Nichttragbare Auszeichnungen der Luftwaffe

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Hellmann-Medaille (Reichswetterdienst, Luftwaffe)

In der Luftwaffe der Wehrmacht gab es, abweichend von den anderen Wehrmachtteilen, ein System von nichttragbaren Auszeichnungen.

Erläuterung

Ehrenschild für hervorragende Leistung im Luftgau XI

Sie wurden vor allem von den Kommandieren Generälen der Luftflotten und Luftgaue (aber auch von Kampfgeschwadern usw.), meistens in Form von rechteckigen Plaketten, verliehen. Großenteils sind sie in der bisherigen Literatur falsch bezeichnet worden. Auch sind sie keine Folgeerscheinung des Zweiten Weltkrieges wie bisher behauptet, sondern diese Schilde lassen sich bereits aus der Aufstellungszeit der Luftwaffe nachweisen.

Inoffizielle Auszeichnungen

Nicht eingeschlossen in der Liste sind die zahlreichen nichtoffiziellen Auszeichnungen (Silberteller, Porzellanteller, Silberbecher u. v. m.), die von kleineren Einheiten, Truppenkontingenten, Geschwaderstaffeln usw. an verdiente Angehörige oder an ausscheidenden Führern überreicht wurde.

Bekannte Auszeichnungen

Silberteller des LL.St.Rgt.1
Bild des Herrn Reichsmarschall im Silberrahmen mit Etui
Zigarettenschatulle des Reichsmarschalls von Professor Zeitner

Strittige Auszeichnungen

Die Existenz mancher Auszeichnung ist strittig (wenn nicht ausgeschlossen), zuweilen finden sie nur im Sachbuch von Klaus D. Patzwall Erwähnung.

  • Ehrenplakette der Luftflotte 3
  • Ehrenplakette der Luftflotte 5
  • Ehrenplakette für besondere Bewährung im XXX. Fliegerkorps
  • Silberne Ehrenplakette 1942 des Luftgaues XII/XIII

Bild des Herrn Reichsmarschall im Silberrahmen

Hermann Göring hatte schon während der Kampfzeit besonders aufwendige Silberrahmen mit seinem Bild in der Uniform des Marsches auf der Feldherrnhalle (Stahlhelm, Ledermantel und Hakenkreuzbinde) an verdiente Kameraden verschenkt. Als General der Flieger und Generaloberst führte er, wie auch Adolf Hitler und manche hohe Offiziere, diese Tradition fort, erst recht nach seiner Ernennung zum Reichsmarschall im Jahre 1940.

Bekannte Empfänger waren u. a.: Rudolf Hess (Weihnachten 1938), Werner Mölders (30. Januar 1940), Hanna Reitsch (27. März 1941), Otto Höhne (1. September 1941), Werner Baumbach, Robert-Georg Freiherr von Malapert-Neufville, Friedrich Geißhardt, Edgar Stentzler, Ernst Bormann (alle 1941) und Admiral von Horthy (12. April 1942). Es ist davon auszugehen, daß die Verleihungszahlen, darunter für viele Ritterkreuzträger, Eichenlaubträger, vermutlich für alle Inhaber des Gemeinsamen Flugzeugführer- und Beobachterabzeichen in Gold mit Brillanten sowie für alle Luftwaffen-Oberbefehlshaber, relativ hoch ausfallen.

Aussehen

Entwurf und Herstellung: Professor Herbert Zeitner (1900–1988), der „Haus-Silber- und Goldschmied“ Görings, der alles vom Buttermesser über das Zigarettenetui bis zum Ehrendolch zur Verleihung der Brillanten zum Ritterkreuz mit Eichenlaub und Schwertern im Auftrag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe entwarf und herstellte.

Das Bild ist unter Glas gerahmt, im per Hand gehämmerten Silberrahmen mit oberseitig aufgelegtem Luftwaffenadler. Seitlich befindet sich eine punzierte Meistermarke sowie Feingehaltspunze „800“ mit Halbmond und Krone. Rückseite und Aufstellstütze aus gebeiztem Holz mit Gebrauchsspuren. Maße ca. 36 x 28 cm. Dazugehöriges Verleihungsetui mit purpurfarbenem Lederbezug, abgerundeten Ecken, umlaufender Goldeinfassung und vorderseitig aufgelegtem, vergoldetem Göring’schen Wappen (die Petschaft stellt eine gepanzerte Faust mit Ring dar), Hoheitsadler und weinrotem Samtfutter. Maße ca. 38 x 32 x 6 cm. Später wurde der aufgelegte Reichsadler in Art des Luftwaffen-Adlers auch vergoldet. Auf den Rahmen für Luftwaffenangehörige befanden sich auch in allen vier Ecken ein zusätzliches Hakenkreuz und die Feingehaltspunze auf „925“ erhöht. Hanna Reitsch, Admiral von Horthy und andere, die nicht der Luftwaffe angehörten, erhielten statt dem Luftwaffenadler den „Reichmarschalladler“, einem Hoheitsadler mit Hakenkreuz und Marschallstäbe in den Fängen. Es gab verschiedene Bildmotive vom Kunstverlag Robert Röhr: Großformatiges Portraitfoto, Profil des Oberkörpers sitzend (Halbportrait) usw.

Literatur

  • Klaus D. Patzwall: Die nichttragbaren Medaillen und Plaketten der Luftwaffe 1935–1945, Norderstedt 2008, ISBN 9783931533045

Fußnoten

  1. Die Seewart-Medaille war zunächst eine Auszeichnung des Deutschen Kaiserreiches, welche anläßlich der Einweihung des Dienstgebäudes der Deutschen Seewarte in Hamburg durch Kaiser Wilhelm I am 14. September 1881 in zwei Stufen gestiftet wurde. Von 1933 bis 1945 fungierte sie als eine staatliche Auszeichnung des Deutschen Reiches als nichttragbare Auszeichnung der Luftwaffe. Bis zum Jahr 1942 wurde die Medaille mehr als 500 Mal vergeben. Am 24. März 1964 wurde die Seewart-Medaille in der Bundesrepublik Deutschland durch den Bundesverkehrsminister Hans-Christoph Seebohm anläßlich der Indienststellung des Forschungsschiffes Meteor erneut in zwei Stufen gestiftet. Mit ihr sollen besondere Verdienste um die Schiffahrt und das Meer gewürdigt werden. Seitdem wird sie alle drei Jahre an verdienstvolle Persönlichkeiten vergeben, von 1964 bis 2006 insgesamt 75 mal.