Jodl, Ferdinand
Ferdinand Alfred Friedrich Jodl[1] ( 28. November 1896 in Landau in der Pfalz; 9. Juni 1956 in Essen) war ein deutscher Offizier der Bayerischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps (Adjutant des Artillerie-Führers der Abteilung „Schaaf“ beim Freikorps „Hierl“), der Reichswehr und der Wehrmacht, er war zuletzt General der Gebirgstruppe und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Abstammung
Ferdinand war der jüngste Sohn des bayerischen Offiziers Johannes Jodl (zuletzt Oberst der Artillerie) und die Müllerstochter Therese Baumgärtler. Da seine Eltern zum Zeitpunkt seiner Geburt noch nicht verheiratet waren, das Regiment hatte aus Standesgründen die Genehmigung verweigert, führte er zunächst den Familiennamen seiner Mutter, ab 1899, nach Heirat und Adoption, dann Jodl. Sein älterer Bruder war der spätere Generaloberst Alfred Jodl.
Ehe
Ferdinand Jodl war mit Johanna Karolina Katharina Sophia Maria, geb. Angermann verheiratet, die 1985 verstarb und mit ihrem Gatten im Familiengrab der Jodls ruht.
Zweiter Weltkrieg
Am 21. April 1944 wurde Jodl mit der Führung des XIX. Gebirgs-Armeekorps beauftragt und verfügte über die 2. Gebirgs-Division (Hans Degen) und die 6. Gebirgs-Division (Max-Josef Pemsel). Am 1. September 1944 wurde er zum General der Gebirgstruppe befördert und zum Kommandierenden General ernannt. Am 25. November 1944 wurde er durch die Umbenennung seines Stabes des Armeekorps zum Oberbefehlshaber der Armee-Abteilung „Narvik“ ernannt. Zu Beginn des Jahres 1945 waren der Armee-Abteilung „Narvik“ die 169., 230. und 270. Infanterie-Division, die Divisionsgruppe z. b. V. 140 sowie die 6. und 7. Gebirgs-Division unterstellt.
Endkampf um Deutschland
Ab Januar 1945 begann die Absetzbewegung aus dem Raum Narvik und dann nach Südnorwegen, wo das Generalkommando im Raum Lillehammer. Mit der Kapitulation der Wehrmacht geriet er am 9. Mai 1945 in westalliierte bzw. britische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 2. Juli 1947 entlassen wurde.
Tod
General der Gebirgstruppe a. D. Ferdinand Jodl erlag er am 9. Juni 1956 einem Herzinfarkt in Essen und ruht auf dem Friedhof des Klosters auf der Fraueninsel im Chiemsee. Im Familiengrab befinden sich auch seine Gemahlin und seine beiden Schwägerinnen. Auch sein Bruder Alfred Jodl wird auf dem Grabstein ehrend vermerkt.
Beförderungen
- Fähnrich (15. August 1914)
- Eintritt nach dem Abitur und aus dem bayerischen Kadettenkorps kommend in das Königlich Bayerische 4. Feldartillerie-Regiment „König“
- Leutnant (15. November 1915)
- Patent mit Wirkung vom 10. Februar 1914
- Später Rangdienstalter auf den 1. September 1915 korrigiert
- Oberleutnant (31. Juli 1925)
- Rangdienstalter mit Wirkung vom 1. April 1925
- 1. Oktober 1930 kommandiert in das Reichswehrministerium nach Berlin
- Hauptmann (1. Februar 1931)
- 1. April 1932 dauerhaft in das RWM versetzt und hier im Truppenamt in der Abteilung Fremde Heere (T 3) eingesetzt
- Taktiklehrer an der Kriegsakademie in Berlin (1. August 1935 bis 1. August 1938)
- Major (1. Januar 1936)
- Oberstleutnant i. G. (1. Januar 1939)
- Oberst i. G. (1. November 1940)
- 6. Januar 1942 Generalstabschef (Ia) beim AOK Norwegen
- 14. Januar 1942 Generalstabschef (Ia) beim AOK Lappland
- Generalmajor (1. Februar 1942)
- 22. Juni 1942 bis 1. März 1944 Chef des Generalstabes bei der 20. Gebirgs-Armee
- Generalleutnant (1. September 1943)
- General der Gebirgstruppe (1. September 1944)
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse[2]
- II. Klasse am 20.10.1915
- I. Klasse am 2.6.1918
- Bayerischer Militärverdienstorden IV. Klasse mit Schwertern[2] am 16. März 1916
- Deutsches Reichssportabzeichen in Bronze am 24. September 1924
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer am 12. Januar 1935
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis I. Klasse
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- Spange zum EK II am 6. September 1939
- Spange zum EK I am 16. Mai 1940
- Deutsches Schutzwall-Ehrenzeichen am 22. November 1940
- Slowakisches Kriegssiegerkreuz, III. Klasse am 24. Juli 1941 als Oberst im Generalstab (i. G.) und Chef des Generalstabes (Ia) des XXXXIX. Gebirgs-Armeekorps unter Ludwig Kübler
- Stern von Rumänien, Kommandeurskreuz am 5. November 1941
- Orden der Krone König Zvonimirs, I. Stufe mit Stern und Schwertern am 10. April 1942
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/1942“ am 1. August 1942
- Lapplandschild
- Deutsches Kreuz in Gold am 11. April 1943[3] als Generalmajor und Chef des Generalstabs der 20. Gebirgs-Armee
- Finnisches Freiheitskreuz, I. Klasse mit Eichenlaub und Schwertern
- I. Klasse mit Schwertern am 25. März 1942
- Eichenlaub am 20.2.1944 als Generalleutnant und Chef des Generalstabes der 20. Gebirgs-Armee/OKH
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 13. Januar 1945[3] als General der Gebirgstruppe und Kommandierender General des XIX. Gebirgs-Armeekorps der 20. Gebirgs-Armee
Bildergalerie
Jodl (links) mit Eduard Dietl
Literatur
- Roland Kaltenegger: General der Gebirgstruppe Ferdinand Jodl – Vom Armeechef des Generalobersten Dietl zum Führer der Armeeabteilung „Narvik“, Flechsig Verlag, 2014, ISBN 9783803500588
Verweise
- Jodl, Ferdinand, Lexikon der Wehrmacht
- Orden und Ehrenzeichen
Fußnoten
- Geboren 1896
- Gestorben 1956
- Leutnant (Bayern)
- Deutscher General der Gebirgstruppe
- Kommandierender General des XIX. Gebirgsarmeekorps (Heer der Wehrmacht)
- Hauptmann (Reichswehr)
- Freikorps-Mitglied
- Leutnant (Heer des Deutschen Kaiserreiches)
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Person im Zweiten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Träger des Deutschen Kreuzes in Gold
- Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes
- Träger des Bayerischen Militärverdienstordens (IV. Klasse)
- Kriegsgefangener