Lüttwitz, Smilo Freiherr von

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Smilo Freiherr von Lüttwitz

Smilo Walther Hinko Oskar Constantin Wilhelm Freiherr von Lüttwitz (Lebensrune.png 23. Dezember 1895 in Straßburg, Reichsland Elsaß-Lothringen; Todesrune.png 19. Mai 1975 in Koblenz) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Reichswehr (am 1. Mai 1930 Rittmeister der Reiterei) und der Wehrmacht, zuletzt General der Panzertruppe, Kommandierender General des LXXXV. Armee-Korps und Schwerterträger im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Smilo von Lüttwitz als General der Bundeswehr

Nach dem Abitur trat Smilo von Lüttwitz am 4. August 1914 als Fahnenjunker in das Leib-Dragoner-Regiment (2. Großherzoglich Hessisches) Nr. 24 in Darmstadt ein. Mit diesem machte er den Ersten Weltkrieg mit.

Zwischenkriegszeit

Freiherr von Lüttwitz blieb auch während der Weimarer Republik beim Militär und diente in verschiedenen Kavallerieverbänden der Reichswehr unter anderem in Breslau und Pasewalk. Nach Aufstellung der Wehrmacht trat von Lüttwitz 1934 zur Panzertruppe über.

Zweiter Weltkrieg

Am 14. September 1942 wurde Generalmajor von Lüttwitz zum Kommandeur der 26. Panzer-Division ernannt; diese Stellung behielt er bis zum 6. Juli 1944. Vom 21. September 1944 bis zum 9. Januar 1945 führte er die 9. Armee. Dann wurde er durch den Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Mitte, Generaloberst Ferdinand Schörner, wegen militärischen Ungehorsams abgelöst. Es folgte ein Kriegsgerichtsverfahren in Torgau, an dessen Ende er und weitere Generale freigesprochen wurde.

„General von Lüttwitz hatte sowohl das Führerhauptquartier als auch seinen neuen Heeresgruppen-Oberbefehlshaber, Generaloberst Schörner, bereits Wochen vorher nachdrücklich auf die drohenden Gefahren aufmerksam gemacht, auch gegenüber dem Posener NS-Gauleiter Arthur Greiser, der ihn am 17.1.1945 in Hitlers Auftrag besuchte, hielt er nicht mit seiner illusionslosen Auffassung zurück, was ihm den Vorwurf Greisers einbrachte, er habe noch nie von einem deutschen General eine derartig pessimistische Beurteilung der Kriegslage gehört. Als Hitler und Schörner von diesem ‚Defätismus‘ erfuhren, wurde Lüttwitz am 20.1.1945 seines Postens als Führer der 9. Armee enthoben, wozu auch der Vorwurf des Ungehorsams beigetragen haben mochte, weil er es abgelehnt hatte, zwei ihm telefonisch übermittelte Befehle Schörners auszuführen, da er sie für unsinnig und unmenschlich hielt, mit zwei ihm unterstellten Generalen mußte er auch noch vor dem in Torgau zusammengetretenen Reichskriegsgericht erscheinen, er konnte jedoch anhand des vorgelegten Kriegstagebuches der 9. Armee die Schuldlosigkeit der beiden angeklagten Generale und die Unsachlichkeit der vorgebrachten Anklagepunkte nachweisen, worauf die beiden Kameraden freigesprochen und er selbst wieder umgehend zum Kommandierenden General eines in Mitteldeutschland eingesetzten Korps (LXXXV. Armee-Korps) ernannt wurde.“

Am 31. März 1945 übernahm er dann als Kommandierender General das LXXXV. Armeekorps. Am 7. Mai 1945 wurde er durch Tschechen in Strakonice gefangengenommen und am 9. Mai 1945 den VS-Amerikanern übergeben. Aus der Kriegsgefangenschaft wurde er 1947 entlassen.

Nachkriegszeit

Nach dem Zweiten Weltkrieg war er führend in der Johanniter-Unfall-Hilfe tätig, ehe er am 1. Juni 1957 als Generalleutnant und Kommandierender General des III. Korps in die Bundeswehr eintrat. Am 31. Dezember 1960 wurde der verdiente Schwerterträger in den Ruhestand verabschiedet.

Familie

Von Lüttwitz’ Vater war General der Infanterie Walther Freiherr von Lüttwitz, der für seine führende Beteiligung am Lüttwitz-Kapp-Aufstand berühmt wurde. Seine Vettern waren Schwerterträger Heinrich Freiherr von Lüttwitz und Brillantenträger Hyazinth Graf Strachwitz von Groß-Zauche und Camminetz. Seine Schwester Maria heiratete Generaloberst Kurt von Hammerstein-Equord.

Dienststellungen (Auswahl)

  • ab 1.5.1931 Chef 1. Schwadron/6.(Preußisches) Reiter-Regiment
  • 1.11.1938 – 14.6.1940 Adjutant XV. Armee-Korps
  • 14.6.1940 – 1.3.1942 Kommandeur Schützen-Regiment 12
  • 1.3.1942 – 14.7.1942 Kommandeur 4. Schützen-Brigade
  • 14.9.1942 – 6.7.1944 Kommandeur 26. Panzer-Division
  • 20.7.1944 – 28.8.1944 Kommandierender General XXXXVI. Panzer-Korps
  • 21.9.1944 – 9.1.1945 Führer 9. Armee
  • 31.3.1945 – 8.5.1945 Kommandierender General LXXXV. Armee-Korps

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Literatur

  • Gerd Kobe: Pflicht und Gewissen: Smilo Freiherr von Lüttwitz – Lebensbild eines Soldaten, 1988

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Hrsg.: Reichswehrministerium, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1930, S. 154
  2. 2,0 2,1 2,2 Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 519