Löwenhardt, Erich

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Erich Löwenhardt

Erich Löwenhardt (auch: Loewenhardt; Lebensrune.png 7. April 1897 in Breslau; Todesrune.png gefallen 10. August 1918 nahe Kanton Chaulnes) war ein deutscher Offizier, zuletzt Oberleutnant der Fliegertruppe und Ritter des Ordens „Pour le Mérite“ im Ersten Weltkrieg. Das Flieger-As errang mit 54 Abschüssen die dritthöchste Zahl von Luftsiegen (nach Manfred von Richthofen und Ernst Udet) unter den deutschen Jagdfliegern im Luftkrieg. Er flog in der Fliegerabteilung (A) 265 und der Jagdstaffel (Jasta) 10.

Leben

Oberleutnant Erich Löwenhardt in seinem Doppeldecker Fokker „D.VIIF“ während seines letzten Luftkampfes im August 1918 (Animation)

Erich Löwenhardt wurde in Breslau geboren. Sein Vater war Arzt und Altenherr der Burschenschaft Normannia-Leipzig. Er erhielt seine Ausbildung an der Hauptkadettenanstalt in Berlin Lichterfelde.

Erster Weltkrieg

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde er im August 1914 zum Kulmer Infanterie-Regiment Nr. 141 (35. Division/XVII. Armee-Korps) nach Graudenz (Westpreußen) versetzt und kam mit dem Regiment an die Ostfront. Er wurde bei Lodsch erstmalig verwundet, bestand jedoch darauf, beim Regiment zu bleiben und wurde während der Schlacht bei Tannenberg als Standartenträger eingesetzt.

Am 2. Oktober 1914 wurde Löwenhardt für seine Tapferkeit vor dem Feind[1] zum Leutnant befördert. Nachdem er am 30. Oktober 1914 schwer verwundet worden war, wurde er bis Januar 1915 in einem Krankenhaus behandelt. Es folgte dann ein erneuter Einsatz im Osten. In den Karpaten rettete Löwenhardt fünf verwundeten deutschen Soldaten das Leben. Hierfür erhielt er Anfang 1915 das Eiserne Kreuz I. Klasse.

Löwenhardt wurde zum Deutschen Alpenkorps kommandiert und kam an die Italienfront. Er erkrankte jedoch schwer und wurde dienstunfähig geschrieben. Nach fünf Monaten gesundheitlicher Erholung meldete er sich im Oktober 1915 freiwillig zur Fliegertruppe. Nach Abschluß der Ausbildung und anfänglichem Einsatz als Beobachter wurde er Anfang 1916 – er hatte die Zulassung zur Flugzeugführerausbildung beantragt – zur Fliegerabteilung der Artillerie 265 versetzt, wo er nach der Flugzeugführerausbildung ein zweisitziges Flugzeug steuerte.

Im Sommersemester des Kriegsjahres 1916 trat Erich Löwenhardt als Kriegesfux in die Reihen der Burschenschaft Normannia-Leipzig ein und setzte damit die burschenschaftliche Familientradition fort.

Im Januar 1917 kam er zur Jagdfliegerausbildung und wurde im März 1917 zur Jagdstaffel 10 versetzt, die zum Jagdgeschwader Nr. 1 (Wanderzirkus), unter der Führung Manfred Freiherr von Richthofens, gehörte. Am 24. März 1917 erzielte er seinen ersten Luftsieg gegen einen Beobachtungs- und Spähballon der feindlichen Feldluftschiffer (58e Compagnie) über Récicourt (Lothringen).

Bis Ende 1917 schoß er mit seiner Albatros D.III und seiner Pfalz D.III acht gegnerische Flugzeuge ab. Anfang April 1918, in einem Alter von lediglich 20 Jahren, wurde Löwenhardt zum Staffelführer der Jasta 10 ernannt. Es folgte in kurzer Zeit eine Vielzahl von Luftkämpfen, bei denen er siegreich war. Bis Ende Juli 1918 – Löwenhardt flog nun eine Fokker D.VII (vermutlich die F-Version mit BMW-Motor) – zählte er bereits 47 Abschüsse. Zeitweise war er stellvertretender Kommandeur (m. d. W. d. G. b.) des Jagdgeschwaders. Am 31. Mai 1918 wurde er für seinen 20. Luftsieg mit dem Orden Pour le Mérite ausgezeichnet, wobei er bis zur Verleihungszeremonie vier weitere Luftsiege errang.

