Bartels, Heinrich
Heinrich „Heinz“ Bartels ( 13. Juli 1918 in Linz; gefallen 23. Dezember 1944 im Raum Villip-Bonn-Bad Godesberg) war ein deutscher Unteroffizier, zuletzt Oberfeldwebel der Luftwaffe und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges. Das Flieger-As errang während seines Dienstes als Jagdflieger der JG 26 (Ergänzungsstaffel), JG 1, JG 5 und JG 27 99 bestätigte Luftsiege (darunter 9 Spitfire, 9 P-47, 11 P-51 und 14 P-38) bei rund 500 Feindflügen an der Kanalküste, an der Eismeerfront, am Mittelmeer, an der Invasionsfront und an der deutschen Westfront im Rahmen der Reichsluftverteidigung.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Zweiter Weltkrieg
Heinz Bartels, ein Bäcker, der nach dem Beitritt Österreichs 1938 zur Luftwaffe ging, erzielte seine ersten Erfolge ein Jahr nach dem Unternehmen „Adlerangriff“ als Abfangjäger über dem Kanal, als er am 19. August 1941 als Flugzeugführer der Ergänzungsstaffel/JG 26 zwei Supermarine Spitfire der Royal Air Force abschoß. Im Anschluß wurde er zur 11. Staffel/Jagdgeschwader 1 an die Murmansk-Front versetzt, die zur 8. Staffel/Jagdgeschwader 5 wurde. Im Mai 1942 erzielte er fünf Abschüsse, im Juli zwei und im August 1942 neun Abschüsse, im September errang er dann 21 Luftsiege. Im November 1942 wurde ihm für 46 Abschüsse das Ritterkreuz verliehen, die Ritterkreuzverleihungszeremonie zu Ehren von dem inzwischen zum Feldwebel beförderten Bartels nahmen Fliegerführer Nord, Oberst Alexander Holle, und Gruppenkommandeur Hauptmann Günther Scholz in Petsamo (Finnland) am 30. November 1942 vor.
Im Sommer 1943 wurde Bartels in die 11. Staffel/JG 27 versetzt, die im Herbst 1943 nach Griechenland verlegte. Im Anschluß wurde das Jagdgeschwader in die Heimat zur Reichsluftverteidigung versetzt. Von April bis Juni 1944 konnte er weitere 22. Feindflugzeuge abschießen.
Fliegertod
Während der Ardennenoffensive flog Bartels Staffel, inzwischen die 15./JG 27, Unterstützung für Infanterie und Panzertruppe. Am 23. Dezember 1944 wurde Heinz Bartels im Luftkampf gegen eine feindliche Geschwadergruppe aus Republic P-47 der USAAF und seinem 99. und letzten Luftsieg über Bonn mit seiner Bf 109 G-10 „Gelbe 13“ (Werknummer: 130.359) abgeschossen und galt lange als vermißt. Bartels hinterließ Gattin „Marga“ und Sohn Heinz.
Gefunden nach 24 Jahren
Seine Maschine wurde am 26. Januar 1968 in acht Meter Tiefe bei Villip in der Nähe von Bad Godesberg vor der Burg Gudenau gefunden und Bartels geborgen. Das Eiserne Kreuz 1. Klasse heftete noch treu an seiner Fliegerkombination, im Handschuh wurde der goldene Ehering mit dem Namen seiner Ehefrau gefunden. Die Einschüsse durch das Plexiglas der Führerkanzel lassen annehmen, daß er sofort getötet wurde, nicht erst beim Aufschlag.
Oberfeldwebel Heinrich Bartels wurde auf dem Villiper Ehrenfriedhof (Kriegsgräberstätte Wachtberg-Villip) nahe Bonn beigesetzt.
Auszeichnungen (Auszug)
- Flugzeugführerabzeichen (Wehrmacht)
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 22. Juni 1940
- 1. Klasse am 18. Juni 1941
- Frontflugspange für Tagjäger in Gold
- Anhänger zur goldenen Frontflugspange (Sternenanhänger)
- Ärmelband „Afrika“
- Ehrenpokal für besondere Leistungen im Luftkrieg am 5. Oktober 1942
- Deutsches Kreuz in Gold am 20. Oktober 1942
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 13. November 1942 als Unteroffizier und Flugzeugführer der 8. Staffel/III. Gruppe Jagdgeschwader 5 „Eismeer“ (mit gleichzeitiger Beförderung zum Feldwebel)
- zum Eichenlaub eingereicht
Bildergalerie
Oberfeldwebel Heinrich Bartels von der 11. Staffel/JG 27 vor seiner Bf 109 G-6/R6 Trop. „Rote 13“ auf dem Flugplatz in Kalamaki (Griechenland), Herbst 1943; „Marga“ wurde zu Ehren seiner Gattin Margarethe stets auf seine Maschinen aufgemalt.
Bf 109 G-10 „Gelbe 13“ mit dem grünen Rumpfband der Reichsverteidigung