Haagen, Margarete

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Margarethe Haagen (1889–1966)

Margarethe Haagen (auch: Margarete; Lebensrune.png 29. November 1889 in Nürnberg; Todesrune.png 19. November 1966 in München) war eine deutsche Schauspielerin.

Leben

Margarete Haagen II.png
Grabmal der deutschen Schauspielerin Margarethe Haagen (Waldfriedhof Grünwald) II.jpg

Margarethe Haagen wurde am 29. November 1889 in Nürnberg geboren. Schon als Kind wollte sie Schauspielerin werden, begann später Rollen einzustudieren, nahm Privatstunden bei Schauspielern und fing später in Nürnberg am „Intimen Theater“ als Volontärin an. Dann wechselte sie an das Stadttheater, kam über Bremen (1913) und Stuttgart während des Ersten Weltkrieges an das Deutsche Theater in Lodz.

Anfang der 30er Jahre ging Margarete Haagen nach München an das Volkstheater, dem sie neun Jahre angehörte; später spielte sie am Berliner Schloßtheater. Schon als Anfängerin fühlte sie sich zum Fach der „komischen Alten“, der skurrilen Käuze und der Sonderlinge hingezogen und spielte bis auf wenige Ausnahmen solche Rollen in Possen, Schwänken und Komödien. Bisweilen übernahm sie auch ernstere Charakterrollen wie beispielsweise die der Hanna Scheel in Hauptmanns „Fuhrmann Henschel“ oder der Mutter in Hebbels „Maria Magdalena“. 1930 kam sie schließlich nach München ans Volkstheater.

Sie ging 1939 nach Berlin, wo sie ihre erste Filmrolle mit über 50 Jahren bekam. Sie spielte erstmals 1940 in dem Film „Links der Isar–rechts der Spree“ und 1941 in dem Film „Ich klage an“ von Wolfgang Liebeneiner.

Nachkriegszeit

Sie erlangte besonders nach dem Zweiten Weltkrieg in zahlreichen Episodenrollen – beispielsweise in der Immenhof-Trilogie von 1955 bis 1957 – große Beliebtheit. Als besorgte, stets mitteilsame und rührige Oma Jantzen bildete sie in dieser Rolle den ruhenden Pol in den familiären und pekuniären Schwierigkeiten und Aktionen auf dem Gut in der Holsteinischen Schweiz.

Als profilierte Darstellerin von Großmütter- oder Tantenrollen wurde Margarethe Haagen vor allem im Film der 50er Jahre zur Institution: klein und fragil von Gestalt, bescheiden bis entschlossen im Auftreten, naiv bis überraschend lebenstüchtig im Handeln. Bevorzugt als liebenswürdige, behutsame und tolerante Angehörige der älteren Generation eingesetzt, oblag es ihr immer wieder, die auftretenden Konflikte mit den Jüngeren, deren Partei sie insgeheim nahm, zu überbrücken. Von Anfang an war sie auf den Typ der liebenswerten, aber etwas schrulligen Alten festgelegt. Altjüngferliche Tanten, raunzende Haushälterinnen, energisch-vitale oder auch schalkhafte Omas, durchaus mit einem Schuß vornehmer Noblesse im Blut, spielte sie mit Bravour – die Großmütter der Nation erkannten sich in ihr wieder.

Ihren größten schauspielerischen Erfolg erlebte die Haagen 1958 als Protagonistin und Urgroßmutter in „Ihr 106. Geburtstag“. Diese Paraderolle erfüllte sie mit Verve und Vitalität, vor allem in jenen Szenen, in denen sie ihre vorgetäuschte Lebensfremdheit und Senilität abstreifte und sich für alle Kränkungen und Enttäuschungen eines arbeitsreichen, höhepunktlosen Frauenlebens rächte.

Tod

Margarethe Haagen verstarb kurz vor ihrem 77. Geburtstag am 14. Dezember 1966 in München, wo sie auf dem dortigen Waldfriedhof ruht.

Filmographie