Wolff, Ludwig (1893)

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Eichenlaubträger Ludwig Wolff

Ludwig Wolff (Lebensrune.png 3. April 1893 in Chemnitz; Todesrune.png 9. November 1968 in Mannheim) war ein deutscher Offizier der Sächsischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Infanterie und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges.

Werdegang

Wetzlarer Anzeiger vom 23.6.1942
Eichenlaubträger Generalleutnant Wolff gibt den Siegern des Schülerwettbewerbs „Der Kampf im Osten“ bei der Abschlußveranstaltung des Reichssiegertreffens Autogramme (Juli 1943)
Schwer verwundet, aber treu seinem Eid und seiner persönlichen Ehre wieder an der Kriegsfront.

Ludwig Wolff trat nach seinem Abitur am 1. April 1912 als Einjährig-Freiwilliger in die Königlich Sächsische Armee ein. Er kam dabei zum Infanterie-Regiment „Kronprinz“ (5. Königlich Sächsisches) Nr. 104. Er entschied sich dann aber doch für eine aktive Offizierslaufbahn. Als Leutnant (seit dem 12. November 1913; das Patent wurde dabei auf den 19. November 1911 festgelegt) und Adjutant des I. Bataillons nahm er am Ersten Weltkrieg teil und wurde an der Westfront eingesetzt.

Reichswehr

Nach Kriegsende erfolgte seine Übernahme als Oberleutnant in die Reichswehr, wo er u. a. nach seiner Beförderung zum Hauptmann am 1. Mai 1924 als Chef der 4. Kompanie des 11. (Sächsisches) Infanterie-Regiments in Leipzig eingesetzt wurde. Mit der Beförderung zum Major kam Wolff 1934 als Taktiklehrer in die Kriegsschule in Dresden.

Drittes Reich

Im Oktober 1937 wurde er als Oberstleutnant der Kommandeur des Infanterie-Regiments 10, ab Februar 1939 als Oberst der Kommandeur des Infanterie-Regiments 192.

Zweiter Weltkrieg

Während des Westfeldzuges wurde Wolff 1940 in Belgien schwer im Gesicht verwundet. In Brüssel wurde er mehrfach operiert. Zur Nachbehandlung kam er in die Westdeutschen Kliniken nach Düsseldorf.

„Wolff wurde am 26.05.1940 durch eine belgische Nachhut bei Deynze von hinten mit seinem Fahrer vom Krad geschossen. Hierbei erlitt er einen Nackendurchschuß und die schweren Gesichtsverwundungen. Daraufhin wurde er in ein Speziallazarett für Gesichts- und Kieferverletzte nach Brüssel transportiert und operiert. Zur weiteren Behandlung kam er dann in die Westdeutschen Kliniken nach Düsseldorf. In der Folge mußte er sich noch 47 chirurgische Eingriffe aufgrund dieser Verletzung unterziehen.“

Im Oktober 1941 wurde Wolff Kommandeur der 22. Infanterie-Division, am 01.08.1942 wurde er von seinen Soldaten in Saloniki mit einem Großen Zapfenstreich verabschiedet, sein Nachfolger wurde Generalmajor Friedrich-Wilhelm Müller. Ab dem 09.09.1942 wurde Wolff Inspekteur des Erziehungs- und Bildungswesens des Heeres und Generalleutnant. Ab Dezember 1943 war er Kommandeur des XXXIII. Armeekorps und Befehlshaber Mittelnorwegen (bis 10. August 1944). Ab 1944 war er General der Infanterie. Von September bis Dezember 1944 befand sich Wolff in Berlin im Lazarett. Ab 1945 war er Inspekteur der ungarischen Verbände im Ersatzheer. Im April 1945 wurde er in die Führer-Reserve versetzt.

Verwundungen

„Wolff hatte am 25.05.1940 mit seinem Regiment den Übergang über die Lys erzwungen. Um den Erfolg sofort auszunutzen, wollte er seine Bataillone weiter angreifen lassen. Vorher wollte er aber Klarheit über die Lage haben. Da die Zeit drängte und sämtliche Offiziere des Regimentsstabes in den letzten Gefechten ausgefallen waren, fuhr Wolff mit dem Krad selbst nach Deynze. Nach den Gefechtseindrücken und Meldungen konnte er beruhigt annehmen, daß der Ort in deutscher Hand war und er dort den Stab des Nachbarregiments finden werde, doch Deynze war noch feindbesetzt und Wolff fuhr mitten hinein. Sein Leben wurde später durch den mutigen Einsatz von Oberstabsarzt Held gerettet, der gegen einen Befehl handelte und Wolff so erste Hilfe leisten konnte. Held rettete seinen Regimentskommandeur, den er auf Grund der Verwundung zuerst nicht mal erkannte, kurz darauf noch ein zweites Mal, als Wolff in einem Boot über die Lys gebracht wurde und das Boot infolge der Strömung fast gekentert wäre. Wolff war nach seinem Kopfschuß insgesamt 11 Monate im Lazarett. Mitte Oktober 1941 kehrte er als Divisionskommandeur in den Fronteinsatz zurück. Beim Durchbruch auf die Krim wurde er erneut verwundet, wiederum als er persönlich in vorderster Linie die Lage erkundete. Auf dem Rückweg riß ihm ein Granatsplitter die Hand auf, legte die Sehnen frei und zersplitterte zwei Mittelhandknochen. Wolff ließ sich im Feldlazarett operieren und begab sich danach an seinen Kartentisch, um weiter die Division zu führen.“Ingo Möbius

Kriegsgefangenschaft

Im Mai geriet Wolff in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er im Juni 1947 entlassen wurde.

Nachkriegszeit

Wolff, Ludwig (1893).jpg

General der Infanterie a. D. Wolff hielt auch nach der Kriegsgefangenschaft Kontakt zu seinen Kameraden, bei der Beisetzung von Sepp Dietrich 1966 trat er als Trauerredner an und trug dabei stolz das Ritterkreuz mit Eichenlaub. Ebenfalls war er gern gesehener Gast bei der Bundeswehr, u. a. auf Einladung des II. Bataillons des Infanterie-Regimentes 65 in Delmenhorst.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Kaiserreich

Drittes Reich

Verweise

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Reichswehrministerium (Hg.): Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1930, S. 139
  2. Der Königlich Sächsische Militär-St. Heinrichs-Orden 1736-1918, Ein Ehrenblatt der Sächsischen Armee, Wilhelm und Bertha von Baensch-Stiftung, Dresden 1937, S.716
  3. 3,0 3,1 Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 796, ISBN 978-3-938845-17-2