Osterroht, Curt
Karl Ernst Curt Osterroht (auch: Kurt; fälschlicherweise auch Osterroth; 24. September 1877 in Bromberg, Provinz Posen; 21. Januar 1969 in München[2]) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant des Heeres und Wehrersatzinspekteur im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
- 12.4.1890 Eintritt in das Kadettenanstalt Kulm-Köslin (1. Kompanie)[3]
- 1.4.1892 Überweisung in die Preußische Hauptkadettenanstalt Groß-Lichterfelde
- 15.2.1896 Eintritt in das 8. Brandenburgische Infanterie-Regiment „General-Feldmarschall Prinz Friedrich Karl von Preußen“ Nr. 64, Prenzlau
- Besuch der Kriegsschule
- 1.10.1901 Adjutant des II. Bataillons/Infanterie-Regiment Nr. 64
- 1.10.1904 Adjutant des Landwehr-Bezirkskommando II, Berlin unter Oberst Robert Kosch (1856–1942)
- 1.10.1906 zur Kriegsakademie kommandiert
- 24.3.1910 zum Großen Generalstab kommandiert
- 1.12.1912 Chef der 6. Kompanie des Infanterie-Regiments Nr. 64
- Februar bis Mai 1915 Kommandeur des II. Bataillons des Infanterie-Regiments Nr. 64
- 1.7.1918 Adjutant der 6. Infanterie-Division
- Januar bis 30.9.1919 Kommandeur des Freiwilligen-Bataillons „Osterroht“
- der Verband wurde nach Potsdam verlegt, um dort gegen den Terror der Spartakisten zu kämpfen.
- Juni 1919 Major im Stabe des Reichswehr-Jäger-Bataillons 3 der Reichswehr-Brigade 3 der Vorläufigen Reichswehr, Berlin
- Mai 1920 Adjutant der Reichswehr-Brigade 3
- 1.10.1920 Major im Stabe des 9. (Preußischen) Infanterie-Regiments, Potsdam
- März 1921 in der Vorschriften-Kommission der Alliierten Wirtschaftsinspektion (A.W.I.), Wünsdorf
- Mai 1921 Kommandeur des Ausbildungs-Bataillons des 9. (Preußischen) Infanterie-Regiments, Potsdam
- Dezember 1921 Lehrer an der Zentralen Infanterieschule, München
- 9.11.1923 Vorsitzender der Kommission zur Untersuchung des Disziplinbruchs an der Infanterieschule im Rahmen des Marsches auf die Feldherrnhalle
- 1.4.1924 Kommandeur des II. Bataillons des 5. (Preußischen) Infanterie-Regiments, Prenzlau
- 1.2.1927 in der Inspektion des Erziehungs- und Bildungswesens (In 1) im Reichswehrministerium (RWM), Berlin
- 1928 Umbenennung dieses Stabes in Inspektion der Waffenschulen (In 1). 1935 wurde diese Inspektion erneut in Inspektion der Kriegsschulen umbenannt; schließlich erfolgte Mitte 1943 die letzte Umbenennung in Inspekteur des Erziehungs- und Bildungswesens des Heeres (In EB).
- 1.1.1929 Kommandant des Truppenübungsplatzes Königsbrück (Westlausitz/Sachsen)
- 31.1.1931 aus dem aktiven Dienst verabschiedet
- Oberbezirksleiter in Magdeburg
- 1.10.1933 Wiedereintritt in die Reichswehr als Kommandeur der Reichswehr-Zentralwerbestelle Magdeburg (ggf. als L-Offizier oder E-Offizier)
- 16.3.1935 Inspekteur der Wehrersatzinspektion (W.E.I.) Magdeburg
- 1.4.1942 Führerreserve
- 31.7.1942 in den Ruhestand verabschiedet
Familie
Curt war der Sohn von Ernst Richard Osterroht ( 1842) und seine in Stralsund geehelichte Gemahlin Anna Luise, geb. Hecht ( 1848). Sein Vater, Veteran des Deutsch-Französischen Krieges und Ritter des Eisernen Kreuzes II. Klasse, diente u. a. ebenfalls im Infanterie-Regiment „General-Feldmarschall Prinz Friedrich Karl von Preußen“ (8. Brandenburgisches) Nr. 64, aber auch im Bromberger Infanterie-Regiment Nr. 129. Als Major z. D. diente er dann als Stabsoffizier im Landwehrbezirk IV Berlin, ebenfalls zuletzt als Oberstleutnant z. D. Er verstarb in Berlin.
Ehe
Oberleutnant Osterroht heiratete am 29. September 1908 seine Verlobte Charlotte Schuster ( 1889; 17. Mai 1949). Ihr erstes Kind war Sohn Ernst Kurt Hans-Joachim Osterroht ( 21. September 1909 in Frankfurt an der Oder; 1994). Er war zuerst Infanterist der Reichswehr, dann Kampfflieger, schließlich (nach Ausbildung an der Luftkriegsakademie) Generalstabsoffizier der Luftwaffe, u. a. Eisernes Kreuz beider Klassen und Deutsches Kreuz in Gold als Major i. G. und Ia der 1. Flieger-Division, zuletzt (seit 1. Juli 1944) Oberstleutnant i. G. im Zweiten Weltkrieg sowie zuletzt Oberst der Luftwaffe der Bundeswehr in der Nachkriegszeit (am 12. Oktober 1968 in München verabschiedet). Der Sohn heiratete Ingeborg Elisabeth Hausser ( 28. Dezember 1913), Tochter des Generalleutnants und späteren SS-Oberst-Gruppenführer und Generaloberst der Waffen-SS Georg Carl Paul Hausser.
Beförderungen
- 15.2.1896 Fähnrich
- 27.1.1897 Sekondeleutnant mit Patent vom 15.2.1896
- 20.3.1906 Oberleutnant
- 1.12.1912 Hauptmann
- 20.9.1918 Major
- 1.4.1925 Oberstleutnant
- 1.4.1929 Oberst
- 31.1.1931 Charakter als Generalmajor
- 1.10.1937 Generalmajor
- 1.10.1939 Charakter als Generalleutnant
- 1.2.1941 Generalleutnant
Auszeichnungen (Auszug)
- Zentenarmedaille, 1897
- Preußischer Kronenorden, IV. Klasse, 1912
- Eisernes Kreuz (1914), II. und I. Klasse
- Königlicher Hausorden von Hohenzollern, Ritterkreuz mit Schwertern
- Preußisches Dienstauszeichnungskreuz
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnungen
Schriften (Auswahl)
- Gefechtskalender des Infanterie-Regiments „General-Feldmarschall Prinz Friedrich Karl von Preußen“ (8. Brandenburgisches) Nr. 64 im Weltkriege 1914–1918; Verlagshandlung G. m. b. H. August Mieck, Prenzlau 1920