Chevallerie, Kurt von der

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Chevallerie Kurt 1.jpg

Kurt Wilhelm Gustav Erdmann von der Chevallerie (Lebensrune.png 23. Dezember 1891 in Berlin; Todesrune.png vermutlich im März 1945, vermißt im Raum Kolberg, Hinterpommern) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Infanterie und Eichenlaubträger im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Kurt von der Chevallerie (für tot erklärt).jpg
„Kurt von der Chevallerie trat am 24. Februar 1910 als Fahnenjunker in das Kaiserliche Heer ein. Der Sohn des Generalmajors Hans von der Chevallerie kam dabei zum Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5, in dem er am 11. August 1911 zum Leutnant befördert wurde. Mit diesem Regiment ging er im 1. Weltkrieg auch an die Front. Im Herbst 1914 kam er dann zum Reserve-Grenadier-Regiment Nr. 262. Im Juli 1915 wurde er an der Front verwundet. Am 11. August 1915 wurde er zum Oberleutnant befördert. Im Herbst 1915 kam er dann nach seiner Genesung wieder zum Reserve-Grenadier-Regiment Nr. 262. Ihm wurden bis Ende 1915 beide Eisernen Kreuze verliehen. Ab Sommer 1916 wurde er in den verschiedensten Stäben eingesetzt, darunter ab Ende 1916 als Adjutant der 34. Landwehr-Infanterie-Brigade. Bei dieser wurde er am 20. September 1918 zum Hauptmann befördert. Im Krieg wurden ihm noch mehrere Orden verliehen. Nach Kriegsende wurde er wieder in das Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5 versetzt. Von diesem wechselte er Anfang 1919 als Kompanieführer zum Freiwilligen Garde-Grenadier-Bataillon des Freikorps Hindenburg, dem er bis Mai 1920 angehörte. Danach wurde er dann im Reichsheer im Reichswehr-Infanterie-Regiment 102 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres kam er dann zum 4. (Preuß.) Infanterie-Regiment. In diesem wurde er als Chef der 6. Kompanie eingesetzt. Im Herbst 1925 wurde er dann für 3 Jahre in das Reichswehrministerium versetzt. Im Frühjahr 1927 war er bei der Personalgruppe der Heeres-Personalabteilung (PA) im Einsatz. Am 1. Oktober 1928 wurde er dann zur 1. Eskadron vom 3. (Preuß.) Reiter-Regiment versetzt. Am 1. Februar 1931 wurde er zum Major befördert. Ab Januar 1932 wurde er dann beim Stab der 6. Division der Reichswehr eingesetzt. Am 1. August 1933 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Am 1. September 1933 wurde er dann zum Kommandeur des II. Bataillons vom 17. Infanterie-Regiment ernannt.
Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur des Infanterie-Regiment Göttingen ernannt. Am 1. Juli 1935 wurde er zum Oberst befördert. Bei der Enttarnung wurde er am 15. Oktober 1935 dadurch zum Kommandeur des Infanterie-Regiment 38 ernannt. Am 6. Oktober 1936 wurde er durch die Verlegung und Umbenennung seines Regiments zum Kommandeur des Infanterie-Regiments 87 ernannt. Anschließend wurde er ab dem 12. Oktober 1937 zum Chef der 10. Abteilung im Generalstab des Heeres ernannt. Am 15. August 1938 wurde er zum Chef der Zentralabteilung (G Z) des Generalstab des Heeres ernannt. Am 1. März 1939 wurde er als solcher zum Generalmajor befördert. Mit der Aufstellung der 83. Infanterie-Division wurde er am 1. Dezember 1939 zu deren Divisionskommandeur ernannt. Er führte die Division dann zuerst im Westfeldzug ins Gefecht. Dabei wurden ihm die Spangen zu beiden Eisernen Kreuzen verliehen. Im Westfeldzug ist sein einziger Sohn, Hans-Rudolf, als Leutnant gefallen. Am 10. Dezember 1940 gab er sein Kommando ab [Anm.: an Alexander von Zülow] und übernahm dafür als Kommandeur die neue 99. leichte Infanterie-Division. Als solcher wurde er am 1. Januar 1941 zum Generalleutnant befördert. Mit seiner Division nahm er am Russlandfeldzug teil, wo er für die Leistungen der Division beim Vorstoß in die Südukraine am 23. Oktober 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes erhielt. Am 1. Dezember 1941 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Ende Dezember 1941 wurde er mit der Führung des LIX. Armeekorps beauftragt. Am 1. Februar 1942 wurde er zum General der Infanterie befördert und damit gleichzeitig zum Kommandierenden General des LIX. Armeekorps ernannt. Für die Abwehrleistung seines Korps im Raum Kiew im November 1943 wurde ihm am 19. Dezember 1943 das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen. Anfang Februar 1944 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Vom 2. Juni 1944 bis zum 5. September 1944 wurde er mit der Führung der 1. Armee in Frankreich beauftragt. Mit dieser kämpfte er sich im Sommer 1944 unter schwierigsten Umständen nach Lothringen zurück. Anschließend wurde er in die Führerreserve des OKH versetzt und am 31. Januar 1945 aus dem aktiven Dienst verabschiedet.“[1]

