersten von SS-Brigadeführer Wilhelm Mohnke geführten Gruppe (insgesamt zehn Gruppen zu etwa 20 Personen) den Führerbunker. Dabei waren auch Traudl Junge, Else Krüger (Martin Bormanns Sekretärin) und Constanze Manziarly (Hitlers Köchin; am 2. Mai von Russen verschleppt, vergewaltigt und mutmaßlich ermordet, seither gilt sie als verschollen). Während Günsche, Mohnke und so viele andere in sowjetische Gefangenschaft gerieten, konnte sich Gerda Christian nach Bayern durchschlagen. Sie pflegte bis zu ihrem Lebensende eine enge Freundschaft zu Otto Günsche.

Tod

Generalmajor a. D. Eckhard Christian starb am 3. Januar 1985 in Bad Kreuznach.

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • Anton Joachimsthaler: Hitlers Ende – Legenden und Dokumente, Bechtermünz Verlag, Augsburg 2000, ISBN 3-828-9028-55
  • Axel Polnik: Die Bayreuther Feuerwehren im Dritten Reich, 2011, ISBN 3-842-39563-9
  • Helmut Heiber: Hitlers Lagebesprechungen – Die Protokollfragmente seiner militärischen Konferenzen 1942–1945, Deutscher Taschenbuch Verlag, 1963
  • Joachim Fest: Der Untergang – Hitler und das Ende des Dritten Reiches, Alexander Fest Verlag, 2002, ISBN 3-8286-0172-3
  • Bernd Freytag von Loringhoven: Mit Hitler im Bunker – Aufzeichnungen aus dem Führerhauptquartier Juli 1944 – April 1945, wjs- Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-937989-14-5

Fußnoten

  1. Einer der Unseren, Der Spiegel 5/1971
  2. Rolf-Dieter Müller / Horst Boog / Jörg Echternkamp: Das deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, S. 848
  3. Anton Joachimsthaler: Hitlers Ende. S. 147; Ablichtung der Niederschrift des Oberleutnants Hans Volk
  4. Leo Sillner: Als alles in Scherben fiel – Das Ende des Zweiten Weltkrieges in Deutschland, S. 139