Oberkommando des Heeres

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OKH-Dienststempel

Das Oberkommando des Heeres (OKH) war seit dem 1. November 1936 die Bezeichnung für die höchste Verwaltungs- und Kommandobehörde des deutschen Heeres.

Erläuterung

Flagge für den Oberbefehlshaber des Heeres 1933–1935 (zwischen Februar 1934 und Juni 1935 lautete die Bezeichnung „Flagge des Chefs der Heeresleitung“)

Das OKH selbst gliederte sich in den Generalstab des Heeres und das Heerespersonalamt. Dem OKH waren der Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres (bis Juli 1944 Friedrich Fromm) und ein bzw. seit dem 20. April 1940 zwei Führungsnachrichtenregimenter (Führungsnachrichtenregiment 40 und Führungsnachrichtenregiment 601) nachgeordnet, um die Führungsfähigkeit des Hauptquartiers sicherzustellen. Die Führungsnachrichtenregimenter waren für die Fernmeldeverbindungen zwischen dem OKH und den Heeresgruppenkommandos und Armeeoberkommandos verantwortlich.

Eine Unterstellung unter das erst 1938 eingerichtete Oberkommando der Wehrmacht (OKW) bestand nicht, dieses konnte an das OKH nur Befehle Hitlers weitergeben.

Generalstab des Heeres

Flagge für den Oberbefehlshaber des Heeres 1935–1941

Der Generalstab des Heeres ging 1935 aus dem 1919 errichteten Allgemeinen Truppenamt (TA) der Reichswehr hervor.

Flagge des Chefs des Generalstabs des Heeres 1944–1945
„Dieser gliederte sich wie folgt: Chef des Generalstabes des Heeres (ChefdGenStdH), zuvor Chef des Truppen amtes (ChefTA); Zentralabteilung des Generalstabes des Heeres (GZ), zuvor Zentralgruppe (TZ); Operationsabteilung (1. Abt.GenStdH), zuvor Heeres abteilung (T 1); Organisationsabteilung (2. Abt.GenStdH), zuvor Heeres organisationsabteilung (T 2); Abteilung Fremde Heere (3. Abt.GenStdH), zuvor Abteilung Fremde Heere (T 3); Heeresausbildungsabteilung (4. Abt GenStdH), zuvor Heeresausbildungsabteilung (T 4); Transportabteilung (5. Abt.GenStdH), zuvor Transportabteilung (T 5). Verselbständigte sich zu Beginn des Zweiten Weltkrieges als ‚Chef des Transportwesens‘; Quartiermeisterabteilung (6. Abt.GenStdH), zuvor Gruppe V der Heeres abteilung (T 1 V). Zu Kriegsbeginn verselbständigt als ‚Generalquartiermeister‘; Kriegswissenschaftliche Abteilung (7. Abt.GenStdH), zuvor Kriegswissenschaftliche Abteilung (TK), 1942 verselbständigt; Attaché-Abteilung, entstanden 1940 durch Erweiterung der 1934 eingerichteten Attaché-Gruppe. Dem Truppenamt angegliedert war die Heeresfriedenskommission, die bis 1927 bestand. Ab 1935 wurden zur Entlastung des Chefs des Generalstabes des Heeres sukzessive die Oberquartiermeister I bis V eingerichtet und unter ihrer Führung einzelne Abteilungen des Generalstabes zusammengefaßt, bis 1942 dann aber wieder aufgelöst. Ebenso wurden die 8. Abt. GenStdH (Technische Abt.), die 9. Abt. GenStdH (Heeresvermessungswesen und Militärgeographie), sie 10. Abt. GenStdH (Landesbefestigungsabteilung), die 11. Abt. GenStdH (Offizierausbildungsabteilung) und die 12. Abt.GenStd (Abteilung Fremde Heere Ost) neu geschaffen. Die 8., 10. und 11. Abteilung wurden zu Beginn des Krieges aufgelöst, die 9. Abteilung verselbständigte sich 1941 als Chef des Kriegskarten- und Vermessungswesens.“[1]

Führung

„Wehr und Pflug im Osten“, zusammengestellt von der Abteilung „Heerwesen“ im Oberkommando des Heeres

Oberbefehlshaber des Heeres (OBdH)

