Langer, Karl-Heinz

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Major Langer im letzten Gefechtsstand bei Leck, Mai 1945

Karl-Heinz Langer (Lebensrune.png 19. April 1914 in Görlitz, Schlesien; Todesrune.png 6. Mai 1955 in Köln-Merheim) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Major der Luftwaffe, Jagdflieger und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg. Langer errang 30 protokollierte und nachgewiesene Luftsiege (der letzte offizielle Abschuß war eine Jakowlew Jak-3 am 23. April 1945), sowie weitere unbestätigten, während 486 Feindflüge.

Leben

Bf 109 G-6 „Weiße 1“ von Hauptmann Karl-Heinz Langer, Staffelkapitän 7./JG 3 „Udet“, Herbst 1943

Der gelernte Kaufmann Langer (als „ledig und evangelisch“ im Wehrpaß eingetragen) trat am 1. April 1933 der Wehrmacht bei und kam zum Reiter-Regiment 11 nach Neustadt in Oberschlesien. Vom August 1934 bis Oktober 1935 wurde er nach Berlin abkommandiert. Vom Oktober 1935 bis Oktober 1938 war Langer im Stab der 3. Panzer-Division. 1938 wechselte er Luftwaffe und kam am 1. November 1938 zum Jagdgeschwader Nr. 131 „Richthofen“ an der Fliegerschule Döberitz und Ende August 1939 zur I. Gruppe (Stabskompanie) des Jagdgeschwaders 20.

Zweiter Weltkrieg

Langer, Karl-Heinz III.jpg
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Vom 1. Januar 1940 bis April 1940 besuchte langer die Flugzeugführerschule (FFS) A/B 110 und die Flugzeugführerschule (FFS) A/B 114, danach ging es zurück zur JG 20. Vom 15. November 1940 bis 7. Mai 1941 war der begabte Flugzeugführer Langer u. a. in der 2. Staffel der Jagdfliegerschule 5 in Wien-Schwechat unter Hubert Merhart von Bernegg tätig. Am 8. Mai 1941 ging es zur Ergänzungs-Jagdgruppe 3, kurz darauf (20. Mai) als Adjutant in der III. Gruppe/Jagdgeschwader 3 (bis 30. Mai 1942), wo er am 14. Juli 1941 mit der 7. Staffel seinen ersten Luftsieg errang.

