Bose, Georg

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Max Georg Bose (Lebensrune.png 20. Oktober 1921 Forst; Todesrune.png 26. September 2011 Einhausen) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Leutnant der Sturmartillerie und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges. In der Nachkriegszeit war er u. a. Autor und Mitglied, ab 2008 bis zu seinem Tode stellvertretender Vorsitzender der Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger e. V.

Werdegang

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Nach dem Reichsarbeitsdienst meldete sich Bose freiwillig zur Wehrmacht und wurde Flak-Kanonier.

Zweiter Weltkrieg

Er nahm an Polenfeldzug und Westfeldzug 1940 teil, außerdem leistete er Aufbauarbeit am Westwall. Anschließend erfolgte der Einsatz in beim Balkanfeldzug in Jugoslawien und ab 1941 in Rußland. Bose, seit 1943 Leutnant, erhielt am 21. September 1944 das Ritterkreuz für den verhinderten Durchbruch der Sowjets im Bereich der 292. Infanterie-Division. Bis März 1944 hat Bose 44 Panzer mit seinem Sturmgeschütz abgeschossen.

Sturmgeschütz-Brigade 177

Die Sturmgeschütz-Brigade 177 wurde im Jahr 1941 aufgestellt, die ersten Einsätze erfolgten in Rußland bis zu ihrem Untergang in Stalingrad im Januar 1943. Nur wenige Monate später, im Frühjahr 1943, wurde die Sturmgeschütz-Brigade 177 neu aufgestellt und nahm an den Kämpfen während der Panzerschlacht von Kursk im Sommer 1943, den Rückzugskämpfen im Raum Orel und die Einsätze bei Witebsk bis Februar 1944 teil.

Nach einer erneuten Auffrischung im Frühjahr 1944 wurde die Sturmgeschütz-Brigade 177 der 3. Kavallerie-Brigade unterstellt und in Panzerjäger-Abteilung 69 umbenannt. Es folgten ununterbrochene Abwehrkämpfe von den Pripjetsümpfen bis nach Ostpreußen. Ende 1944 erfolgte die Verlegung nach Ungarn (→ Plattenseeoffensive), wo die Abteilung bis zum Kriegsende im Einsatz war.

Kriegsgefangenschaft

Georg Bose (links) und Dr. jur. utr. Gerhard Gutmacher (rechts) bei einem Treffen der OdR
Leutnant a. D. Georg Bose

Im Mai 1945 geriet er in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft, von ihnen wird er am 11. Mai 1945 an die Sowjets ausgeliefert. Erst am 18. Juli 1948 wurde er in die Heimat entlassen. In seinen Erinnenrungen schreibt Bose:

