Lewinski, Eduard von
Eduard Julius Ludwig August von Lewinski ( 22. Februar 1829 in Münster; 15. September 1906 auf Schloß Burgwitz bei Trebnitz in Schlesien) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, zuletzt General der Artillerie und Ritter des Ordens „Pour le Mérite“ mit Eichenlaub.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
- 6. Mai 1846 Portepee-Fähnrich
- aus dem Kadettenkorps kommend (Wahlstatt und Berlin) Eintritt in das 6. Infanterie-Regiment[1]
- 14. März 1848 Sekondeleutnant
- in die Garde-Artillerie-Brigade versetzt
- 9. Dezember 1851 nach der Ausbildung zum Artillerie-Offizier ernannt
- 11. Oktober 1855 in das Garde-Artillerie-Regiment versetzt[2]
- 2. Februar 1858 Premierleutnant
- 7. Februar 1860 Hauptmann
- 15. April 1864 Chef der 1. Batterie bzw. der 1. Garde-Festungs-Kompanie(Festungs-Abteilung/Garde-Artillerie-Brigade; als solcher Teilnahme am Deutsch-Dänischen Krieg
- 9. Mai 1866 Adjutant der 2. Artillerie-Inspektion in Berlin im Stabe der 1. Armee (Oberbefehlshaber Prinz Friedrich Karl); als solcher Teilnahme am Deutschen Bruderkrieg
- 16. Februar 1867 Major i. G.
- dem Großen Generalstab überwiesen
- 7. März 1867 im Generalstab der 12. Division in Neiße
- 4. Oktober 1869 zum Großen Generalstab kommandiert
- 18. Juli 1870 Erster Generalstabsoffizier im Stabe der 1. Armee unter General der Infanterie Karl Friedrich von Steinmetz; als solcher Teilnahme am Deutsch-Französischen Krieg
- 10. Januar 1871 Oberquartiermeister beim Oberkommando der Südarmee unter General der Kavallerie Edwin von Manteuffel
- 27. Juni 1871 mit den Funktionen als Oberquartiermeister bei der Okkupations-Armee in Frankreich beauftragt
- 3. Oktober 1871 zugleich beim Generalstab der Armee aggregiert
- 28. Oktober 1871 Chef des Generalstabes des IX. Armee-Korps unter General der Infanterie Gustav von Manstein
- 18. Januar 1872 Oberstleutnant
- 26. Oktober 1872 Führer des Schleswig-Holsteinischen Feld-Artillerie-Regiments Nr. 9 (Divisions-Artillerie)
- 28. Januar 1873 Kommandeur des Schleswig-Holsteinischen Feld-Artillerie-Regiments Nr. 9
- das Regiment wurde am 7. Mai 1874 in Holsteinisches Feldartillerie-Regiment Nr. 24 umbenannt
- 19. September 1874 Oberst
- 23. Juni 1877 Führer der 2. Feldartillerie-Brigade à la suite des Feldartillerie-Regiments Nr. 24 in Schwerin
- 2. September 1877 Kommandeur der 2. Feldartillerie-Brigade in Stettin
- 12. Juni 1880 Generalmajor
- 13. März 1884 Inspekteur der 2. Feld-Artillerieinspektion
- 16. September 1885 Generalleutnant
- 12. Januar 1889 mit der Führung des VI. Armeekorps beauftragt
- 8. April 1889 Kommandierender General des VI. Armeekorps in Breslau
- 27. Januar 1890 General der Artillerie
- 1895 zur Disposition gestellt, seitdem Chef des Holsteinischen Feldartillerie-Regiments Nr. 24
Familie
Eduard entstammte dem Adelsgeschlecht derer von Lewinski. Er war der Sohn des Oberstleutnant a. D. August Jakob von Lewinski ( 14. Februar 1791 in Neustadt bei Danzig; 27. August 1870 in Berlin) und dessen Ehefrau Charlotte Wilhelmine, geborene Seydel ( 18. November 1804 in Minden; 28. Februar 1869 in Berlin). Sein jüngerer Bruder Alfred August Ludwig Wilhelm wurde ebenfalls Offizier, zuletzt General der Infanterie.