Die III. Gruppe des Jagdgeschwaders 3 hatte schon seit dem April 1941 die neue Messerschmitt Bf 109 F-2. Am 3. Mai 1941 begann die Verlegung der Bodenteile auf den Feldflugplatz Auchy-au-Bois, etwa 5 km westlich von Lille. Am 5. Mai folgte der fliegende Teil der Gruppe. Wieder war der Auftrag der Gruppe der Schutz der Kanalküste gegen britische Einflüge. Am 7. Juni flog die Gruppe den letzten Einsatz im Westen. Nachdem die Bodenteile der Gruppe bereits am 2. Juni abgezogen worden waren, verlegte der fliegende Teil am 9. Juni gen Osten. Während des Jahres 1941 konnte die Gruppe 20 Luftsiege erringen. Die eigenen Verluste betrugen sechs Gefallene sowie zwei Verwundete. Außerdem verlor die Gruppe neun Flugzeuge. Am 9. Juni erreichte die Gruppe Breslau und verlegte nach kurzer Instandsetzung am 18. Juni über Krakau nach Moderowka. Von hier aus nahm die Gruppe ab dem 22. Juni 1941 am Rußlandfeldzug teil. Die Gruppe wurde über dem Nordflügel des Südabschnitts der Ostfront eingesetzt. Zu Beginn wurden vor allem Tieffliegerangriffe gegen russische Flugplätze und Truppen sowie Jagdeinsätze geflogen. Am 23. Juni wurden die 7. und 8. Staffel mit einigen Technikern nach Dub vorgezogen. Am 26.Juni wurde die Gruppe nach Hostynne vorgezogen und hier wieder vereinigt. Am 29. Juni wurde die Gruppe dann nach Luzk verlegt. Die ständigen Einsätze hatten die Zahl der einsatzbereiten Maschinen um 40 % absinken lassen. Anfang Juli verlagerte sich das Einsatzgebiet der Gruppe in das Gebiet westlich von Berditschew. Am 9. Juli verlegte die Gruppe nach Polonnoje, etaw 80 km südwestlich von Shitomir. Von hier aus sicherte die Gruppe die deutschen Panzerspitzen im Raum Shitomir / Kiew. Bis zum 11. Juli war die Zahl der einsatzbereiten Maschinen auf sechs abgesunken. Am 21. Juli verlegte die Gruppe gemeinsam mit der I. / Jagdgeschwader 3 nach Belaja-Zerkow, etwa 50 km südlich von Fastow. Von hier aus flog die Gruppe Begleitschutzeinsätze für das Stuka-Geschwader 77. Anfang August gab die I. Gruppe des Jagdgeschwaders 3 die verbleibenden Flugzeuge an die III. Gruppe ab, um in Deutschland aufgefrischt zu werden. Die III. Gruppe blieb weiterhin über Kiew im Einsatz. Ab dem 19. August nutzte die III. Gruppe den Feldflugplatz bei Kriwoi-Rog als Absprungplatz. Am 26. August verlegte die Gruppe dann nach Gubin. Am 28. August verlegte die Gruppe nach Uman, um von hier aus den Luftschutz von Hitlers Stabsquartier bei Winniza zu gewährleisten. Nach der Abreise Hitlers verlegte die Gruppe noch am gleichen Tag zurück nach Belaja-Zerkow. Am 30. August wurde der Feldflugplatz Belaja-Zerkow durch russische Bomber angegriffen. Dabei wurde die Flugplatzwerft schwer getroffen, zehn Flugzeuge wurden zerstört, darunter vier der III. / Jagdgeschwader 3. Am 2. September wurde die Gruppe nach Alexandrija, etwa 50 km süd-südwestlich von Krementschug verlegt. Dabei hatte die Gruppe noch eine Stärke von zehn Maschinen. Von hier aus flog die Gruppe Einsätze zum Brückenschutz für die Dnjepr-Übergänge und freie Jagd im Raum östlich davon. Am 17. September wurde die Gruppe nach Pirogi, etwa 25 km nordnordöstlich von Krementschug vorgezogen. Am 27. September wurde die Gruppe rund 300 km nach Norden nach Konotop verlegt, um hier für den geplanten Angriff des Heeres auf Rußland bereit zu stehen. Mit Beginn des Heeres-Angriffs am 2. Oktober wurde die Gruppr nach Gluchow, etwa 70 km nordöstlich von Konotop verlegt. Bereits am 8. Oktober folgte die Verlegung nach Orel. Am 6. November endete dieser Einsatzabschnitt für die III. / Jagdgeschwader 3. Die verbleibenden Maschinen wurden an das Jagdgeschwader 51 abgegeben und die Gruppe verlegte zur Neuaufstellung bzw. Auffrischung per Bahn nach Mannheim-Sandhofen. Während des Jahres 1941 konnte die Gruppe im Osten 404 Luftsiege erringen. Die III. Gruppe des Jagdgeschwaders 3 lag zu Beginn des Jahres 1942 zur Auffrischung und Umrüstung auf die Messerschmitt Bf 109 F-4 trop in Mannheim-Sandhofen. Ab dem 13. Januar 1942 verlegte die Gruppe mit der Bahn nach Bari. Hier wurden die Flugzeuge wieder zusammen gesetzt und anschließend sollte die Gruppe auf dem Luftweg weiter nach Sciacca auf Sizilien verlegen, von wo aus sie gegen die Inselfestung Malta eingesetzt werden sollte. Am 26. Januar erhielt die Gruppe in Bari jedoch den Befehl, die Flugzeuge an die II. / Jagdgeschwader 3 abzugeben und nach Jesau zu verlegen. Hier wurde ein Bestand von 40 Messerschmitt Bf 109 F-4/Z übernommen, bevor die Verlegung an die Ostfront folgte. Die Gruppe verlegte am 10. Februar 1942 nach Solzy, etwa 40 km westlich des Ilmensees, das Bodenpersonal folgte bis zum 13. Februar per LKW-Marsch. Die Gruppe wurde dem I. Fliegerkorps unterstellt und wurde zur Abwehr der russischen Winteroffensive im Bereich der Heeresgruppe Nord eingesetzt. Außerdem flog die Gruppe Begleitschutzeinsätze für die Transportflugzeuge in den Kessel von Demjansk und Cholm. Im März 1942 unterstützte die Gruppe die deutsche Offensive zur Einkesselung der am Wolchow durchgebrochenen 2. Stossarmee und dem deutschen Angriff zum Entsatz des Kessels von Demjansk. Am 14. April endete für die Gruppe der Einsatz an der Ostfront. Sie verlegte nach Wiesbaden-Erbenheim, wo sie aufgefrischt werden sollte. Die fliegenden Teile der Gruppe verlegten über Pleskau und Riga nach Jesau, wo die verbleibenden Maschinen an andere Verbände abgegeben wurden. Anschließend ging es Ende April weiter nach Wiesbaden-Erbenheim, wo gleichzeitig auch die Bodenteile der Gruppe eintrafen. Während ihres Einsatzes im Osten konnte die Gruppe 173 Luftsiege erringen. Die eigenen Verluste betrugen fünf Gefallene und zehn Flugzeuge.[1]

