Morgenthau, Henry (Senior)

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Henry Morgenthau senior

Henry Morgenthau senior (* 26. April 1856 als Heinrich Morgenthau, in Mannheim; † 25. November 1946 in Neuyork) war ein jüdischer Diplomat und Unternehmer in den Vereinigten Staaten.

Werdegang

Als er 1856 in Mannheim zur Welt kam, hieß Henry Morgenthau senior (der Vater des Schöpfers des berühmten antideutschen Vernichtungsplans, Henry Morgenthau jr.) noch Heinrich mit Vornamen. 1865 ging er mit den jüdischen Eltern in die VSA. Als Geschäftsmann (Schreibmaschinen, Lebensversicherungen) machte er ein Vermögen.

Morgenthau gehörte zu den Hauptsponsoren des US-Präsident Woodrow Wilson und später Franklin D. Roosevelts. Von 1913 bis 1916 ernannte ihn Präsident Wilson zum Botschafter am Hofe des türkischen Sultans, in Konstantinopel, dem heutigen Istanbul.

Morgenthau senior sondierte in dieser Eigenschaft für die zionistischen Interessen in Palästina und ließ zur Untermauerung der antideutschen Propaganda im Ersten Weltkrieg einen gefälschten Bericht über einen angeblichen geheimen „Kronrat" des Kaisers zur Kriegsverschwörung verbreiten. Die Folgen waren mit denen der „Protokolle der Weisen von Zion” vergleichbar: Der Haß gegen die Deutschen steigerte sich bis zum Exzeß.[1]

Er ist der Verfasser der beiden Berichte „The Tragedy of Armenia“ (London, 1918) und „Ambassador Morgenthau' Story“ (New York, 1918). In diesen Berichten wird im einzelnen geschildert, was sich im Windschatten des Ersten Weltkriegs ab 1915 in der Türkei zugetragen hat. Laut Morgenthau kam die Idee, dass sich die Türkei der Armenier durch Völkermord entledigen könnte, von deutschen Offizieren, die damals in großer Zahl in der Türkei anwesend waren und halfen, das desolate türkische Heer zu reorganisieren. Morgenthau senior ging 1916 in diplomatischer Mission von der Türkei nach Mexiko (das zu dieser Zeit durch eine militärische „Strafexpedition" der US-Army diszipliniert wurde).

Im Juli 1922 regte Morgenthau bei den Alliierten einen „Rettungsplan“ zum Wiederaufbau des österreichischen Wirtschaftslebens durch eine mögliche Kooperation von amerikanischen Privatleuten, England und Frankreich an; ein Kernpunkt darin bestand in der Reorganisation des österreichischen Eisenbahnwesens.

Morgenthau senior war Mitglied der US-Delegation in Versailles, wo sein Freund, der damalige amerikanische Unterstaatssekretär und spätere Präsident Franklin D. Roosevelt, „Hang the Kaiser!“ forderte und wurde 1923 Vorsitzender der Völkerbundskommission für die Umsiedlung der kleinasiatischen Griechen. Den Zionismus soll er als „Niederlage und keine Lösung der jüdischen Idee“ bezeichnet haben. Seine Erinnerungen trugen den Titel „My Trip around the World“.

Er starb 1946 in Neu York.

Schriften

  • Henry Morgenthau: Ambassador Morgenthau's Story, Wayne State University Press, Detroit 2003. ISBN 0-8143-3159-9 (Werk von 1918)
  • Ara Sarafian (Hrsg.): United States Official Records On The Armenian Genocide. 1915–1917, Gomidas Institute, Princeton & London 2004 ISBN 1-903656-39-7

Literatur

  • Mittelweg 36, Heft 2, 4. Jahrgang, April/Mai 1995. Siehe darin die Texte von Bernd Greiner: Unerwünschter Protest. Henry Morgenthau sen. als Botschafter in der Türkei und Wolfgang Gust: Die Anregung zur Unschädlichmachung der Armenier erfolgte von deutscher Seite.
  • Tod im Namen Allahs. Die Ausrottung der christlichen Armenier, Augenzeugenberichte. MM Verlag, Aachen, November 2005.
  • Heath W. Lowry: Die Hintergrundsgeschichte zu Botschafter Morgenthaus Memoiren. Isis Verlag Istanbul 1991. ISBN 975-428-023-1.

Verweise

Fußnoten

  1. David Korn: Wer ist wer im Judentum? - FZ-Verlag ISBN 3-924309-63-9