Kühlwein, Friedrich

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Generalleutnant „Fritz“ Kühlwein

Friedrich „Fritz“ Karl Kühlwein (Lebensrune.png 29. November 1892 in Hatten, Kreis Weißenburg, Reichsland Elsaß-Lothringen; Todesrune.png 25. September 1972 in Nürnberg) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant des Heeres. Kühlwein war u. a. Kommandeur der Sondereinheit „Brandenburg“ sowie Stratege für den „Sonder- und Bandenkampf“ während des Zweiten Weltkrieges.

Werdegang

Friedrich „Fritz“ Karl Kühlwein, 1922.jpg
Oberst Friedrich „Fritz“ Karl Kühlwein.jpg

Nach dem Abitur trat Kühlwein am 17. Juli 1912 als Fahnenjunker in die Preußische Armee ein, wo er am 17. Februar 1914 mit Patent vom 21. Februar 1912 in der 12. Kompanie/III. Bataillon/1. Oberrheinisches Infanterie-Regiment Nr. 97.

Zweiter Weltkrieg

Kühlwein kommandierte vom 27. Februar 1942 bis April 1943 die 45. Infanterie-Division – die er von Ritterkreuzträger Fritz Albert Otto Schlieper übernommen hatte – in äußerst harten Kämpfen an der Ostfront, allerdings bemerkten seine Offiziere, daß er den Tod seines Sohnes, der am 11. Oktober 1941 als Leutnant der 29. Infanterie-Division gefallen war, nie ganz überwand.

Im April 1944 wurde Kühlwein zu den Brandenburgern kommandiert und erlebte den Übergang von der Sonderdivision der Wehrmacht zur Panzer-Grenadier-Division „Brandenburg“ als Heerestruppe. Im September 1944 war die Kampfgruppe „Kühlwein“ (einschließlich SS-Polizei-Regiment 18 und Reste des Grenadier-Regimentes „Rhodos“[1]) im Raum Betschkerek (Serbien) beteiligt. Im Laufe des Oktobers 1944 übernahm Oberst Hermann Schulte-Heuthaus das Kommando über die Brandenburger, der verwundete und wieder genesene Kühlwein übernahm ab 29. Dezember 1944 die Division Nr. 401 (ehem. Division z. b. V. 401). Vom 27. März 1945 bis zum 8. Mai 1945 war Kühlwein Kommandeur der 149. Feldausbildungs-Division.

Nachkriegszeit

Generalleutnant Kühlwein geriet am 8. Mai 1945 in Kriegsgefangenschaft, aus der er am 11. Oktober 1946 entlassen wurde. Danach betätigte er sich u. a. als Militärhistoriker.

Kurzchronologie

  • 17.7.1912 eingetreten als Fahnenjunker
  • 28.8.1914 Bataillonsadjutant im 1. Oberrheinischen Infanterie-Regiment Nr. 97
  • 1.10.1914 Ordonnanzoffizier im Regimentsstab
  • 27.4.1915 erneut Bataillonsadjutant
  • 1.10.1916 nach der Verwundung Kompanieführer im Ersatzbataillon des 1. Oberrheinischen Infanterie-Regiments Nr. 97
  • 24.2.1917 Führer der 5. Kompanie/5. Westpreußisches Infanterie-Regiment Nr. 148
  • 16.3.1917 Ordonnanzoffizier im Regimentsstab
  • 30.9.1917 stellvertretender Bataillonsführer
  • 4.2.1918 Führer der Nachrichtenkompanie
  • 18.5.1918 erneut stellvertretender Bataillonsführer
  • 17.12.1918 Gerichtsoffizier im Regimentsstab
  • 28.3.1919 Grenzschutzführer (Grenzschutz Ost)
  • 8.5.1919 Führer der 6. Kompanie/Infanterie-Regiment 148
  • 25.9.1919 Führer des Bataillonsnachrichtenzuges
  • 20.4.1920 Führer der Nachrichtenkompanie
  • 30.9.1920 Nachrichtenoffizier im Regimentsstab
  • 1.10.1921 in der 12. (MG-)Kompanie/1. (Preußisches) Infanterie-Regiment
  • 1.10.1922 im Stab des 1. (Preußischen) Infanterie-Regiments
  • 1.4.1926 Chef der 16. Kompanie/1. (Preußisches) Infanterie-Regiment (Königsberg)
  • 1.4.1934 Lehrer an der Infanterieschule (Dresden)
  • 12.10.1937 Kommandeur des II. Bataillons/Infanterie-Regiment 55 (Würzburg)
  • 15.12.1939 Führerreserve OKH (XIII)
  • 10.1.1940 Kommandeur des Infanterie-Ersatz-Regiments 73
  • 25.10.1940 Kommandeur des Infanterie-Regiments 133
  • 27.2.1942 Kommandeur der 45. Infanterie-Division (bis 1.4.1942 mit der Führung beauftragt)
  • 25.4.1943 Führerreserve OKH (XIII)
  • 27.3.1944 kommandiert zur Division Brandenburg
  • 10.4.1944 Kommandeur der Division Brandenburg (bis 1.7.1944 mit der Führung beauftragt)
  • 16.10.1944 Führerreserve OKH (XIII)
  • 27.12.1944 Kommandeur der Division z. b. V. 406
  • 27.3.1945 Kommandeur der 149. Infanterie-Division

