Hanau
Staat: | Deutsches Reich |
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Landkreis: | Main-Kinzig-Kreis |
Einwohner (31. Dez. 2015): | 92.643 |
Bevölkerungsdichte: | 1.211 Ew. p. km² |
Fläche: | 76,49 km² |
Höhe: | 104 m ü. NN |
Postleitzahl: | 63450, 63452, 63454, 63456, 63457 |
Telefon-Vorwahl: | 06181 |
Kfz-Kennzeichen: | HU |
Koordinaten: | 50° 8′ N, 8° 55′ O |
Hanau befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet. | |
Bundesland: | Hessen |
Regierungsbezirk: | Darmstadt |
Hanau, die Brüder-Grimm-Stadt, liegt im Osten des Rhein-Main-Gebietes an der Mündung der Kinzig in den Main. Sie ist eines der zehn Oberzentren des Landes Hessen, Sonderstatusstadt des Main-Kinzig-Kreises mit etwa 90.000 Einwohnern und die sechstgrößte Stadt Hessens.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Herrschaft Hanau im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation ging 1429, nachdem Kaiser Sigismund Reinhard II. von Hanau durch eine in Pressburg ausgestellte Urkunde in den Reichsgrafenstand erhob, in die Grafschaft Hanau auf. Bis zum 17. Jahrhundert war das Gebiet in die Grafschaften Hanau-Münzenberg und Hanau-Lichtenberg geteilt. Nach dem Aussterben der Reichsgrafen von Hanau 1736 fiel der Hanau-Münzenberger Landesteil an die Landgrafschaft Hessen-Kassel, der Hanau-Lichtenberger an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. Die beiden Reichsfürstentümer wurden 1806 als Folge der Niederlegung der Reichskrone zum Kurfürstentum Hessen (der Landgraf von Hessen-Kassel wurde schon 1803 zum Kurfürsten erhoben) und zum Großherzogtum Hessen. Von 1810 bis 1813 gehörte die Stadt Hanau innerhalb des Rheinbundes dem Großherzogtum Frankfurt an. Am 30. und 31. Oktober 1813 fand auf dem Gebiet der Stadt Hanau die blutige Schlacht bei Hanau statt, wo die „Grande Armée“ Napoleons das Kontingent der Bayerischen Armee und der k. k. Armee besiegen konnte. Die Bayern mußten am Morgen des 31. Oktober 1813 Hanau räumen, und die Stadt wurde von der französischen Division Fontanelli besetzt. Schon am Nachmittag desselben Tages konnten die Verbündeten auf Befehl von Carl Philipp von Wrede Hanau wieder befreien.
Der Wiener Kongreß 1815 sanktionierte die Bezeichnungen „Kurfürstentum Hessen“ und „Großherzogtum Hessen“ für die beiden Staaten. Die Länder wurden Teil des Deutschen Bundes. Am 21. August 1821 wurde Kurhessen zum Zwecke der Verwaltung in vier Provinzen und 22 Kreise eingeteilt. Die beiden althessischen Provinzen Niederhessen (Hauptstadt: Kassel) und Oberhessen (Marburg) lagen im Nordwesten des Landes. Im Südosten lag die aus dem Fürstbistum Fulda hervorgegangene Provinz Fulda mit der ehemals zur Grafschaft Henneberg gehörigen Exklave, dem Landkreis Herrschaft Schmalkalden, wiederum südlich an diese anschließend die aus dem ehemaligen Fürstentum Hanau gebildete Provinz Hanau. Zum Provinz Hanau gehörte: Kreis Hanau (bis 1867 kurhessisch, danach preußisch, ab 1886 bis 1974 als „Landkreis Hanau“),[2] Kreis Gelnhausen, Kreis Salmünster (bis 1829) und Kreis Schlüchtern.
Sowohl das Kurfürstentum (Kurhessen) als auch das Großherzogtum entschieden sich im Deutschen Bruderkrieg für die Seite des Kaisertums Österreich und verloren anschließend erhebliche Teile ihres Gebietes an Preußen, wobei Kurhessen ganz von Preußen einverleibt wurde.[3] Beide Territorien gehörten somit dem Norddeutschen Bund an. Mit der Reichsgründung 1871 wurden das Kurfürstentum Hessen und das Großherzogtum Hessen Bundesstaates des Deutschen Reichs.
Zweiter Weltkrieg
In dem von England 1939 entfesselten europäischen Krieg, den die in den USA tonangebenden Kreise durch Kriegseintritt des Landes zum Weltkrieg machten, wurde Hanau durch Luftangriffe fast völlig zerstört. Nach dem Anteil zerstörten Wohnraums war Hanau nach Düren, Wesel, Paderborn und Bocholt die durch Flächenbombardements am härtesten getroffene deutsche Stadt.[4]
Nachkriegszeit und Kalter Krieg
In Hanau war nach dem Zweiten Weltkrieg einer der größten Militärstützpunkte der US-Besatzer in Europa (→ Fulda Gap). Rund 30.000 Soldaten und Zivilpersonen umfaßte der Standort zum Höhepunkt des Kalten Krieges. Am 8. August 2008 wurde die komplette Garnison endgültig geschlossen.
Überfremdung
- Islamisierung als Folge der Überfremdung
Weiterhin macht sich die Überfremdung Hanaus an dem hohen Anteil an Mohammedanern (→ Islamisierung) kenntlich, die bisher neun [sic!] Moscheen z. T. mit Minarett (derzeit rufen Muezzine noch nicht)[5] errichtet haben:
- Bosnisch-Islamische Gemeinschaft Hanau e. V.
- DITIB Merkez Camii, Türkisch
- Hanau Camii, Türkisch
- Salahaddin-Moschee-Kurdistan, Kurdisch
- Milli Görüs Moschee Hanau, Türkisch
- Omar ibn al-Chattab Moschee (Arabisch)
- Ahmadiyya Muslim Jamaat Hanau
- Badr Moschee (Arabisch)
- alevitische Gemeinde (türkischsprachige).
Bekannte, in Hanau geborene Personen
- Joseph Bretzler (1893–?), Jurist und Stabsleiter des Generalsekretariats beim Reichsstand des Deutschen Handwerks
- Hermann Eggers (1914–2006), Hauptmann und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Carl August Emge (1886–1970), Rechtsgelehrter und Hochschullehrer
- Carl Friedrich Christian Freiherr von Gall (1773–1861), Geheimer Rat und Landjägermeister
- Fritz König (1866–1952), Chirurg und Hochschullehrer
- Reinhard König (1909–1998), Kapitänleutnant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Daniel Lachmann (geb. 1980), Politiker (NPD)
- Emil Lettré (1876–1954), Gold- und Silberschmied
- Karl Lorenz (1904–1964), Generalmajor und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Hans Thylmann (1917–1968), Major und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Joachim Ziegler (1904–1945), SS-Brigadeführer und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
In Hanau geborene Nichtdeutsche
- Safet Babic (geb. 1981), bosnischer Politiker und NPD-Funktionär
Siehe auch
Verweise
- Manfred Rossa: Vernichtung einer Stadt: Hanaus Zerstörung im Luftkrieg, Historische Gesellschaft Eschborn e. V.
Fußnoten
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