Fiebig, Martin

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Martin Fiebig (Lebensrune.png 7. Mai 1891 in Rösnitz; Todesrune.png 24. Oktober 1947 in Belgrad ermordet) war ein deutscher General der Flieger. Das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes erhielt er am 8. Mai 1940, das Eichenlaub zum Ritterkreuz am 23. Dezember 1942.

Werdegang

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Am 3. März 1910 trat er in das Kaiserliche Heer ein. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er zur Fliegertruppe versetzt, am 18. Juni 1915 zum Oberleutnant befördert und war dann Staffelführer in der Kampfstaffel 3 der Obersten Heeresleitung, wobei er im Laufe des Krieges beide Eiserne Kreuze erhielt. Am 20. Juni 1918 wurde er zum Hauptmann befördert. Nach dem Zusammenbruch 1918 schied er, je nach Quelle, entweder im Februar 1919 oder am 1. Oktober 1919 aus der Armee aus. Nach einer weiteren Quelle war er sogar noch für kurze Zeit Rittmeister in der 2. (Preußischen) Fahr-Abteilung der Reichswehr. Anschließend war er Militärberater in Rußland (Gruppe „Fiebig“). Ab Juni 1924 agierten die Mitglieder der Gruppe „Fiebig“ (allesamt deutsche Offiziere), die mit lukrative Dollarverträge angelockt wurden, innerhalb dem Wissenschaftlich-Technischen Komitee. 1925 beobachtete Fiebig die praktische Fliegeroffiziersausbildung in den Sommerlagern der Moskauer Luftkriegsakademie von Smolensk und Vitebsk. Daneben verfaßte er eine Studie über die Bedeutung und praktische Realisierung einer Luftschutzorganisation und schrieb eine Ausarbeitung über die die Einrichtung einer Nachtflugstrecke Smolensk-Moskau. Durch den Befehl des Chefs der Luftflotte vom 11. Mai 1925 erhielt Fiebig eine neue Verwendung. Er wurde der Kommandeursfakultät an der Moskauer Zukovskij-Akademie für das Winterhalbjahr 1925/26 als ständiger Berater und Gutachter zugewiesen. Fiebigs Aufgabe als Mitglied des Lehrkörpers bestand darin, im Rahmen des regulären Ausbildungsbetriebs die deutschen Kriegserfahrungen über den Einsatz von Fliegern und die Arbeit und Organisation von Luftstäben zu vermitteln. Im Frühjahr 1926 wurde die Gruppe „Fiebig“ aufgelöst. Fiebig lehnte eine ihm angebotene Verwendung an der inzwischen gegründeten Geheimen Fliegerschule und Erprobungsstätte der Reichswehr in Lipezk, etwa 400 km südöstlich von Moskau, ab.[1] Anschließend war er bis 1934 war er dann Flugleiter bei der Deutschen Lufthansa. Auch in dieser Zeit waren seine Kontakte zur Reichswehr sehr eng, so daß die Einschätzung möglich ist, daß er ggf. mit Geheimauftrag beauftragt war.