Tod

Von der Chevallerie begleiette einen Vertriebenen-Treck nach Kolberg. Wie so viele Offiziere außer Dienst fühlte er sich für das flüchtende Volk verantwortlich und wollte es beschützen. Er soll bei einem Überfall von Partisanen oder Roter Armee auf dem Weg von Rottow nach Kolberg gefallen sein. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge verzeichnet ihn seit dem 1. März 1945 im Raum Kolberg / Belgard bei Kolberg / Treptow als vermißt, sein Schicksal wird ungeklärt bleiben.

Für tot erklärt

Am 31. März 1958 General der Infanterie a. D. von der Chevallerie auf Antrag der Familie vom Amtsgericht Frankfurt am Main für tot erklärt, das Sterbedatum wurde dabei auf den 31. Dezember 1944 festgelegt.

Familie

Kurt von der Chevallerie wurde als Sohn des königlich preußischen Premierleutnant im Garde-Pionier-Bataillon des Garde-Korps und späteren Generalmajors zur Disposition hugenottischer Abstammung Friedrich Wilhelm Karl Erdmann Hans von der Chevallerie (1857–1946) und dessen Gemahlin Margaret, geb. von Schulz (1866-1945) geboren.

Am 18. Dezember 1918 heiratete Hauptmann von der Chevallerie in Berlin seine Verlobte die Lehrerin Dorothea Adelaide Luise Anna Charlotte Zander (Lebensrune.png 3. Mai 1895 in Rybnik; Todesrune.png 14. Oktober 1957 in Göttingen), die Tochter des Geheimen Sanitätsrats Dr. med. Rudolf Zander und dessen Ehefrau Charlotte, geb. Exß. Das Ehepaar hatte einen Sohn Leutnant Hans-Rudolf von der Chevallerie (Lebensrune.png 11. November 1919 in Kolberg; gefallen am 11. Juni 1940) und drei Töchter, darunter die 1921 in Kolberg geborene Erika Margarete Charlotte, die zum ersten Male 1942 in Buckow heiratete. Hans-Rudolphs Leichnam, er war letztendlich an seinen Verwundungen im Reserve-Lazarett Köln-Nippes verstorben, wurde auf Wunsch der Eltern statt auf einer Kriegsgräberstätte nach Kolberg überführt.

Kurt von der Chevalleries Bruder ist Ritterkreuzträger Generalleutnant Gustav Hans Erdmann Hellmuth von der Chevallerie. Seine Schwester war Anna Julia Barbara Else von der Chevallerie (Lebensrune.png 9. August 1893 in Berlin; Todesrune.png 22. Februar 1983 in Oberstdorf).

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Verweise

Fußnoten

  1. von der Chevallerie, Kurt Wilhelm Gustav Erdmann, Lexikon der Wehrmacht
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Reichswehrministerium (Hg.): Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1930, S. 133
  3. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945 Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 258, ISBN 978-3-938845-17-2