Chefs des Generalstabes des Heeres

  • General der Artillerie Ludwig Beck, 1. Oktober 1933 bis 31. Oktober 1938
  • Generaloberst Franz Halder, 31. Oktober 1938 bis 24. September 1942
  • Generaloberst Kurt Zeitzler, 24. September 1942 bis 10. Juli 1944
  • Generalleutnant Adolf Heusinger, 10. Juli 1944 bis 20. Juli 1944 (mit der stellvertretenden Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt)
  • Generaloberst Heinz Guderian, 21. Juli 1944 bis 28. März 1945 (mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt)
  • General der Infanterie Hans Krebs, 29. März 1945 bis 1. Mai 1945 (mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt)
  • Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel, 1. Mai 1945 bis 13. Mai 1945 (mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt)
  • Generaloberst Alfred Jodl, 13. Mai 1945 bis 23. Mai 1945 (mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt)

Allgemeines Heeresamt (AHA)

Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres (Chef H Rüst u BdE)

Generalquartiermeister im Generalstab des Heeres

Gliederung

Das OKH gliederte sich in drei Ämter und die Adjutantur des Chefs des OKH.

  • Amtsgruppe Heerespersonalamt
    • Offiziere
    • Disziplinarangelegenheiten der Offiziere
    • Generalstabsoffiziere
    • Offiziersnachwuchs
    • Ordensangelegenheiten mit Gruppe
    • Repräsentation und Ehrungen
    • Offiziere im Truppensonderdienst
    • Offiziere in den Truppenteilen mit dem Zusatz „Volks-“ (ab 1944)
  • Generalstab des Heeres (Der Generalstab bestand bei Kriegsbeginn aus einer mobilen Feldstaffel und einer Heimatstaffel mit Dienstsitz in Berlin. Die Struktur und die Aufgabenverteilung des Generalstabs im Kriegsfall wurden in der geheimen Vorschrift „H.Dv.g 92 – Handbuch für den Generalstabsdienst im Kriege – 1.8.1939“ festgelegt.)
    • Feldstaffel
      • Chef des Generalstabs des Heeres (seit Dezember 1941 nicht mehr dem Chef des OKH, sondern Hitler direkt unterstellt)
      • Stab Oberkommando des Heeres
        • Zentralabteilung des Generalstabs des Heeres
        • Kommandant des Hauptquartiers OKH
        • Operationsabteilung
        • Organisationsabteilung
        • Abteilung Fremde Heere Ost
        • Abteilung Fremde Heere West
        • Ausbildungsabteilung
      • Chef des Transportwesens
        • Feldtransportabteilung
        • Heimattransportabteilung (zeitweise in der Heimatstaffel eingegliedert)
        • Verkehrsabteilung (zeitweise in der Heimatstaffel eingegliedert)
        • Planungsabteilung
        • Personalabteilung für das Transportpersonal
        • Befehlshaber der Eisenbahntruppe (ab 1944 General der Eisenbahntruppe)
        • Vertreter des Reichsverkehrsministeriums beim Chef des Transportwesens
      • Generalquartiermeister
        • Chefgruppe
        • Abteilung I Versorgungsführung
        • Abteilung II Kriegsverwaltung
        • Abteilung III Nachschub
        • Abteilung IVa Heeresintendant
        • Abteilung IVb Heeresarzt/Generalarzt z. b. V.
        • Abteilung IVc Heeresveterinär
        • Heeresfeldpostmeister
        • General der Motorisierung; ab 1944 General des Kraftfahrwesens
        • General der Kraftfahrparkgruppen des Feldheeres
