Müller, Gerhard (1896)

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Oberst Gerhard Müller an der Kriegsfront in Nordafrika

Gerhard Paul Wilhelm Müller (Lebensrune.png 19. Dezember 1896 in Breslau; Todesrune.png 1977 in Landau) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Freikorps (Grenzschutz Oberschlesien), der Polizei und Wehrmacht, zuletzt Generalmajor des Heeres und Träger des Ritterkreuzes des Zweiten Weltkrieges.

Leben

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Generalmajor Ernst Schnarrenberger (links), Kommandant für das rückwärtige Armeegebiet 556 (Korück 556)/Deutsch-Italienische Panzerarmee, und Oberst Gerhard Müller, Kommandeur Panzer-Regiment 5/21.Panzer-Division beim Afrika-Korps. Schnarrenberger wurde zum Ende des Afrikafeldzuges im Frühjahr 1943 zum Festungskommandant von Tunis ernannt. Am 11. Mai 1943 geriet er dann in Tunis in britische Kriegsgefangenschaft.

Gerhard Müller, Sohn eines Arztes, wurde am 19. Dezember 1896 in Breslau geboren.

Erster Weltkrieg

Als aktiver Soldat nahm er von 1915 am Ersten Weltkrieg teil, wurde 1916 Leutnant der Infanterie und erhielt als Kriegsauszeichnung des EK II. und I. Klasse sowie den Schlesischen Adlerorden II. und I. Klasse.

Zwischenkriegszeit

Im Oktober 1919 trat er in die Schutzpolizei ein und war bis August 1920 in Rybnik, Oberschlesien. Von September bis Dezember 1920 fand er Verwendung als Offizier beim Kommando der Schutzpolizei in Neiße und wurde am 11. Dezember 1920 als Referent der Schutzpolizei zum Regierungspräsidenten in Oppeln, Verwaltungsstelle Breslau, kommandiert. Im April 1926 wurde er Polizeihauptmann und kam vorübergehend zur Polizeiverwaltung Essen und dann nach Hindenburg. Von August 1927 ab fand Hauptmann Müller In Breslau Verwendung. Er kam 1933 zur Landespolizei und damit später zur Wehrmacht.

Zweiter Weltkrieg

Gerhard Müller, Kommandeur eines Panzerregiments, nahm an der Spitze seines Regiments Ende Juni 1942 mehrere zäh verteidigte Werke Tobruks und stieß trotz heftigen Feindfeuers durch die Stadt bis zum Hafen vor. Bei den schweren Kämpfen um die El Alamein-Stellung wurden durch das Panzerregiment des Oberst Müller starke britische Panzerkräfte unter schweren Verlusten für den Feind abgeschlagen.[1]

Nach einer schweren Verwundung mit dem Verlust des linken Armes am 29. Juni 1941 verließ der Kriegsversehrte vorerst das Afrikakorps, kehrte aber im März 1942 zurück. Nach dem Stabsdienst im OKH ab April 1943 war Müller an der Ostfront von Mai bis Juli 1944 Kommandeur der 12. Panzer-Division. Mit der Führung der neu aufgestellten 116. Panzer-Division beauftragt, sollen seine Führungsqualitäten so schlecht gewesen sein, daß Stab und Kommandeure meuterten und seine Absetzung erzwangen.

Zum Kriegsende war Müller stellvertretender Kommandant von Pilsen.[2]