„Es muß etwa gegen 5 Uhr gewesen sein und wir schrieben den 11. Mai 1945, als einer meiner beiden Betreuer aus dem Nachbarzelt an meinen Füßen rüttelte und ganz aufgeregt rief: Herr Leutnant, Herr Leutnant, aufstehen, die Russen sind da! - Wer ist da?? Die Russen? Das kann doch nicht sein!, rief ich zurück und kroch verschlafen aus dem Bau, rieb mir die Augen und sah hinüber zur Lagereinfahrt. Im letzten Moment sah ich eben noch einen Jeep der Amerikaner davon preschen und dann rollten die letzten Sherman-Panzer auf der Straße davon, eine dicke Staubwolke hinter sich aufwirbelnd. Mensch, das darf doch nicht wahr sein, diese Hunde! Die können uns doch nicht einfach den Russen ausliefern!, stieß ich hilflos hervor. Auch die anderen Offiziere kamen heran gerannt. Ein Landser kam ganz aufgeregt und berichtete: Unsere Wlassow-Leute sind gleich mit ausgebreiteten Armen hin zu ihren Landsleuten, ich habe es gesehen! Gleich darauf krachten Gewehrkolben der Rotarmisten auf ihre Köpfe und sie brachen schreiend zusammen, ich habe es gesehen!, stammelte er völlig außer sich immer wieder.
Dann hörte ich auch Schüsse von der Straße her und eine beachtliche Anzahl von Sowjets stürmten in das Lager, brüllten etwas, was ich nicht verstehen konnte, fuchtelten wie wild mit ihren Gewehren und Maschinenpistolen herum, immer wieder Feuerstöße abgebend. Man kriegte den Eindruck, eine besoffene Horde von Hunnen stürmt eine Stellung der deutschen Wehrmacht an der Front! Au Backe!, rief ich meinen Kameraden zu, Jetzt wird es brenzlig, die drehen durch! Mit weit aufgerissenen Augen sah mich der Hauptmann aus Forst an und schrie: Ich lasse mich nicht abschlachten!, lief zu dem Birkenwäldchen und im Laufen nestelte er seine Pistole aus dem Futteral. Bleiben Sie doch hier!, versuchte ich ihn aufzuhalten, aber es half nichts. Dann sah ich auch noch den Leutnant, der vor zwei Tagen mit der Verpflegung gekommen war. Er lief mit der Pistole in der Hand hinterher, wollte auch nicht auf meine entsetzten Rufe hören! Kurz danach krachten aus dieser Richtung zwei trockene Schüsse, Pistolenschüsse, sie hatten sich selbst erschossen! Warum denn bloß, die Russen können doch nicht alle umbringen!, schoß es mir durch den Kopf. Aber jetzt blieb keine Zeit zum Grübeln oder Überlegen. Eine regelrechte Panik war ausgebrochen.
Drüben bei der Flak-Abteilung hörte man schon die hohen Schreie der Blitzmädels und alles ging in eine Art Chaos über. Ein Feldwebel, mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet, hatte alle Orden abgemacht, trat auf mich zu: Herr Leutnant, wenn ich Ihnen einen guten Rat geben darf, legen Sie ganz schnell das Ritterkreuz ab! Ich habe mit eigenen Augen erlebt, wie die Schweine unseren Bataillonskommandeur, auch ein Ritterkreuzträger, einfach abgeknallt hatten. Ein Offizier war es, der sagte nur: Du hast viel Russen getötet, jetzt bist Du dran! und dann drückte er ihm den Revolver an die Schläfe. In dem ganzen Durcheinander konnte ich mich verdrücken, das war am Rand von Budapest, damals. An falschem Heldenmut wollte ich natürlich auch nicht zu Grunde gehen, nahm den Orden ab und auf die Gefahr hin, daß es zu Leibesvisitationen kommen könnte, grub ich mit dem Stiefelabsatz schnell ein Loch, etwa 2 Schritte von dem Sockel des Hochspannungsmasten entfernt und legte das Kreuz hinein. Da kamen sie auch schon zu unserem Haufen heran gestürmt. Vor ihnen her stürzte ein Artillerie-Hauptmann, der zu uns abgedrängt war. Er hatte noch das goldene Hackenkreuz der so genannten Ehrenblattspange angesteckt. Um Gottes Willen, machen Sie das Ding ab, die schießen Sie über den Haufen!, rief Werner Schmidt und hilf ihm auch gleich das Ehrenzeichen abzureißen. Wie soll das bloß enden?, stöhnte er, das sind doch keine Soldaten, das ist Soldateska!
Dann waren sie heran: Du Offizier, alles antreten, an Straße – Dawai-dawai-bistrei-schniell-schniell!, schrie der Vorderste, der Mütze nach zu urteilen, ein Offizier der Roten Armee. Von dem Lager der Flak und der SS kamen jetzt Lkws und Zugmaschinen herangefahren, alle voll besetzt, steuerten sie zur Straße hin. Männer, es hilf nichts, alles zur Straße, jeder versucht, einen Platz auf den Fahrzeugen zu kriegen! Ein paar versuchten noch in die Büsche zu entkommen, aber die Russen hatten schon das ganze Lager eingekreist und trieben die Wagemutigen mit Kolbenstößen zurück. Wild durcheinander hangelten wir auf einen Lkw, verloren jede Verbindung zu bekannten Gesichtern und jeder war darauf bedacht, sein Bündel festzuhalten. Wer nicht gleich aufsteigen konnte, wurde mit Kolben gestoßen und mit Füßen getreten. Dabei ständig die schreienden Fragen der Plünderer: Uri-Uri, los-los, dawai! Immer und immer wieder hörte ich diesen widerlichen Schrei, der uns noch Jahre begleiten sollte, nämlich das gebrüllte DAWAI-DAWAI und wenn es gesteigert wurde, hingen sie noch BISTREIJ-BISTREIJ an, was so viel wie schnell-schnell heißt und uns besonders antreiben sollte. Im Augenblick schüchterte es uns gewaltig ein und keiner wagte sich gegen diese gewalttätigen, verschwitzten Kerle aufzulehnen.“

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

  • Erinnerungen in vier Bände
    • Teil 1: Eene meene muh und raus bist Du! Kinderjahre – Schulzeit – Arbeitsdienst – Wehrmacht
      • In Teil 1 seiner Erinnerungen erzählt der spätere Ritterkreuzträger Bose von seiner Jugend- und Schulzeit, von der Zeit beim Reichsarbeitsdienst und über seine militärischen Erlebnisse während des Krieges bis in den Zeitraum Frühjahr 1943 hinein. Er berichtet von seiner Ausbildung als Flaksoldat, der Versetzung zur Artillerie und der Teilnahme am Beginn des Rußlandfeldzuges, es folgen der Offiziersanwärter-Lehrgang und der Einsatz als Vorgeschobener Beobachter an der Wolchow Front und sein Weg zur Sturmartillerie.
    • Teil 2: Ob’s stürmt oder schneit
      • In Teil 2 seiner Erinnerungen schildert Bose seine Einsätze als Sturmartillerist, beginnend mit der Panzerschlacht um Kursk im Sommer 1943. Er erzählt von seinem ununterbrochenem Einsatz an den Fronten im Osten bis zum bitteren Ende in Ungarn 1945. Gleichzeitig bildet seine Abhandlung auch eine ausführliche Chronik der Sturmgeschütz-Abteilung 177, die im späteren Kriegsverlauf als Panzerjäger-Abteilung 69 in die 3. Kavallerie-Brigade eingegliedert wurde.
    • Teil 3: Kriegsgefangene – Guten Morgen! WOIENNO PLENNI – sdrasdwuitje!
      • In Teil 3 seiner Erinnerungen schildert Georg Bose die Zeit seiner Kriegsgefangenschaft bis 1948. Er beginnt mit den letzten Kriegstagen im Mai 1945 und den Ereignissen nach der Kapitulation in Böhmen, es folgt die Gefangennahme durch die Amerikaner und die anschließende Auslieferung an die Sowjets. Er führt den Leser durch den Lageralltag der deutschen Kriegsgefangenen in den Weiten Rußlands. Ein Name wird für ihn immer wieder zum Anlaufpunkt in dieser Zeit, das berüchtigte Lager Tscherepowez.
    • Teil 4: Kehr ich einst zur Heimat wieder ...!
      • Mit dem hier nun vorliegenden Teil 4 seiner Erinnerungen gibt Bose einen Einblick in sein Leben nach 1948.
  • Die Chronik der Sturmgeschütz-Brigade 177 später Panzerjäger-Abteilung 69 in der 3. Kavallerie-Brigade, 2007