Marseille, Siegfried
Siegfried Georg Martin Marseille ( 11. Oktober 1887 in Pyritz/Pommern;
gefallen 29. Januar 1944 bei Nowosselki, 45 km nördlich von Petrikoff) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Vorläufigen Reichswehr, der Polizei und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor des Heeres und Kommandeur der Standort-Kommandantur 324[1] in Petrikoff. Er war der Vater des „Sterns von Afrika“ Hans-Joachim Marseille.
Inhaltsverzeichnis
Leben

Siegfried Marseille, Sohn des Gymnasialprofessors Gotthold Marseille, trat dem Militär am 26. Februar 1907 als Fahnenjunker bei. Am 18. August 1908 wurde er als Fähnrich zum Leutnant im Infanterie-Regiment „von Alvensleben“ (6. Brandenburgisches) Nr. 52 (Cottbus) befördert, wobei das Patent mit Wirkung vom 17. September 1906 datiert wurde.
Erster Weltkrieg
Im Ersten Weltkrieg wurde er im Juni 1915 als Oberleutnant im Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 214 (6. Kompanie/II. Bataillon) erstmalig schwer verwundet.[2]
1916 wechselte er von der Infanterie zur Fliegertruppe, war unter anderem – nach erfolgreichem Besuch der Beobachter-Schule in Königsberg – Artillerie-Beobachter in der Fliegerabteilung (Artillerie) 285 in den Jahren 1916/17 und Kommandeur der Feldflieger-Abteilung 72 (FFA 72). Am 18. April 1916 wurde er zum Hauptmann befördert.
Vorläufige Reichswehr und Polizei
Am 21. Oktober 1919 trat er im Rahmen der Vorläufigen Reichswehr zur Sicherheitspolizei der Provinz Sachsen in Halle über, wurde am 27. März 1920 aus dem Militärdienst verabschiedet und trat nun am 28. März 1920 der Polizeiverwaltung Halle bei.
Weiterer Werdegang
- 1. April 1923 Polizeimajor
- 1. Januar 1930 bei der Polizeiverwaltung Oberhausen
- 1. August 1935 Polizeioberst mit Patent vom 1. Juni 1935
- 1. Oktober 1935 Oberst (Heer) mit Patent vom 1. Juni 1935
- Kommandeur des Wehrkreis-Kommandos II (WK X, Wehrersatzbezirk Bremen, zuständig für den Wehrmeldebezirk (Wehrmeldeamt) Bremen 2 und Verden)[3]
- 14. Juni 1941 Generalmajor (mit Wirkung vom 1. Juli 1941)
- 30. Juni 1942 Dienststellung als Kommandeur der Standort-Kommandantur Kursk (324)
Tod
Marseille, dessen Sohn Hans-Joachim 1942 den Afrikafeldzug nicht überlebte und dessen Tochter Ingeborg „Inge“ (Hans-Joachims jüngere Schwester) im November 1941 von einem Verehrer ermordet wurde, fiel am 29. Januar 1944 an der Ostfront im Kampf gegen einen Einfall durch Partisanen. Generalmajor Siegfried Marseille wurde auf dem Friedhof von Stanigi Selasje beigesetzt, er wurde noch nicht auf einen vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. errichteten Soldatenfriedhof überführt (Stand: 2015).[4]
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914), II. und I. Klasse
- Abzeichen für Beobachtungsoffiziere aus Flugzeugen (1914)
- Feldpilotenabzeichen (k. u. k. Armee) (ggf. das Luftbeobachterabzeichen)
- Militärverdienstorden (Bayern), IV. Klasse mit Schwertern
- k. u. k. Militärverdienstkreuz, III. Klasse mit der Kriegsdekoration
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnungen
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. Klasse (1914)
- Kriegsverdienstkreuz (1939), II. und I. Klasse mit Schwertern
Fußnoten
- Geboren 1887
- Gestorben 1944
- Deutscher Generalmajor
- Angehöriger der Reichswehr
- Generalmajor (Heer der Wehrmacht)
- Oberleutnant (Heer des Deutschen Kaiserreiches)
- Polizist (Deutsches Reich)
- Polizist im Nationalsozialismus
- Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse (1914)
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Person im Zweiten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Träger des Bayerischen Militärverdienstordens (IV. Klasse)
- Gefallen für Deutschland