Rauch, Erwin

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Erwin Fritz Rauch (Lebensrune.png 19. Oktober 1889 in Berlin; Todesrune.png 26. Februar 1969 in Kirchenlamitz) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant des Heeres, Divisionskommandeur und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Werdegang

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Rauch trat nach dem Abitur am 9. September 1908 als Fahnenjunker in das 1. Westpreußische Feld-Artillerie-Regiment Nr. 35 und wurde am 27. Januar 1910 zum Leutnant (mit Patent vom 29. Januar 1908) befördert. Nach dem Ersten Weltkrieg und einer kurzen Zeit in der Vorläufigen Reichswehr wurde er im Dezember 1920 als Hauptmann aus dem aktiven Dienst verabschiedet.

Reaktiviert

Am 1. Oktober 1933 wurde Rauch Landesschutzoffizier, am 1. Mai 1934 wurde er reaktiviert und trat als Major in die Reichswehr (Infanterie-Regiment 9, Potsdam), wurde am 1. Oktober 1934 Kommandeur des II. Bataillons des Infanterie-Regiments 1 in Tilsit, Ostpreußen und wurde am 1. November 1934, noch bevor dem erfolgten Übergang zur Wehrmacht, zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Juni 1937 wurde Rauch zum Oberst befördert und wurde am 2. November 1938 Kommandeur des Infanterie-Regimentes 2 in Allenstein.

Zweiter Weltkrieg

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Nach dem Polen- und Westfeldzug wurde er am 15. Oktober 1940 Kommandeur des Infanterie-Regimentes 422 (Sennelager). Am 1. August 1941 wurde er zum Generalmajor befördert, mit dem Rußlandfeldzug (und bald Teilnahme an der Leningrader Blockade) wurde er, mit kurzer Unterbrechung (wobei er von Erwin Menny abgelöst wurde), Führer (mit der Führung beauftragt seit 6. August 1941) und Kommandeur (seit 18. Oktober 1941) der 123. Infanterie-Division bis zum 15. Januar 1944. Am 1. November 1942 wurde er indessen zuvor zum Generalleutnant befördert. Am 1. Februar 1944, nach zwei Wochen Führerreserve zur Erholung, wurde er als Nachfolger von Hermann Kruse Kommandeur der 343. Infanterie-Division,[1] mit der er zuletzt an der Invasionsfront kämpfte. Beim Kampf um die Festung Brest geriet der verwundete Generalleutnant Rauch am 18. September 1944 in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft, am nächsten Tag fiel die Festung.

Nachkriegszeit

Am 5. Juni 1947 wurde Rauch aus der Kriegsgefangenschaft entlassen und war lange in Kirchenlamitz-Reicholdsgrün wohnhaft.

Tod

Generalleutnant a. D. Erwin Rauch verstarb im Februar 1969 in Kirchenlamitz und wurde am 6. März 1969 mit militärischen Ehren im Heß-Familiengrab in Wunsiedel beigesetzt.[2]

Totenschändung

Am 20. Juli 2011 schändete die Evangelische Kirchgemeinde Wunsiedel zwischen 4 und 6 Uhr in der Nacht die sterblichen Überreste des Generals, seiner Gattin, seiner Schwiegereltern, seiner Schwägerin und seines Schwagers, des Reichsministers Rudolf Heß, dem man selbst die reguläre Ruhefrist von 25 Jahren nicht gewährte.

Familie

Abstammung

Erwin Fritz’ Eltern waren der Fabrikant Carl/Karl Ernst Rauch (Lebensrune.png 24. Juli 1848 in Culm, Westpreußen) und seine am 27. September 1881 in Hamburg geehelichten Frau Elisabeth Margaretha Caroline, geb. Donner (Lebensrune.png 2. April 1863 in Hamburg). Seine Großeltern waren der Kaufmann Friedrich Rauch und die Bertha, geb. Wulff sowie der Hamburger Rechtsanwalt Carl Theodor Donner und seine Gattin Wilhelmine Emilie.[3]

Erste Ehe

Hauptmann Rauch heiratete am 18. Oktober 1917 seine Verlobte Erna Seebode, aus der am 4. März 1941 geschiedene Ehe sind zwei Söhne (Lebensrune.png 1920 und 1921) entsprossen. Rauchs Sohn Wolfgang diente unter seinem Vater u. a. bei der Kesselschlacht von Demjansk als Kompanieführer der 3./Infanterie-Regiment 418 und wurde am 28. November 1941 wegen Tapferkeit mit der Anerkennungsurkunde des Oberbefehlshabers des Heeres für hervorragende Leistungen auf dem Schlachtfeld ausgezeichnet.

Zweite Ehe

Erwin Rauch wurde Schwager von Rudolf Heß, er hatte nach der Scheidung Ingeborg „Inge“ Pröhl geheiratet, Schwester von Ilse Heß.

Beförderungen

  • 9.9.1908 Fahnenjunker
  • 27.1.1910 Leutnant mit Patent vom 29.1.1908
  • 17.1.1915 Oberleutnant
  • 18.4.1917 Hauptmann
  • 1.10.1933 Major (L-Offizier) mit RDA vom 1.5.1933
  • 1.5.1934 Major (reaktiviert) mit RDA vom 1.2.1932
  • 1.10.1934 Oberstleutnant
  • 1.8.1937 Oberst
  • 1.8.1941 Generalmajor
  • 16.11.1942 Generalleutnant mit RDA vom 1.11.1942

Auszeichnungen (Auszug)

Kaiserreich

Drittes Reich

Fußnoten

  1. Aufgestellt am 1. Oktober 1942 auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr als bodenständige Division für Frankreich durch den WK XIII. Am 19. Juli 1943 erhielt die Division das Grenadier-Regiment 898 von der 266. Infanterie-Division. Die Division wurde am 19. September 1944 mit dem Fall der Festung Brest vernichtet und am 29. September 1944 formell aufgelöst.
  2. Chronik 1969 (Wunsiedel)
  3. Abstammung nach Urkunden durch den Ahnenforscher Ph M belegt.