Rappard, Ernst Herman van

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SS-Oberscharführer Dr. rer. pol. Ritter von Rappard

Ernst Hermann Ritter von Rappard (niederländisch: Ernst Herman Ridder van Rappard; Lebensrune.png 30. Oktober 1899 auf Java; Todesrune.png 11. Januar 1953 im Lager Vught bei Herzogenbusch) war ein niederländischer Nationalsozialist und im Dezember des Jahres 1931 Mitbegründer sowie langjähriger Führer der Nationaal-Socialistische Nederlandsche Arbeiderspartij (NSNAP), die sich später in drei Flügel spaltete, sowie zuletzt SS-Obersturmbannführer und ausländischer Freiwilliger der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Er entstammte einem Adelsgeschlecht und wuchs in Niederländisch-Indien auf. Sein Vater und sein Großvater waren ebenfalls im heutigen Indonesien tätig. Nach den ersten Schuljahren wurde er 1911 nach Europa geschickt, um mit seiner akademischen und militärischen Ausbildung zu beginnen, die nach dem Studium in der Rijksuniversiteit in Leiden sowie den Universitäten in Berlin, München und Wien, wo der Diplom-Volkswirt (seit 1927, München) 1930 in Staatswissenschaften zum Dr. rer. pol. promovierte, endete.

Ernst van Rappard, Nachkomme einer Adelsfamilie, war der zweitjüngste in einer Familie mit vier Söhnen. Er wuchs in Niederländisch-Ostindien auf, wo sowohl sein Großvater als auch sein Vater eine Anstellung gefunden hatten. Nach der Grundschule in Medan auf Sumatra wurde er 1911 zur weiteren Ausbildung in die Niederlande geschickt. In Den Haag besuchte er die HBS. Nach bestandenem Staatsexamen B immatrikulierte er sich am 7. Dezember 1921 zum Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Leiden. Wegen des Bruderdienstes mußte er keinen Militärdienst leisten. Nach bestandener Kandidatenprüfung am 16. Februar 1923 ging Van Rappard ins Ausland. Als Mitglied der Evangelisch-Lutherischen Kirche hatte er Kontakte in Deutschland. Er studierte Wirtschaftswissenschaften an den Universitäten Berlin, München und Wien. 1927 legte Van Rappard seinen Magister in Wirtschaftswissenschaften in München ab und promovierte 1930 in Wien mit einer Dissertation in Politikwissenschaft. Hier besuchte er Vorlesungen bei dem konservativen Ökonomen und Philosophen Othmar Spann, der ihn nach eigener Aussage mit unternehmerischen Ideen in Kontakt brachte. Zu dieser Zeit kam Van Rappard auch mit österreichischen Nationalsozialisten in Kontakt, die sich für die „Anschluß“ ihres Landes an Deutschland einsetzten. Vermutlich hatte er damals schon die Idee, dass die Niederlande auch „heim ins Reich“ mußte, mitgebracht. Dabei dürfte ihn sein Jugendfreund MM Rost van Tonningen beeinflußt haben. In Deutschland knüpfte Van Rappard Kontakte zu Mitgliedern der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP). Diese Kontakte pflegte er auch, als er 1930 in die Niederlande zurückkehrte, wo ihm sein Vater ein politisches Engagement finanziell ermöglichte.[1]

Bereits als die Nationalsozialistische Bewegung in den Niederlanden noch jung war, hatte er Kontakte zu Kameraden im Deutschen Reich und in Österreich geknüpft. Im Jahre 1931 plädierte er in einer Schrift für die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Reich in einer Zollunion. 1934 wurde Van Rappard bei einem NSNAP-Treffen während eines Angriffes durch Kommunisten und Sozialisten am Kopf verletzt. Er unterstützte später die deutsche Wehrmacht im Kampf gegen den Bolschewismus, baute die kleine „Storm Afdeling“ (SA; Pendant zur Sturmabteilung) auf und galt als Verfechter des Deutschtums in den Niederlanden. Er war Herausgeber des Parteiblattes „De Nationaal-Socialist“ („Der Nationalsozialist“). Van Rappard lebte von 1933 bis 1937 in Arnheim, weil er dort seine größte Anhängerschaft hatte, und dann bis 1939 in Amsterdam. Zweimal wurde er wegen Verstoßes gegen das Uniformverbot verurteilt: 1938 zu einer Geldstrafe, 1939 zu einer Woche Haft.

