Ginsburg, Alexander (1936)

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Pfeil 1 start metapedia.png Dieser Artikel behandelt den Journalisten Alexander Ginsburg; für den gleichnamigen Juristen siehe: Alexander Ginsburg (1915).

Alexander („Alik“) Iljitsch Ginsburg (Lebensrune.png 21. November 1936 in Moskau; Todesrune.png 19. Juli 2002 in Paris, Frankreich) war ein jüdischer Journalist.

Werdegang

Alexander Ginsburg kam in Moskau zur Welt. Sein Vater, der bereits 1937 starb, stammte aus dem russischen Landadel, seine Mutter war Jüdin. Auf dem Höhepunkt der berüchtigten antisemitischen Hetze unter Staats- und Parteichef Josef Stalin entschied sich der damals 16jährige für die jüdische Nationalität, obwohl er den russisch-orthodoxen Glauben beibehielt.[1] Ginsburg besuchte das Gymnasium. Er hatte eine Vorliebe fürs Theater, von 1952 bis 1955 war er als Schauspieler aktiv, von 1958 bis 1959 führte er Regie an einem städtischen Theater. Ab 1956 studierte Ginsburg Journalismus an der Moskauer Staatsuniversität (MGU), wurde aber 1960 wegen seiner regimekritischen Aktivitäten von der Universität verwiesen. Er arbeitete dann als Dreher, Schlosser, Journalist und Herausgeber.[2]

Wirken

Ab Ende der 1950er Jahre entwickelte sich Ginsburg, der sich für Bürgerrechte und eine unabhängige russische Kultur einsetzte, zu einer der Schlüsselfiguren der sowjetischen Dissidentenbewegung. Noch als Student hatte er 1959 „Sintaksis“ (Syntax), eine Zeitschrift der jungen literarischen Intelligenzija in der UdSSR, die zugleich in Moskau und Leningrad erschien, gegründet.

Ginsburg, ein Wegbegleiter der Nobelpreisträger Andrej Sacharow und Alexander Solschenizyn, mußte für seine Dissidentenzeitschrift „Syntax“, verschiedene kritische Bücher und sein Engagement zugunsten politischer Gefangener mehrere Jahre in Gefängnissen und Arbeitslagern zubringen. 1979 ging er endgültig ins Exil in die VSA. Im Sommer 1980 zog Ginsburg mit seiner Familie nach Paris.

Erst 1995 konnte der ehemalige sowjetische Dissident seine 35 Jahre zuvor vom Geheimdienst KGB beschlagnahmten Privatunterlagen ausgehändigt bekommen – eine späte Genugtuung für erlittenes Unrecht. Alexander Ginsburg, dessen Gesundheit durch die lange Inhaftierung stark angegriffen war, starb am 19. Juli 2002 in Paris.[3]

Verweis

Fußnoten

  1. Internationales Biographisches Archiv 43/2002
  2. Munzinger-Archiv GmbH, 2002
  3. DER SPIEGEL 30/2002 vom 22. Juli 2002, Seite 170