Waber, Bernhard

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Bernhard Anton Waber (Lebensrune.png 20. Mai 1884 in Kremsier in Mähren; Todesrune.png 6. Februar 1945 in Spandau) war ein deutscher Offizier der Gemeinsamen Armee, der k. u. k. Armee, der Deutschösterreichischen Volkswehr, des Bundesheer und der Wehrmacht, zuletzt General der Flieger der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Kurzwerdegang
Unterschrift
Generaloberst von Brauchitsch besichtigt die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt am 21. Juni 1938; von links: Generalmajor Bernhard Waber (über dem Schaukasten im Ehrensaal der Militärakademie gebeugt), Wilhelm List (teilweise verdeckt), Walther von Brauchitsch (lächelnd), Karl Moyses (2 m groß), Richard Ruoff und Fritz Brand.
Oberst Dipl.-Ing. Richard Schimpf und General der Flieger Bernhard Waber (rechts)
General der Flieger Bernhard Waber, rechts hinter ihm sein Chef des Generalstabes Richard Schimpf.
Ehrenplakette des Luftgau-Charkow „Für besondere Bewährung“, gestiftet von General der Flieger Bernhard Waber

Lexikon der Wehrmacht

„Bernhard Waber trat am 18. August 1907 als Leutnant in das Infanterie-Regiment Nr. 13 ein. Von Oktober 1912 bis August 1914 besuchte er die Kriegsschule Wien, wo er am 1. November 1912 zum Oberleutnant befördert wurde. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges wurde er im August 1914 in den Stab der 1. Marsch-Brigade versetzt. Ab September 1914 diente er im Stab der 92. Landwehr-Infanterie-Brigade, dann beim Stab der 23. Infanterie-Truppen-Brigade und ab Januar 1915 beim Stab der 30. Infanterie-Truppen-Brigade. Nach seiner Beförderung zum Hauptmann am 1. Juli 1915 folgte im November 1915 die Versetzung in den Stab der 15. Infanterie-Truppen-Division. Ab März 1916 diente er dann im Stab der 9. Infanterie-Truppen-Brigade. Im September 1916 wurde er in die Quartiermeister-Abteilung der 3. Armee versetzt, um Mai 1917 folgte die Versetzung in die Generalstabs-Abteilung der 3. Armee. Im März 1918 wurde Bernhard Waber in den Generalstab des Armee-Oberkommandos Ost versetzt und im November 1918 zur Offizier-Burgwache in Wien kommandiert. Ab Dezember 1918 wurde er bei der Amtsleitung des Staatsamtes für Heerwesen verwandt. Am 1. Juli 1920 wurde er zum Major befördert und am 1. September 1921 in den Stab des Brigade-Kommandos 2 versetzt. Am 1. Juni 1924 zum Oberstleutnant befördert, wurde er am 1. Juni 1925 in die Heeres-Verwaltungsstelle Wien versetzt. Von Juli bis Oktober 1926 war er zugleich Kompanie-Kommandant im österreichischen Infanterie-Regiment 1. Am 1. Mai 1925 wurde er in den Stab des Brigade-Kommandos 2 versetzt und am 1. August 1930 Leiter der Heeresverwaltungsstelle Wien. Am 1. Februar 1930 war er zum Oberst befördert worden, am 23. Mai 1932 trat er der NSDAP in Österreich bei. Von August 1933 bis Dezember 1934 war er beurlaubt und wurde anschließend in der Abteilung 1 des Bundesministeriums für Landesverteidigung eingesetzt. Von Dezember 1935 bis zum 30. November 1936 diente er in der Mobilmachungs-Abteilung des Bundesministeriums für Landesverteidigung. Diese Versetzung erfolgte, nachdem seine Vorgesetzten von seiner Mitgliedschaft bei der NSDAP erfuhren. Am 22. Juni 1936 noch zum Generalmajor befördert, wurde er am 30. November 1936 in den Ruhestand verabschiedet. Am 17. März 1938 trat Bernhard Waber in die deutsche Luftwaffe ein. Als Generalmajor wurde er Offizier z. b. V. im österreichischen Bundesministerium für Landesverteidigung bzw. im Reichsluftfahrt-Ministerium. Es folgten Kommandierungen zu diversen Luftwaffenverbänden. Am 19. März 1939 wurde er Kommandeur der Abwicklungs- und Übergabestelle Prag und am 1. Mai 1939 Kommandierender General und Befehlshaber im Luftgau VIII. Am 1. September 1940 zum Generalleutnant befördert, wurde Waber am 23. Oktober 1941 Kommandierender General und Befehlshaber im Feldluftgau Kiew. Am 1. März 1942 wurde er zum General der Flieger befördert und am 10. September 1942 zum Kommandierenden General und Befehlshaber im Feldluftgau Charkow. Am 15. März 1943 gab er sein Kommando ab und wurde in den Bereich des Luftwaffen-Kommandos Südost kommandiert. Ab dem 19. Juli 1943 war er Kommandierender General und Befehlshaber im Luftgau XXX, Belgrad. Am 29. August 1944 übernahm er die Dienststelle des Kommandierenden Generals der Deutschen Luftwaffe Nordbalkan. Am 1. November 1944 wurde er verhaftet und am 13. November 1944 durch ein Urteil des Sondergerichts des Reichsmarschalls wegen ‚schwerer Mißwirtschaft in seinem Stabe und Zersetzungserscheinungen im Luftgaubereich‘ zum Tode verurteilt und am 6. Februar 1945 in Spandau hingerichtet.“[1]

Kommandos ab 1930

  • 1.6.1938 Wiedereinstellung in den Befehlsbereich des Oberbefehlshaber der Luftwaffe
  • 1939 Kommandeur der Abwicklungs- und Übergabestelle Prag
  • 1.5.1939 Kommandierender General und Befehlshaber im Luftgau VIII
  • 23.10.1941 Kommandierender General und Befehlshaber im Feldluftgau Kiew
  • 10.9.1942 Kommandierenden General und Befehlshaber im Feldluftgau Charkow
  • 19.7.1943 Kommandierender General und Befehlshaber im Luftgau XXX
  • 29.8.1944 Kommandierender General der Deutschen Luftwaffe im Nordbalkan

Verhaftung und Tod

Als Kommandierender General der Deutschen Luftwaffe im Nordbalkan wurde Waber u. a. Korruption und die Zulassung von Schwarzhandel in seinem Befehlsbereich vorgeworfen. Ab dem 1. November 1944 befand er sich in Festungshaft, wurde am 2. Januar 1945 aus der Luftwaffe ausgestoßen, am 13. Januar 1945 zum Tode durch Erhängen verurteilt und am 6. Februar 1945 in Spandau gehenkt. Drei weitere verhaftete Generäle wurden vor dem Militärgericht bzw. Sondergericht freigesprochen.

Beförderungen

Wehrmacht (Luftwaffe)

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten