Die selige Exzellenz
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Filmdaten | |
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Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | |
Laufzeit: | 91 Minuten |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Euphono-Film GmbH |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Hans H. Zerlett |
Regieassistenz: | Erich Palme |
Drehbuch: | Hans H. Zerlett |
Produzent: | Franz Vogel |
Musik: | Leo Leux |
Ton: | Walter Rühland |
Kamera: | Georg Krause |
Kameraassistenz: | G. F. Peters |
Standfotos: | Alexander Schmoll |
Bauten: | Otto Moldenhauer, Kurt Dürnhöfer |
Maske: | Emma Doelle, Otto Wustrak |
Aufnahmeleitung: | Gustav Lorenz |
Schnitt: | Erich Palme |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Arthur Schröder | Fürst |
Ilse Rose-Vollborn | Fürstin |
Hans-Joachim Büttner | Rittmeister von Pettersdorf, Adjutant des Fürsten |
Hilde Hildebrand | Baronin von Windegg |
Wolfgang Liebeneiner | Dr. Konrad Weber |
Eugen Rex | Hofrat Buxbaum |
Lien Deyers | Else, dessen Tochter |
Walter Steinbeck | von Gillzing, Oberhofmarschall |
Olga Limburg | Therese, seine Frau |
Eduard von Winterstein | Graf Seefeld, Oberhofjägermeister |
Else Lüders | seine Frau |
Wilhelm Bendow | Klapper, Fürstlicher Kammerdiener |
Bruno Ziener | Bürovorsteher Lampe |
Hanni Weisse | Toni Brinkmann, Ballettmeisterin |
Erwin Biegel | 1. Diener im Ministerium |
Conrad Curt Cappi | 2. Diener im Ministerium |
Alice Hechy | Varieté-Sängerin |
Valy Arnheim | Petersen, Diener bei Windegg |
Lucie Euler | |
Edith Meinel | |
Hilde Kasper | |
Lilo Hartmann | |
Dolly Raphael | |
Lotte Steinhoff | |
Lucie Bernardo | |
Josef Reithofer | |
Kurt Keller-Nebri | |
Willy Meyer-Sanden | |
Bruno Eichgrün | |
Grethe Weiser |
Die selige Exzellenz ist ein deutscher Spielfilm von 1935. Die Uraufführung fand am 26. November 1935 in Berlin (Atrium) statt.
Auszeichnungen
- 1937: Ehrendiplom der Pariser Weltausstellung
Handlung
Mit dem Tode des langjährigen Ministerpräsidenten steht die kleine Residenz vor mancherlei personellen Veränderungen. Der sehr ehrgeizige Oberhofmarschall von Gillzing ist von dem Landesfürsten mit der vorläufigen Führung der Ministergeschäfte beauftragt. Er setzt alles daran, bald die endgültige Bestätigung auf diesem Posten zu erhalten. Dazu müssen die Anhänger des Verstorbenen erledigt werden, und es ist eine der ersten Maßnahmen des neuen Mannes, den jungen Dr. Weber, den Sekretär des Verstorbenen, unter Verleihung des Titels „Archivrat“ ehrenvoll zu verabschieden.
Es ist ein harter Schlag für den jungen Menschen, der damit seine Karriere plötzlich abgeschlossen sieht und seine Hoffnung, Else Buxbaum, die Tochter eines Hofrates, bald heiraten zu können, begraben muß. Auch die Baronin Windegg, eine elegante, unabhängige Dame, über deren nahe Beziehungen zu dem Verstorbenen man in der Stadt mancherlei redete und die um diese Beziehungen umworben und umschmeichelt war, spürt bald das neue Regiment. Ihr wird die Villa gekündigt, die bisher von ihrem Wagen benutzten Wege sind ihr gesperrt und in der Gesellschaft sieht sie sich allgemein gemieden. Anders aber als der bescheidene Dr. Weber setzt sie sich zur Wehr. Noch einmal betritt sie das Büro des ehemaligen Ministerpräsidenten, in dem sich Dr. Weber bei den Aufräumungsarbeiten befindet und in dem der Hofmarschall von Gillzing erwartet wird.
Sie verlangt von Dr. Weber einen Band des Konversationslexikons, den sie säuberlich verschnürt in Gillzings Gegenwart dem jungen Doktor übergibt, mit dem Bemerken, es seien die Tagebücher des Verstorbenen. Sie hat richtig gerechnet: Schnell spricht es sich herum, daß der Ministerpräsident Memoiren hinterlassen habe, und nach wenigen Tagen schon macht sich ein allgemeiner Umschwung der öffentlichen Meinung bemerkbar. Es zeigt sich, daß jedes Mitglied der Hofgesellschaft bis hinauf zur Landesfürstin befürchtet, durch die Veröffentlichung dieser Memoiren kompromittiert zu werden. Vor allem glaubt der Oberhofmarschall, dessen Intrigenspiel dem verstorbenen Minister bekannt war, keinesfalls den Ministerposten zu erhalten, wenn es nicht gelingt, die Veröffentlichung dieses Tagebuches zu verhindern.
Es ist daher selbstverständlich, daß Herr von Gillzing die Entlassung Dr. Webers rückgängig macht, daß für die Baronin Windegg wieder alle Wege geöffnet werden und daß die Kündigung der Villa zurückgezogen wird. Das allgemeine schlechte Gewissen der Hofgesellschaft zeigt sich, und innerhalb sehr kurzer Zeit sind die Baronin und Dr. Weber wiederum die umschmeicheltsten Persönlichkeiten der kleinen Residenz. Als die Baronin endlich ein Gartenfest veranstaltet, erlebt sie den Triumph, daß sogar das fürstliche Paar bei ihr erscheint. Einen Augenblick zwar droht die schlau eingefädelte Geschichte zu scheitern, als bei einem Einbruch im Ministerium das versiegelte Paket gefunden wird und sich als Lexikonband entpuppt; nur einem Zufall ist es zu danken, daß gerade der Hofrat Buxbaum, nichts ahnend, ein anderes Buch bringt, das die Baronin geistesgegenwärtig als das „Tagebuch“ entgegennimmt.
Aber großmütig überantwortet sie es vor ihren Gästen dem Kaminfeuer. Niemand kann jetzt noch die Stellung des Dr. Weber und der Baronin anzweifeln, denn in ihrer Angst haben fast alle Mitglieder der Gesellschaft den beiden ihre Schandtaten gestanden, so daß diese jetzt beinahe selbst die Memoiren des Verstorbenen schreiben könnten. Dr. Weber wird weiter vorankommen und seine Else Buxbaum heiraten, auch die Baronin Windegg hat über ihr lustiges Spiel den Weg zu einer neuen Liebe gefunden. Allerdings der Oberhofmarschall bleibt auf der Strecke, er wird nicht als Minister bestätigt, sondern er wird sich auf sein Gut zurückziehen, das ihm durch eine „Schenkung“ zugefallen ist, über die man nichts Genaues weiß, über die aber in den Memoiren sicherlich auch mancherlei gestanden hätte.