Am 1. Mai 1934 wurde er in die neu gegründete Luftwaffe übernommen und als Major zum Fliegerhorstkommandanten von Greifswald ernannt. 1936 wurde er zum Oberstleutnant befördert und Kommandeur der Kampffliegerschule Faßberg. Am 1. Juni 1938 wurde er zum Oberst befördert und nahm dann mit seinem Geschwader am 18-Tagefeldzug gegen Polen teil. Nach der Entfesselung des Zweiten Weltkrieges gegen Deutschland durch Frankreich und England führte er im Frühjahr 1940 sein Geschwader beim Unternehmen „Weserübung“ gegen den geplanten englischen Überfall auf Norwegen, wobei ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 1. Klasse verliehen wurde. Für die großen Erfolge des Geschwaders wurde ihm am 8. Mai 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen, anschließend wurde er im Westfeldzug 1940 eingesetzt, war dann im Reichsluftfahrtministerium (RLM) tätig und wurde zum Generalmajor befördert. Am 15. November 1941 übernahm er das Kommando über die Nahkampfverbände 2 des VIII. Fliegerkorps zur Abwehr des Bolschewismus an der Ostfront. Am 1. April 1942 wurde er zum Generalleutnant befördert. Nur wenige Tage später wurde er dann zum Kommandeur der neuen 1. Flieger-Division in Mittelrußland ernannt. Für seine vorherigen Leistungen wurde ihm am 11. Mai 1942 das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Am 1. Juli 1942 wurde er zum Kommandierenden General des VIII. Fliegerkorps ernannt. Für die Leistungen des Korps wurde ihm am 23. Dezember 1942 das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen. Am 21. Januar 1943 wurde er zum General der Flieger befördert und am 22. Mai 1943 zum Kommandierenden General des X. Fliegerkorps ernannt. Zugleich wurde er Befehlshaber des Luftwaffenkommandos „Südost“ auf dem Balkan. Ab dem 12. April 1945 wurde er dann zum Befehlshaber des Luftwaffenkommandos „Nordost“ ernannt. Bei Kriegsende geriet er Anfang Mai 1945 in englische Gefangenschaft und wurde am 6. Februar 1946 an kommunistische jugo-slawische Terrorbanden ausgeliefert, die ihn am 24. Oktober 1947 in Belgrad ermordeten.

Lexikon der Wehrmacht

„Martin Fiebig trat nach seiner Kadettenausbildung am 3. März 1910 mit dem Charakter als Fähnrich in das Kaiserliche Heer ein. Er kam dabei zum 1. Posensches Infanterie-Regiment ‚von Grolmann‘ Nr. 18. Am 20. März 1911 wurde er bei diesem zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 24. Juni 1909 datiert. Danach wurde er dann als Kompanieoffizier im 1. Posensches Infanterie-Regiment ‚von Grolmann‘ Nr. 18 eingesetzt. Auch kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges wurde er noch in dieser Funktion eingesetzt. Mit Ausbruch des Krieges kam er dann als Bataillonsadjutant im 1. Posensches Infanterie-Regiment ‚von Grolmann‘ Nr. 18 an die Front. 1915 wechselte er dann zur fliegenden Truppe. Am 18. Juni 1915 wurde er zum Oberleutnant befördert und dann als Staffelführer in der Kampfstaffel 3 der Obersten Heeresleitung eingesetzt. Am 20. Juni 1918 wurde er zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er nur wenige Wochen später zum Kommandeur des Bombengeschwaders 9 ernannt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen auch noch andere Auszeichnungen verliehen. 1919 schied er aus der Armee aus. Von 1926 bis 1934 war er Flugleiter bei der Deutschen Lufthansa. Am 1. Mai 1934 wurde er in die neu gegründete Luftwaffe übernommen und als Major zum Fliegerhorstkommandant Greifswald ernannt. 1936 wurde er zum Oberstleutnant befördert und Kommandeur der Kampffliegerschule Faßberg. Am 1. Juni 1938 wurde er zum Oberst befördert und anschließend am 1. Juli 1938 zum Kommandeur vom Kampfgeschwader 253 in Gotha ernannt. Durch die Umbenennung der Einheit wurde er dann im Frühjahr 1939 zum Kommandeur (Kommodore) vom Kampfgeschwader 4 ernannt. Dieses Geschwader führte er im Polenfeldzug, wobei ihm bereits die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse verliehen wurden. Im Frühjahr 1940 führte er sein Geschwader dann beim Unternehmen Weserübung gegen Norwegen, wobei ihm dann die Spange zum Eisernen Kreuz 1. Klasse verliehen wurde. Für die großen Erfolge des Geschwaders wurde ihm am 8. Mai 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Er befand sich jetzt bereits wieder an der Westfront um am Frankreichfeldzug teilzunehmen. Am 10. Mai 1940 wurde er über Holland abgeschossen und geriet mehrere Tage in holländische Gefangenschaft. Anschließend wurde er ins Reichsluftfahrtministerium (RLM) nach Berlin versetzt, wo er anfangs als Offizier z. b. V. zur Panzergruppe Guderian kommandiert wurde. Am 1. August 1940 wurde er dann im RLM zum Chef der Flugsicherheit ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1941 zum Generalmajor befördert. Fast zeitgleich wurde er dann zum Führer der Nahkampfverbände vom IV. Fliegerkorps ernannt. Ab dem 1. Juni 1941 führte er die Nahkampfverbände beim II. Fliegerkorps. In dieser Funktion ging er dann im Sommer 1941 auch in den Ostfeldzug. Am 15. November 1941 übernahm er das Kommando über die Nahkampfverbände 2 des VIII. Fliegerkorps. Am 1. April 1942 wurde er zum Generalleutnant befördert. Nur wenige Tage später wurde er dann zum Kommandeur der neuen 1. Flieger-Division in Mittelrussland ernannt. Für seine vorherigen Leistungen wurde ihm am 11. Mai 1942 das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Zum 1. Juli 1942 gab er sein Kommando ab. Dafür wurde er dann am gleichen 1. Juli 1942 zum Kommandierenden General vom VIII. Fliegerkorps ernannt. Für die Leistungen des Korps wurde ihm am 23. Dezember 1942 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 21. Januar 1943 wurde er zum General der Flieger befördert, wobei sein Rangdienstalter auf den 1. März 1943 festgelegt wurde. Mitte Mai 1943 gab er sein Kommando über das VIII. Fliegerkorps ab und wurde daraufhin in die Führerreserve versetzt. Bereits am 22. Mai 1943 wurde er dann zum Kommandierender General vom X. Fliegerkorps ernannt. Zugleich wurde er Befehlshaber des Luftwaffenkommandos ‚Südost‘ auf dem Balkan. Am 1. September 1944 erfolgte seine Versetzung in die Führerreserve des OKL. Ab dem 1. Februar 1945 wurde er dann zum Kommandierender General des II. Fliegerkorps ernannt. Ab dem 12. April 1945 wurde er dann durch die Umwandlung seines Stabes zum Befehlshaber des Luftwaffenkommandos ‚Nordost‘ ernannt.“[2]

