Gschray, Johann Michael von

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Johann Michael Gschray, später von Gschray (Lebensrune.png 1692; Todesrune.png 1763), war ein deutscher Freikorpsführer und Offizier in kurbayerischer, kaiserlicher, französischer und preußischer Dienste, zuletzt Generalmajor im Siebenjährigen Krieg.

Leben

Der spätere Generalmajor von Gschray wurde nach einzelnen Quellen in Monheim (im sogenannten Hahnenkamm bei Donauwörth) geboren,[1] andere Quellen geben jedoch Mannheim in der damaligen Kurpfalz als Geburtsort an. Er war Amtmann zu Schieling sowie Eisenamtmann[2] in Mitterfels und Deggendorf. Berühmtheit erlangte er im Österreichischen Erbfolgekrieg als verwegener Freikorpsführer, u. a. bei der Verteidigung von Straubing unter dem Befehl des Obersten Franz Ludwig Friedrich Freiherr von Wolfwisen gegen die Truppen des Erzherzogtums Österreich. Zu seiner Freischar gehörten einige, die später selbst berühmt werden sollten, so z. B. der junge Husar Johann Nikolaus Graf von Luckner (1722–1794), zuletzt Marschall von Frankreich.

„Johann Michael Gschray, kurbayerischer Oberstleutnant, französischer Oberst, preußischer Generalmajor, Chef eines Freikorps, von 1600 Mann zu Pferd und zu Fuß. Geboren 1692 zu Mannheim, in der Kurpfalz, von geringen Eltern; indem sein Vater Eisenamtmann (ein Schließer bei der Justiz) gewesen ist. War von 1709 bis 1715 Amtsknecht bei einem Herrn von Lindenfels, unweit Bayreuth, danach wollte er Musketier bei den kurbayerischen Truppen werden; allein seine anstößige Herkunft war ihm daran hinderlich, er verdingte sich daher bei einem Amtmann als Amtsknecht, dessen Witwe er 1722 heiratete, dadurch selbst Amtmann ward, sich als solcher aber nicht wohl betrug, und daher bald wieder in solch schlechte Umstände geriet, daß er 1739 Eisenamtmann zu Deggendorf an der Donau werden mußte. Als 1741 die französischen Truppen unter Anführung des Grafen Moritz von Sachsen in Bayern einfielen, diente Gschray bei demselben als Spion. 1742 ward er Freischütz bei der kurbayerischen Landmiliz. Durch seine bei verschiedenen kleinen Ausfällen bewiesene Herzhaftigkeit, und Gefangennahme einiger Kroaten und Panduren, erhielt er vom Kommandanten von Straubing ein Attestat seines Wohlverhaltens an Kaiser Karl VII., der damals zu Frankfurt am Main residierte, und von diesem wieder einen Befehl an den Feldmarschall Grafen von Seckendorf, daß er ihn als Lieutenant eine Freikompanie zu Pferde von 50 Mann errichten und solche als Chef anführen lassen sollte; welcher letztere ihm solches, als einem noch nicht bewährten Soldaten, mit dem Rat, erst bei einem Regiment zu dienen, abschlug. Da Gschray aber durch Unterstützung eines gewissen Kanzleidirektors Baur, der ihm gewogen war, ein Projekt einreichte, wodurch das besagte Korps ohne kaiserliches Geld, woran ein großer Mangel war, zu errichten; so ward sein Vorschlag genehmigt, und in 14 Tagen war die Kompanie von 50 Pferden da, welche die Österreicher die Schergen- oder Büttelkompanie spottweise nannten. 1743 ward er zum Hauptmann ernannt, und seine Freikompanie auf 150 Mann vermehrt. Mit solcher trieb er sich während den Feindseligkeiten zwischen Österreich und Bayern herum und führte einen kleinen Krieg, dessen Beschreibung hier sehr weitläufig werden dürfte, wobei sich Gschray aber durch verschiedene glücklich ausgeführte Unternehmungen in den Ruf der Tapferkeit brachte. 