Hauschulz, Kurt

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Oberst Kurt Hauschulz

Kurt Hauschulz (Lebensrune.png 2. Oktober 1895 in Danzig; Todesrune.png 24. Dezember 1975 in Gießen) war ein deutscher Reserveoffizier des Deutschen Heeres sowie Offizier der Danziger Zollbehörde, der Polizei und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor des Heeres im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

„Kurt Hauschultz trat am 25. August 1914 als Kriegsfreiwilliger in das Landwehr-Infanterie-Regiment 21. Nach einer Ausbildung beim MG-Ausbildungskurs in Döberitz zog er am 23. November 1914 mit dem Feld-MG-Zug 25 des Lehr-Infanterie-Regiments 76 ins Feld. Am 15. Juni 1915 wurde er als Feldwebel zum MG-Zugführer im Reserve-Jäger-Bataillon 2 versetzt. Nach einer Erkrankung wurde er am 17. Januar 1917 Führer der 3. MG-Kompanie beim Infanterie-Regiment 450. Bei Kriegsende Leutnant der Reserve, wurde er am 7. Dezember 1918 aus dem Heeresdienst entlassen und trat in den Zolldienst über. Am 1. Juli 1921 folgte dann der Übertritt in die Polizei. Am 21. November 1935 wurde Kurt Hauschulz als Major wieder in das Heer übernommen und Chef der 3. Kompanie des Flak-Bataillons 1, ab dem 1. April 1936 MG-Bataillon 31. Am 20. Januar 1937 wurde er in das Infanterie-Regiment 1 versetzt und am 16. März Chef der 7. Kompanie. Am 1. Juli 1937 wurde er zum MG-Bataillon 31 [Anm.: Maschinengewehrbataillon 31 Königsberg] kommandiert und dort am 12. Oktober Kommandeur. des Bataillons. Nachdem er am 1. Februar 1938 zum Oberstleutnant befördert worden war, wurde er am 26. August 1939 Kommandeur des Infanterie-Ersatz-Bataillon 206. Am 9. Oktober 1939 wurde er in die Führer-Reserve versetzt und einen Tag später Kommandeur des Flak-Umschul-Lehrgangs Altwarp. Nach nur einer Woche wurde das Kommando wieder aufgehoben und Hauschulz wieder in die Führerreserve versetzt. Am 1. Dezember 1939 wurde er Stabsoffizier der Flak-Ersatztruppen im OKH und am 27. Mai 1940 Kommandeur der Truppen-Luftschutzschule Döberitz und gleichzeitig Kommandant des Truppenübungsplatzes Altwarp. Am 1. Januar 1941 wurde er zum Oberst befördert und am 5. Mai 1941 zum Kommandeur des Infanterie-Regiments 475 ernannt. Am 29. November 1943 wurde er Kommandeur des Reserve-Grenadier-Regiment 217. Am 5. Februar 1944 wurde er ins Lazarett eingeliefert und am 10. Februar 1944 Kommandeur des Grenadier-Ersatz- und Ausbildungs-Regiment 491. Am 30. August 1944 wurde er an die Flugabwehrschule der Infanterie in Greifswald kommandiert, deren Kommandeur er am 1. Oktober 1944 wurde. Am 1. Dezember 1944 folgte die Beförderung zum Generalmajor und am 22. Januar 1945 wurde Hauschulz Kommandeur der Armeewaffen-Schule beim AOK 16.“[1]