        • Heeresnachschubführer; ab Oktober 1942 General der Nachschubtruppen
        • General der Technischen Truppen
        • Höherer Feldgendamerieoffizier beim OKH; ab Ende 1944 General der Ordnungstruppen
        • General der Infanterie
        • General der Artillerie
          • General der Heeresküsten- und Festungsartillerie
          • General der Heeresflaktruppen
          • Höherer Offizier der Panzerartillerie (seit März 1944)
        • General der Pioniere und Festungen
          • General z. b. V. beim General der Pioniere und Festungen
          • Höherer Landungspionierführer
        • General der Nebeltruppe
        • General der Osttruppen (seit 1942)
        • Gerichtswesen beim Generalquartiermeister (ab 1940 General z. b. V. beim OKH → Heerwesenabteilung)
        • General z. b. V. IV beim Generalstab des Heeres (Überwachung des Wehrmachtsreiseverkehrs; Betreuungsdienste)
      • Chef des Heeresnachrichtenwesens
        • General der Nachrichtenaufklärung
        • Leitstelle der Nachrichtenaufklärung
        • Kommandantur der Führungsnachrichtentruppe (1944/45)
      • Chef des Kriegskarten- und Vermessungswesens (vergleichbar Topographietruppe; zeitweise in der Heimatstaffel)
        • Abteilung für Kriegskarten- und Vermessungswesen, ab 1938 Heeresplankammer und Heeresvermessungsstelle
        • Kommandeur der Karten- und Vermessungstruppen
      • Einzeldienststellen und Verbindungsorgane beim Generalstab des Heeres - Feldstaffel
        • General der Aufklärungsflieger und General der Luftwaffe beim OKH
        • Ic Luftwaffe beim OKH
        • Wetterberatungszentrale (mot.) beim OKH
        • Fliegerverbindungsgeschwader II mit Kurierstaffel OKH
        • Vertreter des Auswärtigen Amtes beim OKH
        • Vertreter des Leiters der Organisation Todt beim OKH
        • Sonderstäbe I bis IV (Reorganisation)
        • Feldjägerkommandos I bis III (1944/45)
        • Heeresfeldpolizeichef der Geheimen Feldpolizei (GeFePo)
        • Außenstelle des Chefs des Wehrmachtsstreifendienstes beim Generalstab des Heeres
        • Nationalsozialistischer Führungsstab des Heeres
    • Heimatstaffel
      • Oberquartiermeister V (ab 1942 beim Beauftragten für Geschichtsschreibung)
      • Zentralabteilung des Generalstab des Heeres – Heimatstaffel
      • Organisationsabteilung – Heimatstaffel
      • Chef des Transportwesens – Heimatstaffel
      • Heeresfilmstelle/Ausbildungsfilmwesen
      • Kriegsakademie Berlin
  • Generalinspekteur der Panzertruppe (steht dem Generalstab fachlich zur Verfügung, ist ihm organisatorisch aber nicht eingegliedert)
    • Organisationsabteilung
    • Höherer Nachrichtenoffizier beim General der Panzertruppe
    • Leitender Kraftfahroffizier
    • Inspekteur der Panzertruppe
    • Kommandeur der Eisenbahn-Panzerzüge
    • General der Panzerabwehr
  • Der Beauftragte des Führers für die militärische Geschichtsschreibung
    • Oberquartiermeister V (seit 1942)
    • Kriegswissenschaftliche Abteilung
    • Kriegsgeschichtliche Abteilung des Heeres
    • Kriegsgeschichtliche Forschungsanstalt des Heeres
    • Der Chef der Heeresarchive
    • Der Chef der Heeresbüchereien mit der Wehrmachtszeitschriftenabteilung

