Kononow, Iwan

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Oberst Iwan Nikititsch Kononow

Iwan Nikititsch Kononow (russ.: Иван Никитич Кононов; Lebensrune.png 2. April[1] 1900 in Novo-Nikolajevsk; Todesrune.png 15. September 1967 in Australien) war ein Offizier der Roten Armee und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor der Russischen Befreiungsarmee und Freiheitskämpfer der Kosaken gegen die Bolschewisierung Europas im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Generalleutnant Pjotr Nikolajewitsch Krasnow, Leiter des Zentralen Kosakenbüros in Berlin, begrüßt Oberstleutnant Iwan Kononow, den neuen Kommandeur des Don-Kosaken-Reiter-Regimentes 5, im August 1943 nach der Aufstellung der 1. Kosaken-Division in Mielau (Ostpreußen). Links hinter Krasnow Eichenlaubträger Generalmajor von Pannwitz.

Als Sohn eines Kosakenhetmans (Hauptmann) geboren, der von den Bolschewisten 1918 ermordet wurde, trat Kononow 1920 bzw. 1922 in die Rote Armee mit falschem Namen und Geburtsdatum beim 79. Kavallerie-Regiment ein. Sein ältester Bruder war als Angehöriger der Weißen Armee im Kampf gegen die Bolschewiken gefallen. Kononow wurde 1927 Mitglied der KPdSU und besuchte von 1935 bis 1938 die Militärakademie Frunse. Als Zugführer nahm er an der Niederschlagung des Bürgeraufstandes in Kursk 1930 teil. Dennoch mußte er erleben, wie seine beiden anderen Brüder 1934 und 1937 in den sowjetischen Gulags starben.

Zweiter Weltkrieg

Iwan Nikititsch Kononow nach der Verleihung des Eisernen Kreuzes, 2. Klasse
Generalmajor Kononow

Für seine Leistungen im Russisch-finnischen Winterkrieg 1939/40 erhielt er den Orden „Roter Stern“. Zuvor hatte er an der Besetzung Polens teilgenommen. Am 22. August 1941 lief Kononow im Mittelabschnitt der Ostfront mit dem gesamten 436. Schützenregiment, das er befehligte, zu den Deutschen über, weil er den Niedergang des stalinistischen Systems beschleunigen wollte. Der geschlossene Übertritt einer Einheit in dieser Größenordnung war einzigartig. Kononow bot an, auf deutscher Seite gegen die Rote Armee zu kämpfen.

Auf Fürsprache des Majors von Kraewel erlaubte ihm General Graf Schenckendorff, Kommandant des XXXV. Armeekorps, aus eigener Machtvollkommenheit, eine Schwadron aus kosakischen Überläufern und Gefangenen zu bilden. Bereits am 19. September 1941 stand das neue Kosakenregiment mit 77 Offizieren und 1.799 Mann. Es wurde vom Oberkommando des Heeres als „102. Donkosaken-Regiment“ genehmigt und wurde bei der Bandenbekämpfung eingesetzt. Der Atamane Krasnow, der damals in Berlin lebte und während des Bürgerkrieges die Donkosaken geleitet hatte, begrüßte herzlich die Gründung dieser Einheit.

Kononows Soldaten verpflichteten sich mit leidenschaftlichen Eiden zur Unterstützung der Wehrmacht bei der Niederringung des Sowjetsystems und zur Befreiung ihres Landes. Sie verstanden sich als „Kreuzfahrer“ mit dem Ziel, „die russische und kosakische Erde von dem übelsten Feind der Menschheit, dem Kommunismus, zu befreien“. Mit Flugblättern und über Lautsprecher forderte Kononow die Angehörigen der Roten Armee auf der anderen Seite der Frontlinie zum Überlaufen auf. Ohne politische Rückendeckung für seine Aussagen versprach er ihnen die Abschaffung der Kollektivwirtschaft und die Freiheit der Arbeit, des Eigentums und der Rede.

1943 wurde das Regiment in „Kosaken-Abteilung 600“ umbenannt, obwohl es inzwischen 3.000 Mann stark war, weil russische Einheiten nach dem Willen der Wehrmachtführung nur noch in Bataillonsstärke aufgestellt werden durften.

Kononows Traum von einer Befreiungsarmee hatte sich zerschlagen. Aber Kononow bekam die Erlaubnis, eine gepanzerte (mot.) Abteilung aufzustellen, die als „17. Kosaken-Panzer-Bataillon“ (bzw. je nach Quelle 17. Kosaken-Grenadier-Bataillon) der 3. Armee unterstellt wurde.

Im Frühjahr 1943 dienten zahlreiche Kosaken-Abteilungen in der deutschen Wehrmacht: zwei Don-Kosaken-Regimenter (1 und 5), zwei Kuban-Kosaken-Regimenter, ein Regiment aus Terek-Kosaken, ein Regiment aus sibirischen Kosaken und ein gemischtes Reserveregiment. Auch als die meisten kosakischen Offiziere durch deutsche ersetzt wurden, konnte Kononow in seinem Regiment das Kommando behalten und deutsches Rahmenpersonal auf wenige Positionen beschränken. Seine Reiter wurden insbesondere zur Sicherung von Straßen und Eisenbahnlinien eingesetzt.

In Mogilew bekam Kononows Verband 1943 Besuch von General Wlassow, der wie Kononow den Gedanken an eine russische Befreiungsarmee pflegte und für die Idee des Kampfes aller Völker der UdSSR gegen Stalin warb. Als die meisten Ostbataillone im Frühjahr 1944 wegen angeblicher Unzuverlässigkeit zur Verteidigung des Atlantikwalls nach Frankreich geschickt wurden, blieben die Kosaken in der Mehrzahl an der Ostfront.