Im September 1938 wurde das Beamtenverbot auf Mitglieder der NSNAP-Van Rappard ausgeweitet. Ende Mai 1939 wurde Van Rappard eine Versammlung in Nijmegen untersagt, woraufhin er beschloss, seine damals nur fünfhundert Mitglieder zählende Partei am 16. Juni 1939 offiziell aufzulösen. Ein Großteil der Mitglieder arbeitete in Deutschland, lebte im Grenzgebiet in Gelderland und Limburg und setzte die Parteiaktivitäten im Geheimen fort. Zwei Wochen später reiste Van Rappard selbst mit seiner Frau nach Deutschland, um beim Bund für Deutschtum im Ausland in Düsseldorf zu arbeiten. Nach dem Tod seines Vaters im Juli 1938 hatte sich seine finanzielle Lage stark verschlechtert. Für diese nationalsozialistische Organisation, die auf die Annexion der germanischen Anrainerstaaten Deutschlands abzielte, leistete er Übersetzungsarbeiten, vor allem für niederländische Zeitungen.

1939, als er seine Tätigkeit in den Niederlanden einstellen mußte, ging er nach Düsseldorf. Van Rappard meldete sich im November 1939 bei der Wehrmacht, wo er einer „Einheit zur besonderen Verwendung“ (Bau-Lehr-Kompanie z. b. V. 800) zugeteilt wurde. Die Männer dieses Kommandos wurden mit holländischen Uniformen und holländischen Waffen ausgebildet, um als Vorhut der deutschen Armee beim Unternehmen „Morgenröte“ in die Niederlande als „Kampfdolmetscher“ einzudringen. Bei seinem Prozeß im Jahr 1949 erklärte Van Rappard, daß er die Abteilung verlassen im Februar 1940 habe, als er ihre Absichten verstanden habe. Van Rappard informierte die niederländische Regierung jedoch nicht über die Pläne Deutschlands, denn er hatte einen Eid geschworen, wenngleich er den Westfeldzug 1940 nach eigener Aussage nicht mitgemacht hatte.

Am 15. Juni 1940 erschien dann auch die erste Ausgabe des Wochenblatts „Het Nieuwe Volk“ („Das Neue Volk“). Sein verlegerisches Streben war eine geistige und seelische Verbrüderung. Nach dem Verbot der NSNAP, die seit dem Sommer 1940 wieder aufgelebt war, im Jahre 1941 soll er in die Nationaal-Socialistische Beweging (NSB) eingetreten sein, allerdings geben andere Quellen an, daß er dies ablehnte.

Van Rappard meldete sich zur Leibstandarte-SS „Adolf Hitler“ und nahm als SS-Oberscharführer am Balkanfeldzug teil, allerdings fern der Kriegsfront. Mitte Juni 1941 kehrte er in die Niederlande zurück. Nach der Unteroffiziersausbildung ab 15. April 1942 an der Unterführerschule in Radolfzell diente SS-Hauptscharführer van Rappard von Juli bis Oktober 1942 an der Ostfront bei der SS-Division (mot.) „Wiking“ im SS-Regiment „Germania“ und SS-Regiment „Westland“, dessen Ärmelstreifen er später trug. Im Kaukasus wurde er verwundet und kehrte in die Niederlande zurück.