Tod

General der Flieger Fiebig geriet bei Kriegsende Anfang Mai 1945 in britische Gefangenschaft und wurde am 6. Februar 1946 völkerrechtswidrig an die Jugoslawenbanden Titos ausgeliefert, die ihn nach Belgrad verschleppten, in einem Schauprozeß zum Tode verurteilten und am 24. Oktober 1947 dort durch Hängen hingerichtet.

Beförderungen

  • Fähnrich (3. März 1910)
  • Leutnant (20. März 1911 mit Patent vom 24. Juni 1909)
  • Oberleutnant (18. Juni 1915)
  • Hauptmann (20. Juni 1918)
    • bis 1.8.1918 Flugzeugführer und Führer der Bomberstaffel 3 (Bosta 3) im Bombengeschwader der Obersten Heeresleitung Nr. 3 (Bogohl 3)
    • 2.8.1918 bis Februar 1919 wird er zuweilen als Kommandeur des Bombengeschwaders der Obersten Heeresleitung Nr. 9 (Bogohl 9), allerdings wurde Bogohl 9 nie aufgestellt, so daß diese Information mehr als strittig erscheint.
  • Major (1. Mai 1934)
  • Oberstleutnant (1936)
  • Oberst (1. Juni 1938)
  • Generalmajor (1. April 1941)
  • Generalleutnant (1. April 1942)
  • General der Flieger (1. März 1943)

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten

  1. Manfred Zeidler: Reichswehr und Rote Armee 1920–1933 – Wege und Stationen einer ungewöhnlichen Zusammenarbeit, 2016, S. 109ff.
  2. Fiebig, MartinLexikon der Wehrmacht
  3. 3,0 3,1 Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945 Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 306