Galland, Wilhelm-Ferdinand
Wilhelm-Ferdinand „Wutz“ Galland ( 23. Oktober 1914 in Bochum; gefallen 17. August 1943 westlich von Maastricht/Niederlande bzw. bei Hees/Limburg, Belgien) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Major und Jagdflieger der Luftwaffe sowie Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges. Er konnte während des Krieges bei 186 Feindflügen 54/55 bestätigte Luftsiege verbuchen, darunter vier viermotorige-Bomber und 37 Spitfire.[1]
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Heldentod
Als Gruppenkommandeur der II./Jagdgeschwader 26 „Schlageter“ fiel Galland bei der Reichsluftverteidigung im Luftkampf gegen Hunderte Begleitjäger (P-47 „Thunderbolt“) der USAAF, die Bomber vom Typ „B-17“ während der sogenannten „Operation Double Strike“ beschützten. Hauptziele der Terrorflieger waren Regensburg (146 B-17-Maschinen) und Schweinfurt (230 B-17-Maschinen), Ablenkungsziele waren Allach, München, Frankfurt am Main, Aachen und Bonn. Über 2.000 deutsche Zivilisten wurden ermordet, alleine in Regensburg fiel eine Spreng- oder Brandbombe auf eine Gruppe von 91 Lehrlingen in der Mittagspause, alle kamen um.
Die schwersten Luftkämpfe dieses Tages ereigneten sich jedoch während des Rückfluges über Westdeutschland, Belgien und die Niederlande, so auch die Gruppe von Wilhelm-Ferdinand Galland. Die Luftwaffe verlor 25 von insgesamt etwa 300 (meist einmotorigen) Jägern und einige Besatzungsmitglieder (auch wenn die USAAF propagandistisch über weit höhere Verluste berichtete).
Insgesamt wurden bei dem Unternehmen „Double Strike“ 60 Fliegende Festungen sowie zahlreiche Jagdflugzeuge von den Deutschen abgeschossen; etwa 600 VS-Amerikaner kamen dabei ums Leben. Dazu kamen 176 mehr oder weniger schwer beschädigte Bomber, von denen einige nur mit Mühe wieder ihren Einsatzflughafen erreichten und anschließend verschrottet werden mußten.
Zwei Monate nach dem feindlichen Unternehmen griffen die USAAF am 14. Oktober 1943 erneut Schweinfurt an. Dabei wurden 77 Fliegende Festungen abgeschossen und weitere 121 so schwer getroffen, daß sie nicht mehr in Dienst gestellt werden konnten. Dieser Tag ging später als „Schwarzer Donnerstag“ in die Geschichte der VS-amerikanischen Luftwaffe ein, wobei die II. Gruppe/JG 26 besonders verbissen abfing, auch als Vergeltung für ihren gefallenen Kommandeur.
Ruhestätte
Major Galland ruht auf der Kriegsgräberstätte Lommel (Block 21, Grab 290), dem größten deutschen Soldatenfriedhof des Zweiten Weltkrieges im westeuropäischen Ausland. In seiner Nähe ruhen u. a. Friedrich Alpers, Flieger-As Walter Adolph, Generalarzt der Wehrmacht Dr. Wilhelm Dietrich, Generalleutnant Konrad-Oskar Heinrichs und Vize-Admiral Robert „Robin“ Schall-Emden.
Familie
Wilhelm-Ferdinand hatte drei Brüder, alle Flieger:
- Sein ältester Bruder war Dr. Fritz Galland, im zivilen Leben Rechtsanwalt, im Krieg Jagd- und Aufklärungsflieger.
- Der zweitälteste Bruder war Flieger-As Generalleutnant Adolf Galland.
- Der jüngste Bruder war der 22jährige Leutnant Paul Galland (17 Abschüsse), der ebenfalls in der JG 26 (8. Staffel) am 31. Oktober 1942 in seiner Fw 190 A-4 „Schwarze 1“ wegen eines Motorschadens durch eine Spitfire der Royal Air Force bei Dixmuide-Comines den Soldatentod fand.
Auszeichnungen (Auszug)
- Flugzeugführerabzeichen (Wehrmacht)
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- Ehrenpokal für besondere Leistungen im Luftkrieg am 12. Oktober 1942
- Frontflugspange für Jäger in Gold
- Deutsches Kreuz in Gold am 28. Januar 1943 als Hauptmann und Kommandeur der II. Gruppe/Jagdgeschwader 26 „Schlageter“
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 18. Mai 1943 als Hauptmann und Kommandeur der II. Gruppe/Jagdgeschwader 26 „Schlageter“