Lohmann, Hanns-Heinrich
Hanns-Heinrich Lohmann (nach anderen Quellen Hans-Heinrich „Hanns“ Lohmann; 24. April 1914 in Gütersloh; 25. Mai 1995 ebenda) war ein deutscher Offizier der SS, zuletzt SS-Obersturmbannführer der Waffen-SS und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Schule und Lehre
Hanns-Heinrich Lohmann wurde als Sohn eines Schneidermeisters am 24. April 1911 in Gütersloh geboren. Nach Volksschule und Gymnasium (Oberschule) mit Abitur machte er 1929 eine Ausbildung bei der Sparkasse (Sparkassenfach) in Gütersloh, wurde danach dort Angestellter und nahm an Ausbildungslehrgängen an den SS-Sportschulen Korbach und Essen teil.
NSDAP und SA
Schon 1923 bis 1925 war er Mitglied beim Jungdeutschen Orden, im November 1929 wurde er SA-Mann und trat der NSDAP bei (NSDAP-Nr. 218.303).
SS
Am 1. Februar 1932 (laut Personalakte, ggf. mit Wirkung von) trat der begabte Athlet Lohmann der allgemeinen SS bei (SS-Nr. 29.097) und wurde am 20. April 1934 zum SS-Untersturmführer und Zugführer befördert.
Im November 1935 verletzte er sich schwer beim Sport am linken Knöchel. SS-Obersturmführer (seit dem 1. April 1936) Lohmann war vom 1. April 1936 bis Januar 1937 Aufsichtsführer und Adjutant des Kommandeurs an der SS-Junkerschule Bad Tölz und absolvierte selbst den Kompanieführerlehrgang (3. Friedens-Junker-Lehrgang).
Im November 1938 wurde er zur SS-Standarte „Deutschland“ der SS-Verfügungstruppe kommandiert und am 9. November zum SS-Hauptsturmführer befördert. Im Juli/August 1939 soll Lohmann für drei Monate erneut als Ausbildungsleiter an die SS-Junkerschule Bad Tölz kommandiert worden sein.
Zweiter Weltkrieg
Im November 1939 wurde Lohmann Chef der 2. Batterie/Artillerie-Regiment (3)/SS-Division „Totenkopf“. Im Juni/Juli 1941 wurde er Chef der 2. Kompanie/I. Bataillon/SS-Regiment „Westland“/SS-Division (mot.) „Wiking“, im Oktober/November 1942 dann Kommandeur des I. Bataillons/SS-Panzergrenadier-Regiment „Nordland“/SS-Panzergrenadier-Division „Wiking“ und schließlich Januar/Februar 1944 Kommandeur des III. Bataillons/SS-Panzergrenadier-Regiment 23 „Norge“/11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Nordland“.
Sie ehren ihren Gefallenen an der Ostfront
Nach seiner Malariaerkrankung im Frühling 1942 und die notwendige Genesung in der Heimat kehrte Lohmann im Oktober 1942 zur Division zurück und wurde Bataillonskommandeur. ein Regiment deckte nach dem Unternehmen „Edelweiß“ die am 31. Dezember eingeleitete Rückzugsbewegung der Heeresgruppe A im Kaukasus.
Am 30. Januar 1943 wurde Lohmann zum SS-Sturmbannführer befördert. Im Mai 1943 befand sich das angeschlagene Regiment zur Auffrischung in Grafenwöhr. Hier wurde es dann der SS-Division „Nordland“ unterstellt. Im August 1943 wurde Lohmann nach Paris kommandiert, wo er eine Ausbildung für gepanzerte verbände erhielt. Anschließend ging es im Rahmen der Belagerung Leningrads nach Oranienbaum bei Sankt Petersburg. Am 2. Februar 1944 wurde er schwer verwundet.
Ritterkreuz
Im Februar 1944 zeichnete sich die Kampfgruppe „Lohmann, aus Haupteilen des III. Bataillons/SS-Panzergrenadier-Regiment 23 „Norge“, besonders tapfer an der Ostfront aus. Für die Leistung der Kampfgruppe wurde Lohmann am 12. März 1944 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen.
Endkampf
Im April 1944 wurde Lohmann aus dem Reserve-Lazarett entlassen und wurde vorerst zum SS-Wachbataillon der Reichskanzlei kommandiert. Ab Ende Oktober/Anfang November 1944 wurde Lohmann beim III. (germanisches) SS-Panzerkorps Führer des SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Regiment 49 „De Ruyter“ im Kurland, am 20. Januar 1945 zum SS-Obersturmbannführer befördert, ab Mitte/Ende Februar 1945 Führer (nach anderen Quellen Kommandeur) des SS-Panzergrenadier-Regimentes 23 „Norge“, wo er im Jahr davor noch Bataillonskommandeur war. Sein letzter Gefechtsstand befand sich im April 1945 in einem Gutshof an der Oderfront im Raum Gollnow/Stettin.
Nachkriegszeit
In der Nachkriegszeit war Lohmann Mitglied der Gütersloher Schützengesellschaft, von 1962 bis 1967 Vorsitzender des Schützenkreises Gütersloh (als Nachfolger des Gründungsvorsitzenden Otto Hüttl) und Mitglied der Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger.
Tod
Hanns-Heinrich Lohmann starb am 25. Mai 1995 in seiner Geburtsstadt Gütersloh.
Familie
Lohmann heiratete am 13. Mai 1939 seine Verlobte Friedel Reinhardt aus Bochum ( 28. Juli 1917), Mitglied in der NS-Frauenschaft, aus der Ehe sind mit Stand 1945 zwei Kinder entsprossen.
Auszeichnungen (Auszug)
- Ehrendegen „Reichsführer-SS“
- Totenkopfring der SS
- SS-Julleuchter
- SA-Sportabzeichen in Bronze
- Deutsches Reitersportabzeichen in Bronze
- laut SS-Personalakte, hier kann es sich aber ggf. um das Reichssportabzeichen handeln
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938
- SS-Dienstauszeichnung, 3. Stufe, 1940
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 13. Juli 1941
- 1. Klasse am 14. September 1941
- Infanterie-Sturmabzeichen in Bronze am 20. April 1942
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz
- Deutsches Kreuz in Gold am 11. März 1943 als SS-Hauptsturmführer im I. Bataillon/SS-Infanterie-Regiment „Nordland“/SS-Panzergrenadier-Division „Wiking“
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Ritterkreuz am 12. März 1944 als SS-Sturmbannführer und Kommandeur des III. Bataillons/SS-Panzergrenadier-Regiment 23 „Norge“/11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Nordland“
- Eichenlaub am 9. Mai 1945 als SS-Obersturmbannführer und Führer des SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Regiment 49 „De Ruyter“/23. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Nederland“ (niederländische Nr. 1)[1][2]
Personalakte
Literatur
- Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939-1945, Podzun-Pallas Verlag, Friedburg 2000, ISBN 3-7909-0284-5