Verwegen und kaltblütig

Löwenhardt galt als verwegen und im Kampf kaltblütig. Am 30. Juni 1918 flog er mit Vizefeldwebel Willi Gabriel (11 Luftsiege, im Zweiten Weltkrieg Hauptmann der Luftwaffe) von der Königlich Preußischen Jagdstaffel Nr. 11 Patrouille. Er beschädigte einen Jäger der RAF und zwang diesen zu landen. Anstatt zu kapitulieren, wie das Kriegsgesetz es vorsah, versuchte der Engländer immer wieder, seinen Flieger mit einem Feuerzeug in Brand zu setzen. Löwenhardt vertrieb ihn mehrfach mit einem Maschinengewehrstoß, aber der RAF-Flieger wollte nicht aufgeben. Schließlich tötete Oberleutnant Löwenhardt den Feind, landete neben dem gegnerischen Flugzeug, eilte zum Leichnam und nahm, nachdem er den Tod festgestellt hatte, als Beweis und Identifizierung dessen Geldbörse an sich.

Am 7. August 1918 wurde er außer der Reihe zum Oberleutnant befördert. Am 10. August 1918, am Tag seines Fliegertodes, gelang ihm in der Nähe von Chaulnes der 54. Abschuß, ein britischer Flieger. Erich Löwenhardt gehört damit zu den drei deutschen Jagdfliegern, die mehr als 50 Abschüsse erreichten.

Fliegertod

In einem Luftkampf mit dem No. 56 Squadron der Royal Air Force während eines Feindfluges über Frankreich schoß Löwenhardt seinen 54. Gegner ab. Danach wurde sein grell gelber Doppeldecker von dem von Leutnant Alfred Wenz (Jasta 11) gesteuerten Flugzeug (ebenfalls in einer Fokker D.VII) gerammt. Beiden Flugzeugführern gelang es zwar, aus dem Flugzeug zu springen, doch der Fallschirm Löwenhardts öffnete sich nicht. Er fiel vom Feind unbesiegt, Wenz überlebte das Unglück.

„Als der Meister und das Vorbild aller Kampfflieger Hauptmann Boelcke fiel, glaubte man nicht, daß es in jenem Kriegsstadium noch einem anderen gelingen würde, die Boelckeschen Siegesziffern zu erreichen oder gar zu überhöhen. Nicht so lange Zeit darauf hatte Rittmeister Freiherr von Richthofen ihn eingeholt und die Kriegsgeschichte konnte, als auch er fiel, die doppelte Anzahl der Siege Boelckes für ihn buchen. Und schon wieder war ein neuer, ein ganz junger Held auf dem Wege, durch rücksichtslosen Mut und stürmisches Draufgängertum, verbunden mit kalter Überlegung im rechten Augenblick, seinen Namen neben die erfolgreichsten und größten des Kriegsflugwesens zu schreiben: Erich Löwenhardt. [...] Unbesiegt ging er von uns und trefflich kennzeichnen die Worte des Kommandierenden Generals der Luftstreitkräfte den großen Verlust des damals erfolgreichsten lebenden Kampffliegers: ‚Tief betrübt hat mich die Nachricht vom Heldentod des Oberleutnants Löwenhardt. In unserem Andenken wird er fortleben als einer unserer erfolgreichsten und zähesten Jagdflieger, als ein Beispiel eines wagemutigen und erfolgsicheren Führers.‘“ — Walter Zuerl[2]

Bildergalerie

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Erich Löwenhardt – Great Ace of Jasta 10
  2. Vgl.: Pour le Merite-Flieger, S. 299 bis 306
  3. 11. Mai 1918 ist die Datumsangabe der Bekanntgabe der Verleihung im Preußischen Militärverordnungsblatt; zwischen Verleihung und Bekanntgabe im Militärverordnungsblatt gab es oft den zeitlichen Abstand von mehreren Wochen, manchmal von Monaten.