Das Schloß in Flandern

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FILM

Das Schloß in Flandern.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Das Schloß in Flandern
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1936
Laufzeit: 93 Minuten
Sprache: Deutsch
Im Auftrag von: Tobis-Filmkunst GmbH
Erstverleih: Rota-Film Verleih AG
Stab
Regie: Geza von Bolvary
Regieassistenz: Josef von Báky
Drehbuch: Curt J. Braun
Produzent: K. J. Fritzsche
Produktionsleitung: Helmuth Schreiber
Musik: Franz Grothe
Ton: Erich Lange
Kamera: Werner Brandes
Kameraassistenz: Karl Drömmer
Standfotos: Rudolf Brix
Bauten: Emil Hasler,
Artur Schwarz
Kostüm: Werner Boehm
Aufnahmeleitung: Horst Kyrath,
Fritz Brix (Assistenz)
Schnitt: Hermann Haller
Besetzung
Darsteller Rolle
Hilde Weisser Lady Margret
Marta Eggerth Glora Delamare
Paul Hartmann Captain Fred Winsbury
Georg Alexander Bob Harrogate
Hilde Weissner Lady Margret Beverley
Sabine Peters Glorias Zofe Anne
Valy Arnheim Kastellan Gaspard
Paul Otto Sir Archibald Winsbury
Otto Wernicke Agent Bonnet
Kurt Seifert Hotelportier
Georg Heinrich Schnell Regimentsadjutant
Gerhard Dammann Polizist
Rolf von Goth Lieutenant Brigg
Rio Nobile Lieutenant James Clifton
Willy Schaeffers Gast
Valeska Stock
Toni Tetzlaff
Eduard Bornträger

Das Schloß in Flandern ist ein deutscher Spielfilm von 1936.

Erläuterung

Gedreht wurde das Drama vom März bis April 1936. Die Uraufführung fand am 14. August 1936 im Capitol in Berlin und am selben Tag in Frankfurt am Main statt. Die erste Fernseh-Ausstrahlung war am 22. Januar 1974 im Fernsehsender ZDF.

Handlung

Quelle
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Das kleine Schloss des Herzogs von Mezeray ist seit vier Jahren von seinen Bewohnern verlassen. Der Kampf, der um das nahe Ypern tobt hat auch das Schlösschen gezeichnet: in die Ostwand des Hauses hat eine Granate eine große Einschussstelle gerissen, und die Fenster des Saales sind mit Kistenbrettern vernagelt. Trotzdem hat das Haus Gäste. Sechs englische Offiziere haben hier ihr Ruhequartier. Sie haben ein altes Trichtergrammophon aufgetrieben und eine einzige Schallplatte, und nun hören sie immer nur dieses eine Lied: „Man muß vergessen, was war … gesungen von der Pariser Revuesängerin Gloria Delamare. Die Front brummt ihren Donner dazu, und wieder und wieder ruft der Alarm sie in die Nacht hinaus. Fünf Jahre später - die Toten ruhen unter der Erde, und aus den Ruinen wachsen neue Städte empor - ist Gloria Delamare eine berühmte Frau. Sie ist gewohnt, daß Beifall und Bewunderung sie begleiten, wohin die Gastspielreisen sie auch führen, und - daß Bob Harrogate, ein ebenso unermüdlicher wie hoffnungsloser Liebhaber, sie mit Anträgen bestürmt. Aber denn ist sie doch seines ewigen "I love you" müde und lässt ihn an Bord gehen, in dem Glauben, sie auf ihrer Ferienreise begleiten zu können, während sie eine plötzlich perfekt gewordene Tournee antritt. Nach Belgien soll die Reise gehen. Nicht nur in die Hauptstadt, auch nach Ypern. Auf einem größeren gesellschaftlichen Abend hatte ihr kürzlich ein früherer Offizier, der den Ruf hatte, ein Hellseher zu sein, den Namen Ypern genannt, als ob dort sich ihr Schicksal erfüllen sollte. So hatte sie es fast gereizt, auch nach Ypern zu gehen.

