Lüttwitz, Heinrich Freiherr von
Diepold Georg Heinrich Freiherr von Lüttwitz ( 6. Dezember 1896 in Krumpach; 9. Oktober 1969 in Neuburg an der Donau) war ein deutscher Offizier des Kaiserlichen Heeres, der Freikorps (u. a. Grenzschutz Ost), der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Panzertruppe und Kommandierender General des XXXXVII. Panzer-Korps (ab 6. April 1945 in Armee-Abteilung „von Lüttwitz“ umbenannt) im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Erster Weltkrieg
Von Lüttwitz trat aus dem Kadettenkorps (u. a. in Wahlstatt) kommend nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges am 6. August 1914 als Fahnenjunker in das Ulanen-Regiment „Kaiser Alexander III. von Rußland“ (Westpreußisches) Nr. 1 ein. Am 29. Oktober 1914 erhielt er die Beförderung zum Fähnrich sowie am 1. Dezember 1914 zum Leutnant. Als solchen setzte man von Lüttwitz als Zugführer auch nach seiner Versetzung in das Reserve-Dragoner-Regiment Nr. 3 weiterhin an der Ostfront im Kampf gegen die Russische Armee ein.
Zweiter Weltkrieg
Zur Verleihung des Eichenlaubes zum Ritterkreuz heißt es:[1]
- „Führerhauptquartier 10. September
- Der Führer verlieh das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Generalleutnant Heinrich Freiherr von Lüttwitz, Kommandeur einer Panzerdivision aus den deutschen Donaugauen, als 571. Soldaten der deutschen Wehrmacht. Bei Avranches, westlich Argentan, und beim Durchbruch deutscher Verbände durch den feindlichen Einschließungsring nördlich Argentan hatte die Panzerdivision von Lüttwitz hervorragenden Anteil. In all diesen Kämpfen führte Generalleutnant von Lüttwitz seine Truppen stets in vorderster Linie. Er wurde dabei zweimal verwundet, und zwar erhielt er seine sechste und siebente Verwundung.“
Während der Schlacht im Ruhrkessel geriet von Lüttwitz in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 1. Juli 1947 entlassen wurde.
Tod
General der Panzertruppe a. D. Freiherr von Lüttwitz verstarb 1969 und ruht in Neuburg/Donau auf dem Städtischen Friedhof an der Franziskanerstraße (Feld 21).
Familie
Abstammung
Heinrich war der Sohn von Friedrich Wilhelm Karl Ludwig Hans Wolf August Freiherr von Lüttwitz aus dem Hause Reuthau (1849–1919) und dessen Frau Johanna Mathilde Luise Wanda Klara, geb. von Unruh (1859–1943). Sein Bruder war Hans-Wolf Heinrich Ernst Freiherr von Lüttwitz ( 17. Januar 1890 in Krumpach, Kreis Trebnitz, Schlesien, Preußen). Sein Onkel war General der Infanterie Walther von Lüttwitz, seine Vetter waren General der Panzertruppe und Schwerterträger Smilo Freiherr von Lüttwitz sowie Brillantenträger Hyazinth Graf Strachwitz von Groß-Zauche und Camminetz.
Ehen
Leutnant Freiherr von Lüttwitz heiratete 1920 seine Verlobte Jutta Vera Jenny Edith Elise von Engelmann ( 9. Januar 1898) verheiratet, aus der Ehe ist Sohn Hans-Wolf Georg Curt Heinrich Wilhelm Freiherr von Lüttwitz (1922–2011) entsprossen. Ob die in Breslau geborene Ella Freifrau von Lüttwitz-Heinrich, geb. Freiin von Lüttwitz ( 28. Mai 1925; 10. Mai 2019) ein weiteres Kind war, konnte nicht ermittelt werden. 1927 heiratete er dann Jutta Marie-Therese Johanna Ella Freiin von Stein aus dem Hause Kochberg. Aus dieser Ehe sind Christa Marie Therese ( 21. Juli 1929) und Hans-Jürgen Heinz Hubertus ( 1. Februar 1932) entsprossen.
Beförderungen
- 6.8.1914 Fahnenjunker
- 1.12.1914 Leutnant (mit Patent vom 18.6.1915)
- 1.4.1925 Oberleutnant
- 1.2.1931 Rittmeister
- 1.10.1935 Major
- 1.2.1939 Oberstleutnant
- 1.10.1941 Oberst
- 1.12.1942 Generalmajor
- 1.6.1943 Generalleutnant
- 1.11.1944 General der Panzertruppe
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse [2]
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz [2]
- Schlesischer Adler-Orden, II. Stufe
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis I. Klasse
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/1942“
- Panzerkampfabzeichen in Silber
- Verwundetenabzeichen (1939) in Silber und Gold
- Silber am 2. März 1940
- Gold am 29. August 1942
- Deutsches Kreuz in Gold am 19. Dezember 1941 [3] als Oberstleutnant und Kommandeur des Schützen-Regimentes 59
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub und Schwertern[3]
- Ritterkreuz am 27. Mai 1942 als Oberst und Kommandeur des Schützen-Regimentes 59
- Eichenlaub am 3. September 1944 (571. Verleihung) als Generalleutnant und Kommandeur der 2. Panzer-Division
- Schwerter (157. Verleihung nach Dönitz-Erlaß[4]) am 9. Mai 1945 als General der Panzertruppe und Kommandeur des XXXXVII. Panzer-Korps (kriegsbedingt kein Nachweis im Bundesarchiv, von der Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger anerkannt)
Verweise
Fußnoten
- Geboren 1896
- Gestorben 1969
- Deutscher General der Panzertruppe
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Freikorps-Mitglied
- Angehöriger der Reichswehr
- General der Panzertruppe (Heer der Wehrmacht)
- Kommandeur einer Panzergrenadier-Brigade (Heer der Wehrmacht)
- Kommandeur eines Schützen-Regiments (Heer der Wehrmacht)
- Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse (1914)
- Träger des Deutschen Kreuzes in Gold
- Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub und Schwertern
- Träger des Verwundetenabzeichens (1939)
- Freiherr
- Kriegsgefangener