Erläuterung

Generalquartiermeister im Generalstab des Heeres (1939)

Als erster Generalquartiermeister des Heeres beim Chef des Generalstabs des Heeres unterstand Eugen Müller direkt General der Artillerie Franz Halder. Als Generalquartiermeister unterstanden Müller drei Gruppen: Die Gruppe Qu 2, von Hauptmann Paul Gähtgens (zuletzt Oberst; geleitet, 6. November 1944) war für Fragen des Operationsgebiets und für militärische Anordnungen gegen die dortige Zivilbevölkerung zuständig. Die Gruppe Z (von Ministerialdirigent Dr. Justus Danckwerts geleitet) war für sonstige Anordnungen gegen die Zivilbevölkerung im Operationsgebiet zuständig. Die Gruppe III unter Generalrichter Erich Lattmann war für allgemeine Fragen des Kriegsrechts und das Feldkriegsgerichtswesen zuständig. Daneben hatte er die Dienstaufsicht über die Kriegsakademie, die bis Frühjahr 1939 noch von General der Infanterie Curt Liebmann als Direktor geleitet wurde.

General z. b. V. beim Oberbefehlshaber des Heeres (1940)

Die Dienststelle wurde durch Verfügung vom 29. September 1940 zum 1. Oktober 1940 eingerichtet. Erster und einziger Dienststellenleiter war Generalleutnant Eugen Müller. Die bisherige Gruppe III des Generalquartiermeisters unterstand ihm weiterhin als Gruppe Rechtswesen im OKH, sie war zuständig für strafrechtliche Angelegenheiten innerhalb des Feldheeres und gegenüber der Zivilbevölkerung in den besetzten Ländern sowie für die Organisation der Kriegsgerichtsbarkeit und für die Kriegsgefangenen. Damit war Müller weiterhin für die Bestätigung oder Aufhebung von Kriegsgerichtsurteilen und das Gnadenrecht zuständig. Außerdem hatte er die Dienstaufsicht über die dem OKH unterstellten Kriegsgerichte und war führend am Zustandekommen des Kriegsgerichtsbarkeitserlasses und des Kommissarbefehls beteiligt. Auch die Heereswesenabteilung mit ihren acht Gruppen und die 2. Staffel in Berlin waren ihm direkt unterstellt. Diese 2. Staffel unter dem „Beauftragten des Generals z. b. V. beim OKH für das militärische Schrifttum“, Generalleutnant Kurt Dittmar, und dem Chef der Schriftleitung der Zeitschrift „Unser Heer“, Hauptmann Wilhelm Ritter von Schramm, war verantwortlich für militärisches Schrifttum sowie als Hauptschriftleiter für die Zeitschrift und Sendereihe „Unser Heer“.

Heereswesenabteilung (1940)

Die Abteilung „Heerwesen“ bzw. „Heereswesen“ (Chef der Abteilung war von September 1940 bis Februar 1943 Oberstleutnant i. G./Oberst i. G. Albert Radke, ab 1946 bei der Organisation Gehlen und dann beim BND) war 1943 unterteilt in acht Gruppen (BArch RH 13/2):

  • Chefgruppe:
    • zuständig u. a. für Organisation, Personalangelegenheiten und Sonderaufträge des Abteilungschefs
  • Gruppe I:
    • zuständig für politische Angelegenheiten, Verbindung mit der NSDAP, Fragen der Seelsorge im Feldheer und Volkstumsfragen
  • Gruppe II:
    • zuständig für geistige Betreuung und wehrgeistige Führung
  • Gruppe III:
  • Gruppe IV (seit 1943):
    • zuständig für aktuelle Heeresberichterstattung und langfristige Heereswerbung
  • Gruppe V (seit 1943):
    • zuständig für die Bearbeitung der Beiträge des Heeres zum Wehrmachtbericht, Propaganda in den Feind- und den besetzten Gebieten
  • Gruppe Abwehr:
    • zuständig u. a. für die Führung der Abwehr im Feldheer, Organisation der Heeresfeldpolizei und Gutachten für das Reichskriegsgericht
  • Gruppe Heeresfeldpolizeichef:
    • zuständig für Organisation, Dienstaufsicht und Disziplinarangelegenheiten bei der Heeresfeldpolizei

1944 wurden die Gruppen I und II der Heereswesen-Abteilung dem NS-Führungsstab zugeordnet und die Gruppe III in „Chef des Wehrmachtstreifendienstes“ umbenannt. Der Gruppe Rechtswesen waren die Kriegsgerichte des Feldheeres nachgeordnet. Eigene nachgeordnete Dienststellen außerhalb des Feldheeres unterhielt die Heerwesenabteilung in Form der Gräberoffiziere, die vor Ort die Aufsicht über die Kriegsgräber ausübten. Zum 15. März 1944 wurde der NS-Führungsstab des Heeres beim OKH eingerichtet. Er stand unter dem Kommando von General der Gebirgstruppe Ferdinand Schörner, der zum 15. Mai 1944 von General der Gebirgstruppe Georg Ritter von Hengl abgelöst wurde. Der NS-Führungsstab war für die weltanschauliche Führung des Heeres zuständig, arbeitete mit dem General z. b. V. beim OKH Müller zusammen und übernahm 1944 dessen Gruppen I und II. Kurz vor Kriegsende wurde die Dienststelle zusammen mit anderen Einheiten des OKH aufgelöst.

Verweise

Fußnoten

  1. OKH / Generalstab des Heeres, Bundesarchiv, Freiburg (Abteilung Militärarchiv)