Er war von 31. Mai bis 24. Juli 1942 bei der Ergänzungs-Jagdgruppe Süd. Ab dem 1. August dann wieder in der 7./JG 3, im September 1942 zum Oberleutnant befördert und bis November 1942 Staffelführer (m. d. F. b.) der 9./JG 3. Am 23. September 1942 verlegte der Geschwaderstab nach Pitomnik, um von hier aus über dem Raum Stalingrad eingesetzt zu werden. Am 17. Dezember 1942 meldete sich Langer zur Platzschutzstaffel „Pitomnik“. Das Bodenpersonal kam hauptsächlich von der I. und II. Gruppe des Geschwaders. Die „Platzschutzstaffel“ lag zu Beginn des Jahres 1942 in Pitomnik im Kessel von Stalingrad. Diese hatte den Auftrag, den Luftraum über dem Flugplatz Pitomnik freizukämpfen und so das Landen der deutschen Transportverbände zu ermöglichen. Am 17. Januar wurde der Platz Pitomkin von russischen Truppen überrannt. Elf Flugzeuge mußten gesprengt zurückgelassen werden, die verbleibenden flugfähigen Messerschmitt Bf 109 wichen nach Gumrak aus und kehrten am Folgetag nach Schachty zum Jagdgeschwader 3 zurück. Hier wurden die Flugzeugführer und die Flugzeuge auf ihre ursprünglichen Gruppen verteilt. Im Kessel blieben jedoch mindestens 66 Mann des Bodenpersonals zurück, die als vermißt gemeldet wurden. Hauptmann (am 18. Dezember 1942 mit Wirkung vom 1. Januar 1943, von Göring befördert) Karl-Heinz Langer, den alle nur Heinz oder Heinzi nannten, wurde bei dem Auftrag am 17. Dezember 1942 schwer verwundet (er fuhr mit seiner Bf 109 G-2 am Rande des Flugplatztes über eine feindliche Bombe, die erst jetzt explodierte) und mußte ausgeflogen werden.

Nach seiner Genesung im Frühsommer 1943 wurde Langer Staffelkapitän der 9./JG 3 und zeitweilig Gruppenführer (m. d. F. b.) der III./JG 3 (nach der Gefangennahme von Wolfgang Ewald, kurz darauf wurde dann Walther Dahl Kommandeur). Im Oktober 1943 wurde er erneut schwer verwundet. Am 9. Januar 1944 wurde Langer zum Staffelkapitän der 4./Jagdgruppe Ost ernannt, ab dem 24. Februar 1944 dann Staffelkapitän der 4./Jagdgruppe Süd.

Vom 11. Mai 1944 bis zur Kapitulation der Wehrmacht war Major (Tr. O., seit 1. Oktober 1944) Langer (Erkennungsmarke 262283/76) Kommandeur der III. Gruppe des Jagdgeschwaders 3 „Udet“. Reichsluftverteidigung, Ardennen-Offensive, Unternehmen „Bodenplatte“ (Langer konnte bei Eindhoven zwei Supermarine Spitfire zerstören) und freie Jagd an der Ostfront hießen die letzten Aufträge. Bei Leck kapitulierte dann der kleine Rest der III. Gruppe im Mai 1945.

Nachkriegszeit

Nach Krieg und Kriegsgefangenschaft lebte Langer zuletzt in der Stockder Straße 12, Remscheid, wo er schwer an Leukämie erkrankte.

Tod

Major a. D. Karl-Heinz Langer starb am 6. Mai 1955 in der „Krankenanstalt Köln-Merheim“ mit nur 41 Jahre, was sein behandelnder Arzt Dr. Welter am 9. Mai 1955 schriftlich (ärztliche Todesbescheinigung) bestätigte. Er wurde unter großer Anteilnahme der Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger des Eisernen Kreuzes e. V. und anderer Veteranenverbände beigesetzt.

Auszeichnungen (Auszug)

Ritterkreuzverleihung am 28. April 1945 (so steht es auch im Wehrpaß), obschon andere Quellen den 20. April angeben.

Fußnoten