1744 ward er bei einer Gelegenheit von Kroaten verwundet, wofür ihn der Kaiser im September des Jahres zum Major erhob. Nach dem zwischen Bayern und Österreich geschlossenen Frieden behielt der Kurfürst Maximilian Joseph das Gschraysche Korps, bis auf hundert Mann, bei und ihren Chef als Oberstleutnant im Dienst. Da er sich aber, gegen den kurfürstlichen Befehl, auf eine unschickliche Art weigerte, in holländische Dienste zu treten, erhielt er den Abschied. Anfang Juli 1748 kam er durch Vorsprache des Marschall Grafen von Sachsen in französische Dienste, mit dem Auftrag, ein Korps von 400 Dragonern und 800 Fußsoldaten zu errichten und ward darüber zugleich Oberst. 1748 ward dies Korps – die Volontaires de Geschray – zu Brüssel gemustert und im März des Jahres half er mit demselben Maastricht einzuschließen. Nach bald darauf erfolgter Endigung dieses Krieges ward sein Korps schwächer gemacht und Gschray lebte zu Straßburg in großem Pomp, bis er 1754 im August die französischen Dienste, mit einer jährlichen Pension und dem Ludwigsordenskreuz, verließ und sich wieder nach München begab.
1756, bei Ausbruch des Siebenjährigen Krieges, erhielt er die Erlaubnis, in sächsische Dienste gehen zu können, fiel aber auf seiner Reise nach dem sächsischen Lager bei Pirna, den preußischen Husaren in die Hände, welche ihn nach dem Hauptquartier des Königs, zu Groß-Sedlitz, brachten. Dieser wurde mit Gschray einig, daß er 600 Mann leichte Kavallerie errichten sollte, wozu ihm Merseburg als Sammelplatz angewiesen ward. Er änderte aber sein Versprechen, ging wieder nach Böhmen und sandte die königliche Kapitulation mit vielen Entschuldigungen an den General von Winterfeld zurück. Nachdem er seine Dienste hierauf überall angetragen, entschloß er sich wieder preußische Dienste zu suchen und ward am 9. April 1761 in denselben Generalmajor, mit dem Auftrag, 1600 Mann zu Pferde und zu Fuß zu werben; welches er auch mit Hilfe eines gewissen von Thürriegel, der Oberstleutnant und Kommandeur des Gschrayschen Korps in französischen Diensten gewesen war, in der Reichsstadt Nordhausen ausführte. Dies Korps hatte zur Montur blaue Röcke, schwarze Aufschläge, und schwefelgelbe Unterkleider. Bei der Infanterie hatten die Grenadiere Bärenmützen, worauf der schwarze Adler geheftet war, und die Spielleute waren weiß gekleidet. Die Offiziere hatten goldene Epauletten und auf den schwarzen Aufschlägen dergleichen Litzen. Die Dragoner trugen Säbel. Selten war dies Korps komplett, und im siebenjährigen Feldzug hat es sich bloß bei den Katzenhäusern einigermaßen gezeigt. Am 23. August 1761 ward Gschray bei Nordhausen von einem französischen Detachment überfallen und nach Kassel gebracht. Am 8. September 1762 kam er aus dieser Gefangenschaft wieder zu Leipzig an. Da nun bald hierauf der Friede folgte, ward er dimittiert (oder vielmehr, wegen verschiedener Beschuldigungen, nebst allen seinen, im preußischen Dienst gewesenen Verwandten, kassiert) und von seinem Korps, die Kavallerie am 1. April 1763 zu Stettin, die Infanterie aber zu Großglogau reduziert. Als dies geschehen war, wandte er sich nach Rußland, um daselbst sein Glück zu suchen. Da er aber solches nicht fand, kam er wieder nach Deutschland, und zwar in elenden Umständen, zurück, in welchen er auch gestorben ist. Unter dem Namen eines preußischen Stabsoffiziers hat jemand Gschrays Leben unter folgendem Titel beschrieben: der glückliche Bayersche Eisenamtmann oder merkwürdige Lebensgeschichte, des, in beiden letzteren Kriegen sehr bekannt gewordenen Herrn von Geschray, Berlin, 1765; welches viele Schilderungen von niederträchtigen Handlungen dieses Mannes, und seiner Familie, von der man auch daselbst nicht wenige Nachrichten findet, enthält, und wobei es einem natürlich einfällt, daß die Rache dem Verfasser die Feder geführt haben muß; welcher wahrscheinlich wohl der vorerwähnte Thürriegel gewesen sein mag, der von Gschray hart beschuldigt worden, und deshalb eine geraume Zeit lang zu Magdeburg in Arrest sitzen mußte.“[3]

