Hansen, Christian (1904)
Christian „Cissy“ Johann Hansen ( 23. September 1904 in Kiel; 7. Mai 1975[1] in Seth, Gemeinde Uberg, Nordschleswig) war ein deutscher Offizier der SS, zuletzt SS-Standartenführer der Waffen-SS, Korps-Pionierführer des I. SS-Panzer-Korps „Leibstandarte-SS Adolf Hitler“ und Armee-Pionierführer der 6. SS-Panzer-Armee im Zweiten Weltkrieg sowie Ingenieur und Architekt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach dem Schulbesuch (Volks- und Oberschule) studierte Hansen an der Bauschule Eckernförde, der Staatlichen Ingenieurschule für Bauwesen. Anschließend arbeitete mit seinem Vater bei der Bahn, und dann als Bauführer bis 1931.
Schon im Oktober 1930 war er der NSDAP beigetreten (NSDAP-Nr.: 341.812) und diente von September 1930 bis März 1931 bei der Sturmabteilung. Am 1. März 1931 trat er als Anwärter der SS bei (SS-Nr.: 11.828).
Über dem Sturm 1/III. Sturmbann/40. SS-Standarte, der SS-Stabswache, dem SS-Sonderkommando „Berlin“, der Adolf-Hitler-Standarte und der Leibstandarte diente er sich von der Pike hoch, bis er am 10. März 1935 zum SS-Untersturmführer und somit zum Offizier befördert wurde.
Zweiter Weltkrieg
Nach Lehrgang an der Heerespionierschule I im Sommer 1936 wurde er Führer des Kraftfahr-Pionierzuges der LSSAH, aus der noch vor dem Polenfeldzug die 18. Kompanie wurde, die er gegen den Feind führte, um dann 1940 erster Chef der in Bad Ems aufgestellte 16. (schweren) Infanterie-Geschütz-Kompanie der LSSAH zu werden. Dann wurde er erster Chef der Pionier-Kompanie der LSSH, die noch vor dem Westfeldzug 1940 zur verstärkten LSSAH erweitert wurde.
Nach dem Sieg im westen wurde er Kommandeur des Pionier-Bataillons, der Kern bildete seine ehemalige Kompanie. Das Bataillon erlebte mit Hansen der Übergang zur SS-Division „LSSAH“, 1941 zur Panzergrenadier- und schließlich 1943 zur 1. SS-Panzer-Division „Leibstandarte SS Adolf Hitler“. Im Juni 1943 war er gleichzeitig Ausbildungsleiter für Pioniere der Infanterie und der Panzertruppe.
Im April 1944 übergab er sein SS-Pionier-Bataillon 1 (mit vier Kompanien sowie Brückenkolonne und leichte Pionier-Kolonne) an Gerhard Steinert und wurde selbst Korps-Pionierführer des I. SS-Panzer-Korps „Leibstandarte-SS Adolf Hitler“. Am 24. Oktober 1944 übergab er das Kommando an Helmut Groß, der zuvor die SS-Instandsetzungs-Abteilung 1 kommandiert hatte, und wurde Armee-Pionierführer der 6. Panzer-Armee, die ab dem 31. Januar 1945 6. SS-Panzer-Armee heißen sollte.
Kriegsgefangenschaft
Am 8. Mai 1945, nach der verlorenen Schlacht um Wien, geriet Hansen in Kriegsgefangenschaft, aus der er erst 1948 entlassen wurde.
Nachkriegszeit
Bis Anfang 1950 war er Landarbeiter, dann konnte er endlich Architektur studieren. Ende 1951 legte er erfolgreich sein staatliches Examen ab und war fortan als Architekt tätig.
Tod
Ob SS-Standartenführer Christian Hansen mit seiner Familie in Seth, Dänemark wohnte oder dort ggf. während eines Urlaubes dort 1975 verstarb, ließ sich nicht ermitteln.
Familie
Hansen war der Sohn eines Eisenbahn-Spediteurs. Sein jüngerer Bruder war der spätere Eichenlaubträger SS-Standartenführer Max Hansen. Insgesamt dienten im Weltkrieg sechs Hansen-Brüder an der Kriegsfront, dazu kamen noch drei Schwestern.
Ehe
Christian Hansen heiratete am 28. Februar 1936 seine Verlobte Christine Brodersen, aus der Ehe sind zwei Kinder entsprossen.
SS-Beförderungen
- SS-Anwärter am 1. März 1931
- SS-Mann am 1. September 1931
- SS-Scharführer am 1. August 1932
- SS-Hauptscharführer am 1. Januar 1935
- SS-Untersturmführer am 10. März 1935
- SS-Obersturmführer am 9. November 1936
- SS-Hauptsturmführer der Waffen-SS am 9. November 1939
- SS-Sturmbannführer der Waffen-SS am 9. November 1940
- SS-Obersturmbannführer der Waffen-SS am 20. April 1943
- SS-Standartenführer der Waffen-SS am 30. Januar 1945
Auszeichnungen (Auszug)
- SS-Ehrenwinkel
- Ehrendegen „Reichsführer-SS“
- Totenkopfring der SS
- Deutsches Reichssportabzeichen
- SA-Sportabzeichen in Silber
- Olympia-Erinnerungsmedaille, II. Klasse am 1. Oktober 1938
- Medaille zur Erinnerung an den 13. März 1938 am 2. März 1939
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938 mit Spange „Prager Burg“ am 12. Juni 1940
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 25. September 1939
- 1. Klasse am 8. Juni
- Allgemeines Sturmabzeichen am 2. Oktober 1940
- Bulgarischer Militärorden für Tapferkeit, IV. Klasse mit Schwertern[2] am 6. Juli 1942 (am selben Tag wie sein Bruder Max)
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“ am 4. September 1942
- Krimschild, 1943
- Deutsches Kreuz in Gold am 25. Mai (nach anderen Quellen am 6. Mai) 1943 als SS-Obersturmbannführer und Kommandeur des Pionier-Bataillons „LSSAH“