Das neue Ypern schien dicht bevölkert und von Fremden besucht zu sein, denn kaum hatte sie in dem einzigen Hotel, das man ihr zumuten konnte, ein scheußliches Zimmer bekommen, musste sie es säumen und sich in einem Wagen hinausfahren lassen - in das Schloss des Herzogs von Mezeray, das, wie man ihr sagte, schon oft Gäste aufgenommen hätte, zumal der Eigentümer sehr selten gegenwärtig sei. Der Empfang durch den alten Kastellan ist seltsam genug. Gloria stellt mit Erstaunen fest, daß nicht nur ihre Lieblingsspeise angerichtet ist, sondern daß auch ihre Zigarettensorte für sie bereit liegt. Und dann sitzt sie Fred Winsbury gegenüber: einem jener sechs Offiziere. Aber er stellt sich ihr nicht vor, ein Geheimnis ist um diesen Mann, der ihr erzählt, wie sie damals hier saßen, sechs Mann, von denen zwei gefallen sind, und ihrer, Glorias Stimme, lauschten …

Ergriffen von dieser Erzählung singt Gloria ihr Lied. Die beiden Gäste in dem einsamen Schloß fassen sich dann zum Tanz - wie im Märchen hat ein Wunsch genügt, nebenan Musik erklingen zu lassen -- als aber der Mann die Frau an sich zieht und sie küsst, glaubt sie an eine raffinierte Absicht und läßt den verblüfften Fred Winsbury stehen. Wie aus einem Traum erwachend geht sie auf ihr Zimmer. Doch hier erwartet sie eine neue Überraschung: auf dem Tisch steht eine Vase mit Ihren Lieblingsblumen. Sie tritt wieder in die Halle, aber der Fremde ist schon gegangen, und auch am Morgen bleibt er verschwunden, sein Zimmer ist leer. Nur einen alten englischen Waffenrock findet sie - mit seinem eingenähten Namen, und in der Tasche entdeckt sie einen Brief, adressiert, aber aus dem Jahre 1918, einen Brief Fred Winsburys an Gloria Delamare, an die unbekannte Frau mit der so Inniggeliebten Stimme. Erschüttert nimmt sich Gloria vor, ihr schroffes Benehmen wieder gut zu machen.

Aber Fred ist wie von dem Erdboden verschluckt. Nachdem er sich noch einmal in ihrem Konzert am nächsten Tage kurz gezeigt hatte. Gloria gibt die Hoffnung, ihn wieder zu sehen, nicht auf. Als sie nach London kommt, inseriert sie in den Zeitungen und stellt auch sonst Nachforschungen nach Fred an. Das Resultat ist überraschend und befremdlich. Gloria erfährt, daß ein Fred Winsbury vor dem Kriege eine Wechselfälschung begangen haben und dann verschwunden sein soll. Und dann kommt eine Frau Margret Beverley zu ihr, um sie aufgeregt zu fragen, weshalb sie „an einen Toten inseriere"? Dieser Fred Winsbury sei im Oktober 1918 bei Ypern gefallen … Es vergeht kein Tag, da sieht Gloria diesen „Toten" wieder: In einer Loge des Konzertsaals, und zwar im heftigen Gespräch mit jener Frau.

Und als die vier dann die Erinnerungen aufwecken, die Erinnerungen an die Tage des Kampfes, an die Stunden in diesem Schlote, an die alte Gesangsplatte mit der Stimme, in die sich alle verliebten, erklingt plötzlich aus dem Nebenzimmer diese unvergessene Stimme. Fred eilt zur Tür und sieht sich Gloria Delamare gegenüber! Sie erhebt sich und geht auf ihn zu, die Freunde wenden sich lächelnd ab und treten aus dem Zimmer und in den Saal zurück, in dem noch immer die Stimme zu schwingen scheint, die Stimme von damals und von heute man muß vergessen, was war, Denn ist die Zukunft so klar, Eines Tages bricht der Bann - Ein neues Leben fängt an!


Der Film (Auszug)