Gschray im Erbfolgekrieg

„Zwei Männer des Gerichts Mitterfels fielen bei dieser Aktion besonders auf und leiteten damit eine geradezu unglaubliche Karriere ein: es waren der Eisenamtmann (Gefängnisverwalter) Johann Michael Gschray und der junge Gerichtsschreiber am Pfleggericht Johann Kaspar Thürriegel.[4] Gschray war mit der Aufstellung einer Freischar betraut worden - ein buntgewürfelter Haufen aus Schergknechten, Jägern, Invaliden, und was sich gerade alles fand. Damit war er gegen Viechtach gerückt und hatte sich erstmals hervorgetan. Dann wurde er zur Verstärkung der Festung nach Mitterfels beordert. Hier waren bereits bayerische und französische Kräfte; denn Mitterfels war wegen seiner Lage am Weg zwischen Donau und Böhmen bedeutsam. Thürriegel war auch bei Viechtach dabei, hatte allein zehn Soldaten und einen Unteroffizier gefangen genommen, dazu 20 Pferde erbeutet und den Proviant einer feindlichen Schar. Als Belohnung durfte er selber die Gefangenen ins Feldhauptquartier nach Schärding bringen, wo er 12 Dukaten erhielt und ihm eine Offiziersstelle im bayerischen Heer versprochen wurde. Im ersten Kriegswinter waren ins Bergland zwischen Böhmen und Österreich feindliche Truppen eingesickert und nisteten sich auch im Bayerischen Wald ein. Mit Beginn des neuen Jahres drangen sie unter dem Feldmarschall Graf Ludwig von Khevenhüller die Donau herauf, verstärkt mit einem ungarischen Hilfsheer, und die Bayern zogen sich zurück. Und während ihr Kurfürst in Frankfurt die Kaiserkrone empfing, rückten Menzel'sche Husaren in seine Hauptstadt München ein. Das ungarische Hilfsheer bestand nur zum kleinsten Teil aus regulären Truppen; die Masse waren Freischaren, Räuberbanden aus den slawonischen Bergen, Zuchthäusler, die gegen das Versprechen, für ihre Königin Maria Theresia gegen Bayern und Franzosen zu kämpfen, amnestiert worden waren. Freiherr von der Trenck sammelte diese Banden auf seinen ungarischen Gütern; Panduren und Schergenkompanien stießen hinzu. Und nun wurden diese Rotmäntel dem Feldmarschall unterstellt und auf das bayerische Volk gehetzt. Die zottelbärtigen Burschen in den weiten Hosen und kurzen Hemden waren in struppige Pelze gehüllt und trugen breite Schlapphüte oder schildlose Helme; sie waren bewaffnet mit langen türkischen Flinten, Pistolen und Fangmessern. Der österreichische Generalmajor Bärnklau nahm Passau, und bald wurde ganz Niederbayern von Österreichern überflutet. Im Februar 1742 wütete Trenck mit seinen Panduren in Vilshofen und in Deggendorf, dann fiel er in den Bayerischen Wald ein und brachte 2 Millionen an Beutegeldern mit heim. Der lange und dürre Pandurenhäuptling, der auf einem so kleinen Pferd ritt, dass die Füße fast am Boden streiften, erregte überall Schrecken und Angst, wo er sich nur sehen ließ. Nur in Metten kam er an den Unrechten. Der mächtige und muskelstarke Abt Augustin Ostermayer trug voll Zorn den schmächtigen Panduren an ein Fenster des hohen Refektoriums, um ihn in den Klosterhof zu werfen. Die Begleiter Trencks verhinderten dies, und der Abt musste schwer büßen. Die Bayern und Franzosen, auch Gschray mit seinem Freikorps, zogen sich nach Straubing zurück, das vom Oberst Wolfswiesen aus Schwarzach verteidigt wurde. Am 20. März wurden die Verteidiger vergeblich aufgefordert, die Stadt zu übergeben. Furchtbar wüteten die Panduren in der Altstadt und in der Umgebung von Straubing, als nun die Belagerung begann. Gschray und seine Leute fügten den Panduren