Nach seiner Genesung wurde Van Rappard im Januar 1943 zum SS-Hauptamt in Berlin versetzt, wo er aufgrund seiner Anti-NSB-Vergangenheit auf große Schwierigkeiten stieß. Nach einer Offiziersausbildung an der SS-Junkerschule Bad Tölz wurde er SS-Untersturmführer und Ordonnanzoffizier im SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Regiment 49 „De Ruyter“ der 4. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Brigade „Nederland“. Im August 1944 erlebte er die Kämpfe an der Narwa-Front in Estland . Während des Rückzugs erkrankte Van Rappard schwer, woraufhin er nach Deutschland transportiert wurde. Für seinen Militärdienst wurde er mit dem Eisernen Kreuz zweiter Klasse, mit Verwundetenabzeichen und dem Sturmabzeichen ausgezeichnet.

Als Obersturmführer kehrte Van Rappard Ende 1944 in die Niederlande zurück. In Bussum absolvierte er eine Ausbildung zum Kompanieführer und wurde noch der 34. SS-Freiwilligen-Grenadier-Division „Landstorm Nederland“ in Apeldoorn zugeteilt. Im April 1945 wurde er Ortskommandant von Velp und Bodegraven .

Am 18. Mai 1945 wurde Van Rappard von kanadischen Soldaten gefangengenommen. Ebenfalls 1945 wurde ihm die niederländische Staatsangehörigkeit entzogen. Im März 1949 wurde der damals 49Jährige wegen „Hochverrats“ zum Tode verurteilt. Während seines Prozesses sagte Van Rappard aus, daß die Niederlande nach der Kapitulation im Mai 1940 nicht mehr im Krieg mit Deutschland befanden habe und somit von Hochverrat keine Rede sein konnte. Auch wäre er seit 1945 kein Niederländer mehr, was Landesverrat zusätzlich ausschließen müßte. Im Berufungsverfahren wurde seine Strafe am 11. Januar 1950 vom Sonderkassationsrat in Den Haag in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt. Von Juni 1950 bis Anfang Dezember 1951 war er im Gefängnis in Leeuwarden, dann im Strafgefängnis in Breda.

Tod

Durch die fast achtjährige Haft (von Juni 1950 bis Dezember 1951 in Leeuwarden und danach in Breda/Holland) wurde die Gesundheit des nun 53jährigen so stark beeinträchtigt, daß er nach einer Gehirnblutung in ein Koma fiel und daraus auch im Gefängnishospital des KL Herzogenbusch bzw. niederländisch Kamp Vught nicht mehr erwachte.

Familie

Ernst war der Sohn des Oscar Emile Ritter von Rappard (1868–1938), Chefingenieur und Inspektor der Wasserwirtschaftsabteilung in Niederländisch-Ostindien, und dessen Frau Dina Thal, geb. Larsen (1874–1939). Er hatte drei Brüder, zwei ältere und einen jüngeren, die alle drei den Krieg überlebten.

Ehe

Ritter von Rappard heiratete am 20. Juni 1933 in Dresden seine acht Jahre ältere Verlobte Marie Johanna Nitzsche (Lebensrune.png 30. Mai 1891 in Dresden). Sie war das wie ein Familienmitglied behandelte Dienstmädchen seiner Eltern, die als kluge und überzeugte Nationalsozialistin galt. Nach Angaben einiger seiner engen Mitarbeiter wurde er stark von seiner acht Jahre älteren Frau beeinflußt, die hinter den Kulissen als eigentliche NSNAP-Parteivorsitzende agierte. Diese Ehe blieb kinderlos.

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

  • Een tol-unie met Duitschland als garantie onzer economische zelfbeschikking, 's-Gravenhage 1931
    • Eine Zollunion mit Deutschland als Garant unserer wirtschaftlichen Selbstbestimmung
  • Duitsch blijft ons bloed, 1937
    • Deutsch bleibt unser Blut
  • Met Hitler voor het Derde Rijk, Arnhem
    • Mit Hitler für das Dritte Reich
  • Appèl aan ons volk sedert 1931, Utrecht
    • Appell an unser Volk seit 1931

Fußnoten