Pyritz

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Pyritz

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Pommern
Landkreis: Pyritz
Provinz: Pommern
Einwohner (1939): 11.287
Bevölkerungsdichte: 886 Ew. p. km²
Fläche: 12,734 km²
Koordinaten: 53° 8′ N, 14° 53′ O
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Pyritz befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Pyritz ist eine deutsche Kleinstadt im Kreis Pyritz in Pommern.

Lage

Pyritz ist von drei Seiten von Feuchtgebieten umgeben und liegt auf einer Bodenerhebung am Mühlgraben. Pyritz liegt im Süden MIttelpommerns, nahe der Grenze zu Brandenburg in Hinterpommern. Pyritz gehört zum Einzugsgebiet von Stettin, das nur 48 Kilometer nördlich entfernt liegt. Zu den weiteren Nachbarstädten gehören Stargard im Nordosten und Landsberg an der Warthe im Süden.

Geschichte

Auf Bischof Otto von Bamberg beruht die erste geschichtliche Erwähnung von Pyritz. Im Jahre 1125 taufte dieser dort die ersten Pommern. Auch die weiteren historischen Daten haben einen religiösen Hintergrund. Die älteste Kirche in Pyritz war bereits 1250 vorhanden, 1256 wurde das Augustinerinnenkloster und 1281 das Franziskanerkloster erwähnt. 1263 wurde Pyritz das Magdeburger Stadtrecht verliehen. Durch den Vertrag von Pyritz vom 26. März 1493, mit dem Pommern das Erbfolgerecht Brandenburgs anerkennen musste, rückte die Stadt in das Licht überregionalen Interesses.

Ab 1848 war Pyritz Sitz des Landratsamtes für den Landkreis Pyritz. Mit der Befestigung der Chausseen nach Stettin 1850 und nach Küstrin 1856 und dem Eisenbahnanschluss 1882 nahm auch Pyritz Anteil am wirtschaftlichen Aufschwung dieser Epoche. 1863 ging eine Gasanstalt in Betrieb, 1898 wurde ein Schlachthof errichtet und 1900 entstand ein zunächst privat betriebenes Wasserwerk, das 1913 an die Stadt verkauft wurde. Die wachsende Bedeutung der Stadt ließ sich auch an den ständig steigenden Einwohnerzahlen ablesen: Während 1830 nur 4.100 Menschen in der Stadt lebten, waren es hundert Jahre später 9.000 Einwohner, und zur letzten Erhebung im Jahre 1936 wurde eine Einwohnerzahl von 10.800 genannt. Ende Januar 1945 erfuhr Pyritz noch einmal weiter reichende Erwähnung durch die Kriegsberichterstattung, denn zu dieser Zeit verlief an den Stadtgrenzen die deutsch-sowjetische Front, und bei Pyritz kam es zu heftigen Gefechten. Ende Februar 1945 wurde Pyritz von sowjetischen Truppen erobert.

Unter polnischer Annexion

Im Juli desselben Jahres wurde die Stadt an die polnischen Behörden übergeben, anschließend wurde die deutsche Bevölkerung vertrieben.

Bekannte, in Pyritz geborene Personen

  • Joachim Stephani (1544–1623), Rechtswissenschaftler und Professor in Greifswald
  • Ferdinand Brunold (1811–1894 eigentlicher Name August Ferdinand Meyer), märkischer Dichter
  • Robert Grabow (1885–1945), Politiker (DNVP) und Oberbürgermeister von Rostock
  • Otto Hintze (1861–1940), Historiker
  • Martin Meyer-Pyritz (1870–1942), Bildhauer, wurde wegen seiner gelungenen Tierplastiken als ‚Tiermeyer‘ bekannt
  • Robert Schulz (1900–1974), SS-Brigadeführer und Politiker (NSDAP)
  • Friedhelm Kemper (1906–1990), Politiker (NSDAP)