großen Schaden zu durch kühne nächtliche Ausfälle. Sie nahmen das ‚Pandurenschlössel‘ und brachten Tag für Tag Gefangene in die Stadt. Am 6. April begann die Beschießung. Neunhundert glühende Kugeln wurden in vier Tagen in die Stadt geschleudert; aber der Sturm am 10. April wurde abgeschlagen. Darauf zogen sich die Österreicher zurück. Im Mai 1742 kamen Franzosen nach Mitterfels. Den Wittelsbachern zuliebe trugen sie, wie alle Franzosen auf bayerischem Boden, weißblaue Bänder und Quasten an Helmen und Mützen. Anfangs hielten sie sich gut und zahlten alles mit gutem Geld. Die Mitterfelser Truppe war eine Kompanie des einstigen bayerischen Regiments Königsmark, das nun unter französischem Kommando stand und La Mark hieß. Es bestand auch jetzt noch meist aus Bayern. Ihr Kommandant, Oberstleutnant Barreau, war Gast des Pflegskommissärs Dr. Johann Thomas Überle und wohnte im Schloss. Barreau fand sehr schnell Gefallen an dem jungen Thürriegel, der ja trotz seiner Jugend bereits soldatischen Ruhm geerntet hatte. Er überredete den Gossersdorfer schließlich, das trockene Schreiberhandwerk aufzugeben und als Fähnrich in seine Kompanie einzutreten. Inzwischen war Gschray von seinem Landesherren, dem nunmehrigen Kaiser Karl VII., aufgefordert worden, seine Freischar weiter auszubauen. Er machte sich noch im Sommer an diese Aufgabe, nahm den Bauern Pferde weg und stellte ihnen Quittungen an die Münchner Hofkammer aus; Waffen holte er sich aus den Zeughäusern, das Tuch zu den Uniformen bezog er auf Kredit. Von allen Seiten zogen ihm Bauernsöhne, Knechte, auch Schergen zu, Abenteurer, die unter seiner Führung auf reiche Beute hofften. Bald hatte er über 200 gut ausgerüstete und uniformierte Dragoner um sich. Sie wurden zwar von den Feinden geringschätzig das ‚Schergenkorps‘ genannt, aber das kümmerte sie nicht. Auch die eigenen Söhne nahm Gschray in seine Schar auf. Der Freiherr von der Trenck hauste wieder im Bayerischen Wald, und vor ihm ging der Schrecken her. Bei der Burg Dießenstein in der Nähe von Grafenau verlor er bei einer Explosion fast das Leben. Scheußlich zugerichtet, wurde er nach Passau gebracht, erholte sich aber bald wieder. Aus Rache ließ er dann alle Burgen im Walde verwüsten. Die Namen der österreichischen Hilfsvölker sind in der Sprache des bayerischen Volkes bis heute als Schimpfwörter geblieben: Panduren, Krawatten, Schlawiner (Slowenen), Schlawacken (Slowaken), Böhmacken, Polacken und Tolpatschen. Ein strenger Winter brachte die Kampfhandlungen zu einem vorläufigen Ende. Die Truppen bezogen Winterquartiere. In Mitterfels, um Brennberg und Wörth bis Deggendorf lagen vom 1. November 1742 bis Ende April des nächsten Jahres Franzosen. Sie betrugen sich schlecht, nicht mehr so wie vor einem Jahr, als sie das erste Mal nach Bayern kamen. Jetzt beschwerten sich die Bayern, Bürger und auch die Beamten, dass diese Franzosen hausten wie die Feinde, mit Gewalttat, Erpressung und Nötigung. Am 1. November 1742 bezogen aber auch österreichische Truppen des Fürsten Lobkowitz Winterquartier im Landgericht Mitterfels, in den Gemeinden, die mehr gegen Viechtach und Cham lagen. Bei uns waren es zumeist Soldaten des ungarischen Infanterieregiments Gyulan. Für sie wurden an Verpflegungsgeldern 38.918 Gulden errechnet, wovon aber nur 14.302 Gulden geleistet werden konnten. Zur Eintreibung der Rückstände ließ das Regiment nach seinem Abzug im nächsten Frühjahr einen Hauptmann mit hundert Mann zurück. Hatten