Von der Heeresgruppe Mitte kommend, stieß Kononow im Juni 1943 in Mielau zur Kavallerie-Division des Generalmajors von Pannwitz, der vom Oberkommando des Heeres die Erlaubnis bekommen hatte, die verstreuten Kosakeneinheiten zu sammeln. Er übernahm die Führung des Don-Kosaken-Reiter-Regiments 5 und wurde 1944 schließlich im Range eines Oberst Kommandeur der neu aufgestellten Schützenbrigade (Plastun-Brigade). Im Rahmen des XV. Kosaken-Kavallerie-Korps zog Kononow unter seinem Befehl als Kommandeur der Plastun-Brigade (Schützenbrigade) zur Bekämpfung kommunistischer Banden auf den Balkan.

Kommandos

  • Kommandeur eines Schützen-Regiments im Winterkrieg
  • Kommandeur des Schützen-Regiments 436 in der 155. Schützen-Division im Krieg gegen Deutschland
    • als solcher geriet er im September 1941 in deutsche Kriegsgefangenschaft, nachdem sein Regiment bei Smolensk kapitulieren mußte. Der Antikommunist wechselte mit dem größten Teil seines Regiments zur Wehrmacht.
  • Kommandeur des 102. Freiwilligen Don-Kosaken-Regimentes/Heeresgruppe Mitte
  • als Oberstleutnant Kommandeur des Don-Kosaken-Reiter-Regimentes 5 bei der 1. Kosaken-Division
  • als Oberst Kommandeur der Plastun-Brigade im XV. Kosaken-Kavallerie-Korps
  • Kommandeur der 3. Kosaken-Division im XV. Kosaken-Kavallerie-Korps vom 25. Februar 1945 bis März 1945 (Nachfolger war Oberst der Reserve Ewert von Renteln)
  • Als die Kosaken am 25. März 1945 beschlossen, sich der Wlassow-Armee anzuschließen, wurde Kononow beauftragt, diese Beschlüsse dem in Füssen weilenden Generalleutnant Wlassow mitzuteilen. Von dort kehrte er als frisch beförderter Generalmajor der ROA in Generalsuniform zurück.

Endkampf

Nachdem Generalleutnant von Pannwitz am 29. März 1945 in Verovitica von den Kosakendelegierten zum „Feld-Ataman“ gewählt worden war, reiste Kononow zuerst nach Berlin und besprach dann am 31. März 1945 mit Wlassow die Möglichkeiten einer Einbeziehung der Kosaken in die Russische Befreiungsarmee (ROA). Heinrich Himmler genehmigte die Unterstellung jedoch erst am 28. April 1945. In den letzten Kriegstagen befand sich Kononow, nun durch Wlassow zum Ataman aller Kosaken der ROA benannt, bei der 2. Division der ROA, um die Zusammenarbeit mit ihr zu beraten. Auf der Rückkehr zu den im Raum Judenburg versammelten Kosaken geriet er Kriegsgefangenschaft.

Das Schicksal der Kosaken, ihrer Frauen und Kinder war besiegelt. Im Mai 1945 wurden im österreichischen Lienz 50.000 bis 100.000 Kosaken an die Sowjetunion ausgeliefert. Die meisten von ihnen wurden zur Haft in sibirischen Zwangsarbeitslagern verurteilt. Über ihre Führer und Kommandeure wurde die Todesstrafe verhängt. Der Befehlshaber des Kosaken-Korps von Pannwitz, der kein Sowjetbürger war, mußte nicht ausgeliefert werden, zog es aber in deutscher Treue vor, das Schicksal seiner Soldaten zu teilen. Er wurde ebenfalls nach Moskau gebracht und dort 1947 erschossen.

Nachkriegszeit

Der Auslieferung des Kosaken-Korps an die Russen im Mai 1945 konnte sich Kononow, als einer der ganz wenigen und als einziger hoher Offizier, entziehen und sich in der VS-amerikanischen Besatzungszone verstecken. Andere Quellen berichten, er sei von den Briten aufgegriffen worden und kam, ggf. unerkannt, in ein Flüchtlingslager nach Klagenfurt, wo er 1946 entlassen wurde. Danach ging er nach München und versuchte sich politisch in antikommunistischen Kreisen zu etablieren.

1948 wurde er jedoch gewarnt und befürchtete eine Auslieferung an die Sowjetunion, weshalb er, mit Hilfe des Historikers Boris Iwanowitsch Nikolajewski aus Neuyork, mit seiner Familie nach Adelaide, Australien übersiedelte und dort zum Überwachungsobjekt des KGB wurde. Dort kam er 1963 bei einem „Autounfall“ ums Leben. Wiederum andere Quellen behaupten, er lebte in Australien unbehelligt und von der britischen Regierung geschützt. Ggf. war er nach dem Krieg für die Briten eine interessante und wichtige Informationsquelle.

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • Franz W. Seidler: Die „Kollaboration“. Herbig, München 1995
  • Walter Rosenwald: Ivan Nikitic Kononov – Kommandeur des „Donkosaken-Reiter-Regiments 5“, in: „Zeitschrift für Heereskunde“, Ausgabe 415, Januar/März 2005

Fußnoten

  1. Andere Quellen berichten den 4. Februar 1900 als Geburtsdatum.