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

  • Schützenzug und Kompanie im Gefecht, Mittler & Sohn, Berlin 1934
  • Die Gruppe im Gefecht (Die neue Gruppe), E. S. Mittler & Sohn, Berlin 1940 (11., völlig neubearbeitete Auflage )
  • Die Kämpfe in und um Bielefeld im März und April 1945, in: „56. Jahresbericht des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg“, Jahrgang 1950/51
    • Kühlwein näherte sich der Aufgabe, Berichte zum Kriegsende zu sammeln, in der Weise, daß er sich vor allem an ehemalige Militärs und amtliche Personen wandte, denen er detaillierte Fragebögen zukommen ließ. In ihnen wurde z.B. folgende Fragen gestellt: „Welchem Truppenteil haben Sie angehört? Welche Stärke hatte der Verband? Wo kam der Feind her? Wie waren die Kräfteverhältnisse? Wie verliefen die Kämpfe? Höhe der Verluste?" Es folgten Fragen nach dem Volkssturm, nach Panzersperren, nach dem Vorgang der Besetzung des Ortes durch die Amerikaner. Schließlich fragte Kühlwein danach, wie viele Ausländer (Fremdarbeiter, Kriegsgefangene, Zwangsrekrutierte) sich am Ort befanden, welches ihr Verhalten vor, bei und nach der Feindbesetzung war. Ferner wollte er in diesem Zusammenhang wissen, wo Plünderungen, Überfälle und Vergewaltigungen stattfanden. Anschließend findet sich in seinem Katalog folgende Frage: „Wieviel Kinder, nachweislich von amerikanischen Soldaten gezeugt, sind im Jahre 1946 geboren worden, davon wieviel Bastarde von Negern?" Kühlwein konnte die Aussagen von fast 150 Zeitzeugen zusammentragen. Darunter sind einige, etwa in der Form von Tagebuchaufzeichnungen, die unmittelbar aus den März- und Apriltagen 1945 stammen. Die Fragebögen Kühlweins sowie die Sammlungen der Augenzeugenberichte befinden sich im Stadtarchiv Bielefeld unter der Bezeichnung „Nachlaß Kühlwein".

Fußnoten

  1. Das Grenadier- oder Sturm-Regiment „Rhodos“ wurde im Juni 1943 in der Ägäis, in Griechenland, aufgestellt. Das Regiment entstand durch die Umbenennung des Grenadier-Regimentes 440. Das Regiment wurde als Heerestruppe aufgestellt. Das Regiment wurde auf Rhodos eingesetzt, ab Oktober 1944 dann im Raum Belgrad. Hier wurde das Regiment vernichtet, die Reste kamen zur Panzer-Grenadier-Division „Brandenburg“.