die Gegenden um Mitterfels schon 1742 bei der Belagerung von Straubing viel zu leiden unter Einquartierungen bei dem Durchmarsch der Truppen aus Böhmen und wieder zurück, so begann mit diesem ersten Winterquartier eine Reihe von drangvollen Jahren, die dem Bauernvolk noch lange in der Erinnerung blieben. Die Bauern mussten Vorspanndienste leisten und bei Tag und Nacht Botengänge machen. Dabei ging es nicht ohne Püffe, Stöße und Gewalttaten ab. Schlimmer empfanden sie den Raub. Die Soldaten nahmen ihnen, meist ohne Quittung, die Pferde, das Zugvieh, das Geflügel. Das Getreide wurde ihnen aus dem Getreidekasten genommen, selbst wenn sie es gut versteckt hatten; die Soldaten holten das Heu, die Feldfrüchte, mähten das Gras ab, soweit noch solches stand. Wurden die Forderungen nicht erfüllt, so kam es zu Quälereien. Säumige Bauern erhielten für vier oder fünf Wochen einen Strafposten in ihre Höfe gelegt. Widerspenstige wurden mit Karbatschen geschlagen, tagelang mit Händen und Füßen an ‚Tisch und Bänk gleich Hunden‘ gebunden, und man verweigerte ihnen während dieser Zeit jegliche Nahrung. Immer neue Martern wurden erfunden. Die Bauern wurden im kalten Winter auf das Eis ihrer Weiher gesetzt oder in die finsteren Keller geworfen. Die Soldaten spannten die Männer in den ‚Bock‘. Der Bursche musste sich niederhocken; die Hände wurde ihm unter dem Knie stramm aneinandergebunden und dann eine Stange durchgesteckt. Länger als einen Tag hielt das keiner aus; und ‚durch solche unmenschliche Behandlung wurde mancher in die Ewigkeit geschickt‘ (Überle). Manche Bauern verließen lieber Haus und Hof, nur um diesen Martern zu entgehen. Im nächsten Jahr, 1743, kam es zu Unstimmigkeiten zwischen dem Kaiser-Kurfürsten und seinem französischen Verbündeten. Straubing musste den Österreichern übergeben und fast ganz Bayern dem Feind überlassen werden. Die Österreicher richteten, wie vor 38 Jahren, eine österreichische Administration ein, und die Stände wurden gezwungen, Maria Theresia als Landesherrin zu huldigen. Der Sage nach soll 1743 der Trenck das Schloss Mitterfels sechs Wochen lang vergeblich belagert haben. […] Das Jahr 1744 ließ sich für Bayern ein wenig besser an. Der Preußenkönig führte mit Maria Theresia wieder Krieg und entlastete so die Front in Bayern. Die österreichische Administration hörte auf. Die Österreicher zogen sich aus Oberbayern zurück, behaupteten aber das ganze Jahr hindurch das nördliche Donauufer von Passau bis nach Regensburg.“[5]

Literatur

Fußnoten

  1. Gschray, Johann Michael, Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 82–83
  2. Der Eisenamtmann, auch als Gerichtsdiener oder Gefängnisverwalter bekannt, fungierte innerhalb eines Amtes als unterstes Glied der Exekutive. Er war am Gerichtsort ansässig, wo ihm ein Amtshaus zur Verfügung gestellt wurde, in dem zugleiche das Gefängnis (Keuche) untergebracht war. Für die Instandhaltung des Gebäudes hatte der Eisenamtmann selbst zu sorgen. Er mußte auch ein oder zwei Knechte, ein bis zwei Pferde und einen Fanghund halten. In Bayern hatte der Eisenamtmann keine festen Bezüge, diese richteten sich nach den Gefällen (Steuern); oft wurde er auch in Naturalien bezahlt.
  3. Johann Michael von Gschray von Anton Balthasar König
  4. Das abenteuerliche Leben des Johann Kaspar von Thürrieg(e)l aus Gossersdorf, der von Mitterfels aus seine Laufbahn begann von S. Michael Westerholz
  5. Mitterfels im Österreichischen Erbfolgekrieg (1741–1745)