Zeichnung von Prof. Oskar Graf

Chronologischer Werdegang

  • 13.7.1915 eingetreten als Fahnenjunker
  • 11.2.1916 ins Feld zur 3. Kompanie/5. Niederschlesisches Infanterie-Regiment Nr. 154
  • 1.8.1916 Zugführer
  • 3.2.1917 Ordonnanzoffizier im 5. Niederschlesischen Infanterie-Regiment Nr. 154
  • 5.2.1918 Führer der Nachrichtenkompanie
  • 21.10.1919 beurlaubt, zur Sipo Kattowitz abgestellt
  • 20.1.1920 zur preußischen Schutzpolizei übergetreten
  • 22.9.1920 bei der Schutzpolizei Neiße
  • 1.7.1924 bei der Schutzpolizei Breslau
  • 1.4.1934 bei der Landespolizei Wittenberg
  • 1.8.1935 zur Wehrmacht übergetreten
  • 15.10.1935 Kompaniechef in der Panzer-Abwehr-Abteilung 42, Stuttgart-Bad Cannstatt
  • 6.10.1936 Chef der 2. Kompanie/Panzerabwehr-Abteilung 25 (Stuttgart)
    • durch Umbenennung des Regiments
  • 12.10.1937 Kommandeur der Panzerabwehr-Abteilung 31 (Braunschweig)
  • 10.11.1938 Kommandeur der Panzerabwehr-Abteilung 33 (Landau)
  • 21.1.1941 Kommandeur der II. Bataillon/Panzer-Regiment 33
  • 30.6.1941 Führerreserve Wehrkreis XII
  • 1.2.1942 Kommandeur des Panzer-Regiments 5[3]
    • 1.3.1942 Kommandeur des Panzer-Regiments 5 in Afrika (→ Afrikafeldzug)
  • 25.1.1943 Führerreserve OKH (XII)
  • 21.4.1943 kommandiert zum General der Motorisierung im OKH
    • im OKH, Chef der In 12 bzw. Inspektion 12 (General des Kraftfahrwesens für das Feld- und Ersatz-Heer) beim Chef H.Rüst.u.BdE
  • 1.5.1943 Chef der Inspektion 12 (Instandsetzungswesen) beim General der Motorisierung im OKH
  • 16.5.1943 zugleich kommandiert zum Panzergrenadier-Regiment 26 (bis 11.6.1943)
  • 1.3.1944 Führerreserve OKH (XII)
  • 15.3.1944 kommandiert zum 10. Divisionsführerlehrgang (bis 20.04.1944)
  • 21.4.1944 kommandiert zum Kurzlehrgang für Panzeroffiziere (bis 27.04.1944)
  • 28.5.1944 mit der stellvertretenden Führung der 12. Panzer-Division beauftragt
  • 16.7.1944 mit der stellvertretenden Führung der Korpsabteilung der 9. Armee beauftragt
  • 27.7.1944 kommandiert zum Oberbefehlshaber West zur Verwendung als Führer von Panzer-Divisionen
  • 11.8.1944 mit der Führung der 116. Panzer-Division beauftragt
  • 24.8.1944 mit der Führung der 2. Panzer-Division beauftragt
    • am 24. August 1944 wurde Kommandeur Generalleutnant Heinrich Freiherr von Lüttwitz verwundet, Müller sollte übernehmen, aber er trat die Stelle wohl nicht an, denn Freiherr von Lüttwitz kehrte nach kurzer Zeit zurück, übergab die Division für wenige Tage an Oberst Eberhard von Nostitz und übernahm selbst am 4. September 1944 das XXXXVII. Panzer-Korps.
  • 3.9.1944 Kommandeur der 9. Panzer-Division an der Invasionsfront
    • Erich Brandenberger, OB AOK 7, besuchte am 16. September 1944 die 9. PD CP und enthob Generalmajor Gerhard Müller und seinen Ia, Oberstleutnant Johannes Troitzsch, wegen Pflichtverletzung ihrer Posten, da sie angesichts eines amerikanischen Angriffs nicht Herr der Lage sind.
    • In seiner Personalakte steht: Kdr. 9. PD bis 21. September 1944. Führerreserve 22.9.1944.
  • 21./22.9.1944 Führerreserve OKH (XII)
  • 19. September 1944 mit Wirkung vom 1. Oktober 1944 Kommandant des Truppen-Übungs-Platzes Wischau/Mähren
  • Mai 1945 stellvertretender Kommandant von Pilsen
  • 6. Mai 1945 – 27. Juni 1947 in Kriegsgefangenschaft

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten

  1. Aus den Reihen der deutschen Polizei hervorgegangene Ritterkreuzträger. In: Die Deutsche Polizei. Heft 5. 1943. Seite 87.
  2. Samuel Mitcham: The Panzer Legions: A Guide to the German Army Tank Divisions of World War II and Their Commanders. 2001. S. 199.
  3. Vgl.: Panzers in the Sand: The History of Panzer-Regiment 5 1942-1945