Hadamovsky, Eugen
Eugen Paul Hadamovsky (auch: Hadamowsky; 14. Dezember 1904 in Berlin; gefallen 1. März 1945 bei Hölkewiese, Landkreis Rummelsburg in Pommern) war ein deutscher Funktionär der NSDAP sowie zwischen 1933 und 1942 Reichssendeleiter im deutschen Rundfunk. Er war Stabsleiter der Reichspropagandaleitung, Hauptdienstleiter der NSDAP, NSKK-Gruppenführer[1], Oberleutnant der Luftwaffe und SS-Obersturmführer der Reserve der Waffen-SS.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Eugen Paul Hadamovsky wurde am 14. Dezember 1904 in Berlin geboren, studierte nach dem Abitur mehrere Semester Chemie und Maschinenbau an der Technischen Hochschule Charlottenburg und an der Hochschule für Politik in Berlin.[2]
Weimarer Republik
Nach dem Ersten Weltkriege einer militärischen Jugendgruppe an, bald darauf trat er dem Freikorps „Schutz-Regiment Groß-Berlin “ (dem Garde-Kavallerie-Schützen-Korps unterstellt), daß nach dem Kapp-Aufstand den Decknamen „Deutscher Verein für Leibesübungen Olympia“ (Sportverein „Olympia“) verwendete und von Gerichtsassessor Heyl sowie ab 1923 von Oberst Hans von Luck und Witten befehligt wurde.
Anfang 1923 kam er nach München und lernte hier die NSDAP kennen. Anläßlich der Ruhrbesetzung meldete er sich 1923 freiwillig zur 5. Kompanie/Infanterie-Regiment 9, der „Gardeschützen-Traditionskompanie“ der Schwarzen Reichswehr. Bis zu deren Auflösung war er der Ausbildungsleiter.
Es folgten nun Aufenthalt in Österreich, Italien und Nordafrika und schließlich in Spanien, wo Eugen Hadamovsky als Schlosser tätig war. 1928 kam er nach Berlin zurück, 1930 wurde er Mitglied der NSDAP und 1931 beruft ihn Dr. Goebbels zum Gaufunkwart und machte ihn ferner zum Abteilungsleiter der Reichspropagandaleitung.
Aufgaben in der Reichspropagandaleitung
Zu Hadamovskys Aufgaben gehörte es unter anderem, während der zahlreichen Wahlkämpfe zu Anfang der 1930er Jahre, die Wahlreden Adolf Hitlers vom Rundfunk übertragen zu lassen.
Drittes Reich
Am 19. März 1933 wurde Eugen Hadamovsky zum Sendeleiter des Deutschlandsenders ernannt, kurze Zeit darauf wurde er „Reichssendeleiter“ und im Juli 1933 auch Direktor der Reichsrundfunkgesellschaft. Ebenfalls im Jahr 1933 wurde er Vizepräsident der Reichsrundfunkkammer. Von 1935 an wurde er als Reichssendeleiter auch Dienstherr der Intendanten des ersten deutschen Fernsehsenders (Fernsehsender „Paul Nipkow“). Hadamovsky hatte 1935/1936 den Ehrenvorsitz für die Ausschreibung des Kofferradios, den beweglichen Bruder des Volksempfängers, übernommen. Als Sieger ging das Modell „RGV“ hervor, der später „Deutscher Olympia-Koffer“ heißen sollte.
Zweiter Weltkrieg
Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges ermöglichte er die Frontberichterstattung im Rundfunk, wollte aber auch selbst dienen. Hadamovsky war Reserve-Offizier der Luftwaffe und nahm als Kriegsberichterstatter freiwillig am Polenfeldzug teil (Einsatz über Warschau). Zum Jahresanfang 1940 wurde er zum Leiter der Rundfunkabteilung im Reichspropagandaministerium ernannt. Nichtsdestoweniger ließ er es sich nicht nehmen, beim Westfeldzug 1940 dabei zu sein. Auch beim Unternehmen „Adlerangriff“ nahm er an Feindflügen über London teil. Wegen fachlicher Differenzen mit Joseph Goebbels wurde er von diesem seines Postens enthoben und als Stabsleiter der Reichspropagandaleitung der NSDAP eingesetzt.
Endkampf
Mit dieser Funktion unzufrieden meldete sich Hadamovsky im November 1943 erneut freiwillig zum Fronteinsatz und wurde 1944 eingezogen. Bei der Waffen-SS diente er zuletzt Führer der 7. Kompanie/Panzer-Grenadier-Regiment 7/4. SS-Polizei-Panzer-Grenadier-Division. Einzelne Quellen berichten, daß er Oberleutnant des Heeres blieb, aber der Waffen-SS unterstellt wurde und formal den Dienstgrad eines SS-Obersturmführers erhielt; im allgemeinen wird jedoch davon ausgegangen, daß er sich direkt zur Waffen-SS meldete.
Tod
Am 1. März 1945 fiel Oberleutnant/SS-Obersturmführer der Reserve Hadamovsky im Endkampf um Deutschland an der Ostfront. Am 13. März meldete die Nationalsozialistische Parteikorrespondenz oder seinen Heldentod, am 14. März dann die „Marburger Zeitung“ und die „Grafinger Zeitung“.
Ruhestätte
Laut Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ruht Eugen Paul Hadamowsky auf der Kriegsgräberstätte in Neumark; Endgrablage: Block 3, Reihe 31, Grab 1533 bis 1548.
Schriften
- Propaganda und nationale Macht - die Organisation der öffentlichen Meinung für die nationale Politik. (Stalling (Oldenbourg, 1933) )
- übersetzt ins Englische: „Propaganda and national power“ (New York, Arno Press, 1972 ISBN 0405047487)
- Der Rundfunk im Dienste der Volksführung (R. Noske, 1934)
- Hitler erobert die Wirtschaft (Franz Eher, 1935)
- Hitler kämpft um den Frieden Europas - ein Tagebuch von Adolf Hitlers Deutschlandfahrt. (Franz Eher, 1936)
- Hitler kämpft um den Frieden Europas (Franz Eher, 1937)
- Hilfsarbeiter Nr. 50000 von Eugen Hadamovsky (Franz Eher, 1938)
- Weltgeschichte im Sturmschritt - Das Großdeutsche Jahr 1938 von Eugen Hadamovsky (1939, Franz Eher Verlag)
- Blitzmarsch nach Warschau (Franz Eher, 1940)
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- Goldenes Ehrenzeichen der NSDAP
- Kriegsverdienstkreuz (1939) II. und I. Klasse
Schriften
- Propaganda und nationale Macht (1933)
Verweise
Bitte beachten Sie zu den aufgeführten Verweisen auch diesen Warnhinweis!
- Eugen Hadamovsky: Die Neuordnung des deutschen Rundfunks vom 12.8.1933 (ca. 14 Minuten)
- Eugen Hadamowsky: Eröffnung der Grossender Berlin, München und Stuttgart vom 20.12.1933 (ca. 2 Minuten)