Flickenschildt, Elisabeth

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Elisabeth Flickenschildt und Hans Clarin in „Edgar Wallace – Das indische Tuch“ (1963)
Elisabeth Flickenschildts Grab
Bernau am Chiemsee OT Hittenkirchen, Friedhof
Inschrift des Grabsteins
Elisabeth Flickenschildt (Aufnahme von 1937)

Elisabeth Ida Marie Flickenschildt (Lebensrune.png 16. März 1905 in Hamburg-Blankenese; Todesrune.png 26. Oktober 1977 in Stade) war eine deutsche Bühnen- und Filmschauspielerin.

Leben

Elisabeth Flickenschildt absolvierte in Hamburg ihr Abitur und begann eine Lehre in einem Modebetrieb. Doch der Sinn stand ihr nach anderem. Schließlich stimmte ihr Vater, ein Kapitän, nach wiederholtem Drängen einer Schauspielausbildung zu. Die Lehre wurde abgebrochen, und sie konnte ihr Debüt als Bäuerin Armgard in SchillersWilhelm Tell“ im Hamburger Schauspielhaus feiern.

Bald war sie an mehreren deutschen Bühnen beschäftigt. Sie spielte drei Jahre in München und drei Jahre in Berlin. 1936 heiratete sie den Theaterwissenschaftler, Dramaturgen und persönlichen Gründgens-Assistenten Rolf Badenhausen (1907–1987), die Ehe hielt bis 1944. Schließlich engagierte Gustaf Gründgens sie für das Staatstheater Berlin, wo sie zunächst die Hexe in „Faust I“ verkörperte. Diese eigentlich kleine Rolle entsprach sowohl ihrem Habitus als auch ihrer Physiognomie; ähnliche Charaktere und vor allem Nebenrollen sollte sie in der Zukunft noch oft spielen.

Auch der Film interessierte sich für die „Geheimnisvolle mit der mysteriösen Stimme“. Ihre Erfolge, die sie deutschlandweit bekannt machten, waren vor dem Krieg „Der zerbrochne Krug“ (1937), „Der Maulkorb“ (1938), „Robert Koch“ (1939), „Trenck, der Pandur“ (1940), „Ewiger Rembrandt“ (1942) und „Romanze in Moll“.

Flickenschildt, die seit 1932 der NSDAP angehörte, wurde in der Endphase des Zweiten Weltkrieges im August 1944 in die Liste der unersetzlichen Schauspieler des Reichspropagandaministeriums („Gottbegnadeten-Liste“) aufgenommen.

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg spielte Elisabeth Flickenschildt Theater, bevorzugt mit Gustaf Gründgens als Regisseur. Er war es auch, der sie zuerst „Flicki“ nannte und zu ihr ein starkes „Bruderverhältnis“ (wie es der Künstler bezeichnete) entwickelte. Er verlangte sie für sein Ensemble im Düsseldorfer Schauspielhaus und ging auch mit ihr nach Hamburg ans Deutsche Schauspielhaus. Unter seiner Regie spielte „die Flickenschildt“ nahezu alle klassischen Frauenrollen der in- und ausländischen Theaterkunst. Als der Regisseur Ende 1963 starb, spürte auch Elisabeth Flickenschildt die Lücke, die er hinterließ. Sie ging nun keine festen Engagements mehr ein, spielte zeitweise in sogenannten B-Movies (oft Kriminalfilmen nach Edgar Wallace) und übernahm zunehmend Rollen in Fernsehproduktionen (z. B. „Der Kommissar“, Folge 61). Aber auch in klassischen Produktionen war sie zu sehen, wie 1959 in „Die Ratten“, nach Gerhart Hauptmann. Hier spielte sie unter der Regie von John Olden mit Charlotte Kramm und Edith Hancke. 1964 erhielt sie für ihre Rolle in der mit vielen Stars (u. a. Lilli Palmer und Hildegard Knef) besetzten deutsch-österreichischen Kinoproduktion „Das große Liebesspiel“ das Filmband in Gold für die beste darstellerische Leistung. Flickenschildt stand noch bis kurz vor ihrem Tod mit dem Shakespeare-Stück „Coriolanus“ auf der Bühne des Hamburger Theaters. 1967 erhielt sie die begehrte Auszeichnung Bambi.

Elisabeth Flickenschildt verfaßte ihre Autobiographie mit dem Titel „Kind mit roten Haaren – Ein Leben wie ein Traum“ (1971). Außerdem veröffentlichte sie den Roman „Pflaumen am Hut“ (1974), der jedoch nur mäßig erfolgreich war. Die Bundesregierung verlieh ihr 1975 wegen ihrer Verdienste für die Kultur das Große Bundesverdienstkreuz.

Anläßlich ihres 70. Geburtstages erklärte sie mit Nachdruck:

„Ich habe mich nie als Star gefühlt, nie wie ein Star gelebt. Richtig ist, daß ich mich immer total engagiert habe. Das Theater war mein Lebensinhalt.“

Zu ihren letzten Arbeiten zählen die Filme „Als Mutter streikte“ (1974), „MitGift“ (1975) und „Die Nacht aus Gold“ (1976).

Elisabeth Flickenschildt war sehr tierlieb. Sie erwarb im April 1976 als Wohnsitz einen Bauernhof in Guderhandviertel im Landkreis Stade und ließ es sich nicht nehmen, ihre Kühe selbst zu melken. Doch zu der erhofften Ruhe kam sie nie.

Vier Monate später räumten Einbrecher das von ihr mit wertvollen Antiquitäten ausgestattete Bauernhaus aus. Die Polizei konnte die Einbrecher zwar dingfest machen und die Beute wieder herbeischaffen. Jedoch mußte Elisabeth Flickenschildt kurze Zeit später zu der Gerichtsverhandlung erscheinen, was ihr sichtlich schwerfiel.

Elisabeth Flickenschildt wollte weiter Theater spielen und für das Fernsehen arbeiten. Doch zwei anstehende Zivilprozesse wegen Nachbarschaftsstreitigkeiten ließen das nicht mehr zu. Sie konnte 1977 nicht mehr zur nötigen Ruhe kommen. Sie starb im Oktober desselben Jahres an den Spätfolgen eines schweren Autounfalls, während sie für eine Theaterpremiere Text lernte.

Ihre Grabstelle befindet sich auf dem Friedhof in Hittenkirchen.

Auszeichnungen

  • 1964: Filmband in Gold (Beste darstellerische Leistung) für „Das große Liebesspiel“
  • 1965: Titel Professor durch das Land Nordrhein-Westfalen
  • 1967: Bambi
  • 1975: Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

Filmographie (Auswahl)

Theatrographie (Auswahl) 

Verweise

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