Ehe
Premierleutnant von Lewinski heiratete am 30. Dezember 1858 in Mainz seine Verlobte Philippine Karoline Agnes Nanne ( 3. November 1835 in Bederkesa; 11. August 1869 in Neiße). Aus der Ehe sind fünf Kinder entsprossen:
- Agnes Auguste Luise Marie ( 20. Februar 1860 in Berlin) ∞ Raimar von Raven (1848–1920), Generalleutnant
- August Friedrich Eduard ( 19. Februar 1863 in Berlin; 15. Mai 1906 in Stendal), Rittmeister
- Eduard ( 6. Juni 1864 in Spandau; 22. Juli 1883 in Stettin)
- August Alfred Friedrich (1866–1957), Generalmajor
- Philippine Wilhelmine Klara ( 30. Juli 1869 in Neiße) ∞ Willi von Lewinski, Major der Reserve und Bergassessor
Nach dem Tod der ersten Frau, die im Kindbett verstarb, ehelichte Oberstleutnant von Lewinski am 14. Februar 1872 in Dresden Helene Pauline von Sperling ( 29. Juni 1847 in Erfurt; 20. November 1910 in Oberschreiberhau, Riesengebirge), Tochter des preußischen Generalmajors Oskar Ernst Karl von Sperling. Helene von Lewinski war Inhaberin der Rote Kreuz-Medaille (Preußen) III. und II. Klasse(PrRKM3 und PrRKM2). Aus dieser Ehe sind weitere fünf Kinder entsprossen:
- Oskar Eugen Alfred Edwin (1873–1913), Major und Militärattaché ∞ Marie von Cölln
- Hertha Helene ( 8. April 1874 in Schwerin)
- Kurt Otto Paul Eduard ( 4. Juli 1875 in Schwerin), Major a. D., zuletzt Kommandeur des Husaren-Regiments „König Humbert von Italien“ (1. Kurhessisches) Nr. 13 im Ersten Weltkrieg
- Else Helene Pauline Wilhelmine ( 6. Juni 1878 in Stettin) ∞ Johann von Cölln, Rittmeister a. D., Herr auf Ober-, Nieder- und Mittel-Deichslau
- Fritz Erich Georg Eduard (1887–1973), Generalfeldmarschall der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg
Auszeichnungen (Auszug)
- Pour le Mérite mit Eichenlaub[3]
- Verdienstorden am 7. Juni 1864
- Eichenlaub am 3. März 1871 (Verleihungsnummer: 235)
- Österreichisch-kaiserlicher Leopold-Orden, Ritterkreuz mit der Kriegsdekoration (ÖL3.KD)
- Düppeler Sturmkreuz
- Kriegs-Denkmünze für 1864
- Roter Adlerorden, IV. Klasse mit Schwertern, 1866
- Erinnerungs-Kreuz für den Feldzug von 1866
- Fürstlich Hohenzollern'sches Ehrenzeichen, Ehrenkreuz III. Klasse (HEK3)
- St. Wladimir-Orden, IV. Klasse (RW4)
- Preußisches Dienstauszeichnungskreuz
- Eisernes Kreuz (1870), II. und I. Klasse
- Fürstlich Lippische Militair-Verdienst-Medaille (SLVM/LSVM)
- Kaiserliche Kriegsdenkmünze 1870/71
- Roter Adlerorden, III. Klasse mit der Schleife und Schwertern am Ringe
- Hausorden der Wendischen Krone, Komturkreuz (MWK2b/MK2b)
- Preußischer Kronenorden, II. Klasse am 16. September 1879
- Roter Adlerorden, II. Klasse mit Eichenlaub und Schwertern am Ringe am 18. Januar 1883
- Sankt-Annen-Orden, I. Klasse (RA1) einschließlich alle unteren Klassen
- Stern mit Eichenlaub und Schwertern am Ringe zum Roten Adlerorden II. Klasse mit Eichenlaub und Schwertern am Ringe
- Preußischer Kronenorden, I. Klasse
- Albrechts-Orden, Großkreuz (SA1)
- Erlöser-Orden, Großkreuz (GE1)
- Schwertorden, Großkreuz (SS1) am 8. September 1888
- Roter Adlerorden, I. Klasse mit Eichenlaub und Schwertern am Ringe am 20. September 1890
- Österreichisch-kaiserlicher Leopold-Orden, Großkreuz mit der Kriegsdekoration des Ritterkreuzes (ÖL1.KD3)
- Roter Adlerorden, Großkreuz mit Eichenlaub und Schwertern am Ringe
- Jubiläums-Eichenlaub „25“ 1870/1895
- Zentenarmedaille, 1897
Verweise
- General der Artillerie Eduard von Lewinski, in: „Deutscher Armee-Kalender“, 1893, S. 144
- General der Artillerie Eduard von Lewinski, in: „Die Königlich Preußische Garde-Artillerie“, Berlin 1894, S. 100
Fußnoten
- Geboren 1829
- Gestorben 1906
- Deutscher Adliger
- Deutscher General der Artillerie
- General der Artillerie (Königreich Preußen)
- Person im Deutsch-Dänischen Krieg
- Träger des Pour le Mérite (Militärorden)
- Person im Deutschen Krieg
- Person im Deutsch-Französischen Krieg
- Träger des Preußischen Königlichen Kronenordens 1. Klasse
- Träger des Großkreuzes des Roten Adlerordens
- Träger des ö.k. Leopold-Ordens (Großkreuz)