Kommandos im Zweiten Weltkrieg

  • 26. August 1939 bis 9. Oktober 1939 Kommandeur des Infanterie-Ersatz-Bataillons 206
  • 9. bis 10. Oktober 1939 Führer-Reserve OKH
  • 10. Oktober bis 18. November 1939 Kommandeur des Flak-Umschul-Lehrgangs Altwarp
  • 18. November bis 1. Dezember 1939 Führer-Reserve OKH
  • 1. Dezember 1939 bis 27. Mai 1940 Stabsoffizier der Flak-Ersatztruppen im OKH
  • 27. Mai 1940 bis 5. Mai 1941 Kommandeur der Truppen-Luftschutzschule Döberitz und gleichzeitig Kommandant des Truppenübungsplatzes Altwarp
  • 5. Mai 1941 bis 2. November 1943 Kommandeur des Infanterie-Regiments 475 bei der 255. Infanterie-Division unter Generalleutnant Wilhelm Wetzel (1942 Generalleutnant Walter Poppe); am 15. Oktober 1942 wurde das Regiment in Grenadier-Regiment 475 umbenannt.
    • Im März 1941 verlegte die Division in den südlichen Teil des Generalgouvernements, von wo aus sie ab dem 22. Juni 1941 am Ostfeldzug teilnahm. Sie marschierte aus dem Raum Wlodawa zum Bug und dann weiter über Mokrany, Bobruisk und Rogatschew. Ab September 1941 kämpfte die Division bei Smolensk und nahm am Angriff auf Moskau teil. Dabei stieß die Division über den Raum von Wolokolamsk auf Klin und südlich davon vor. Bei diesem Vorstoß erlitt die Division schwere Verluste und wurde im Dezember 1941 aus der Front herausgelöst. Beim anschließenden Rückzug kämpfte die Division über Medyn und Juchnow bis in den Raum Gshatsk zurück. Hier kämpfte die Division bis Februar 1943. Im Februar 1943 verlegte die Division zum Südabschnitt der Ostfront in den Raum Charkow. Nach Abbruch der Offensive bei Kursk im Sommer 1943 wurde die Division bei Belgorod eingesetzt. Am 11. August 1943 wurden die Reste der aufgelösten 332. Infanterie-Division eingegliedert. Bei den folgenden Rückzugskämpfen über Bol. Pissarewka in den Raum Graiworon und Achtyrka erlitt die Division schwere Verluste und wurde am 2. November 1943 bei der 4. Panzerarmee aufgelöst.
  • 3. bis 29. November 1943 Führer-Reserve OKH
  • 29. November 1943 bis 5. Februar 1944 Kommandeur des Reserve-Grenadier-Regiments 217
  • 5. bis 10. Februar 1944 Lazarett (ob nach einer Verwundung oder wegen Erkrankung konnte nicht ermittelt werden)
  • 10. bis 15. Februar 1944 Kommandeur des Grenadier-Ersatz- und Ausbildungs-Regiment 491
  • 15. Februar bis 1. Oktober 1944 Führer-Reserve OKH
    • 30. August bis 1. Oktober 1944 zugleich an die Flugabwehrschule der Infanterie in Greifswald kommandiert
  • 1. Oktober 1944 bis 22. Januar 1945 Kommandeur der Flugabwehrschule der Infanterie in Greifswald
  • 22. Januar bis 27. Februar 1945 Kommandeur der Armeewaffen-Schule bei der 16. Armee (AOK 16)
  • 27. Februar 1945 bis 1. April 1945 Kommandeur der Flugabwehrschule der Infanterie in Greifswald
  • 1. April 1945 Führer-Reserve OKH
  • 18. April 1945 Festungskommandant Stralsund (Gefechtsstand im Stadttheater)
    • Hauschulz wurde am 26. April 1945 mit einem Herzinfarkt ins Lazarett eingeliefert, Generalmajor Hero Breusing, Kommandeur des Ortsstützpunkts Stralsund, übernahm am 27. April 1945 dessen Dienststellung kommissarisch. Schon am 29. April 1945 wurde Hauschulz auf sein eigenes Drängen entlassen, denn der Feind stand vor den Toren der Stadt. Am 30. April 1945 verließen Truppen der Wehrmacht und Einheiten der im Krankenhaus West stationierten Waffen-SS über den von der HJ geschützten Rügendamm die Stadt, mit ihnen viele Einwohner. Es ging Richtung Rügen und nach Flensburg. Auf ihrem Rückzug sprengten sie die Ziegelgrabenbrücke. Zuvor gab es an der Reichsstraße 96 schwere Kämpfe. Mehrere russische Panzer und Fahrzeuge wurden mittels Panzerfaust zerstört. 48 Flakhelfer mit 16 und 17 Jahren fielen, ebenfalls 12 Hitlerjungen eines HJ-Alarm-Bataillons. Viele wurden verwundet. Die Opfer wurden in der Marienkirche aufgebahrt und auf dem Zentralfriedhof von Stralsund beigesetzt. Am 1. Mai frühmorgens rückten Soldaten der 90. Ropschaer Schützendivision der Roten Armee über die Greifswalder Chaussee nach Stralsund ein (die Besetzung dauerte bis in den Nachmittag hinein, der Stab traf erst abends ein), Widerstand gab es in der Frankenvorstadt und am Bahnhof. An einigen Stellen brannte die Stadt. Die Reste des Stettiner HJ-Panzerjagd-Kommandos sprengten noch Flugzeuge auf dem Fliegerhorst Parow. In Stralsund wurden Hilfspolizisten erschossen, die versuchten, die Plünderungen aufzuhalten. Zwei Wehrmachtspfarrer beerdigten eigenhändig 57 Tote des Marinelazaretts (vermutlich von den Russen erschossen) in den Kartoffelfeldern vor der Stadt. Schon am ersten Tag begannen die Vergewaltigungen. Im Juli 1950 wurden die Überreste von 36 junge Flak-Soldaten geboren, die alle nach ihrer Gefangennahme von den Russen mit Genickschuß ermordet wurden.[2]

Kapitulation

Am Nachmittag des 3. Mai 1945 um 16.00 Uhr ließ sich Generalmajor Breusing von Saßnitz nach Stralsund übersetzen, um die Kapitulationsverhandlungen mit den Russen zu führen. Ob Breusing oder doch Hauschulz, der später ebenfalls übersetzte, die Kapitulationsurkunde unterzeichnete, ist militärhistorisch unsicher. Sicher ist jedoch, daß die Russen den deutschen Generälen die Rückkehr nach Saßnitz erlaubten, die sich dann am 4. Mai 1945 mit den Wehrmachtstruppen und den vielen Vertriebenen auf zahlreichen mehr oder weniger fahrtüchtigen Schiffen nach Flensburg absetzten, wo sie später in westalliierte Kriegsgefangenschaft gerieten. Saßnitz war am 5. Mai 1945 bis auf einige wenige versprengte Soldaten geräumt.

Grabstätte in Gießen; Quelle: WW2 Gravestone

Tod

Generalmajor a. D. Kurt Hauschulz verstarb am 24. Dezember 1975 in Gießen, wo er auf dem Neuen Friedhof (Friedhofsallee) in einem gemeinschaftlichen Urnengrab mit seiner Frau ruht. Margarete Hauschulz, geb. Schneider (Lebensrune.png 17. November 1886; Todesrune.png 29. Oktober 1968) war ihm vorausgegangen. Unweit der Grabstätte ruht Ritterkreuzträger Generalleutnant a. D. Karl-Wilhelm von Schlieben.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Hauschulz, Kurt, Lexikon der Wehrmacht
  2. Peter Kieschnick: Stralsund 1945 – Ein unvollständiges, nie geschriebenes Tagebuch, tredition, 2015