Ostgoten

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Das Reich der Ostgoten unter Theoderich dem Großen.

Die Ostgoten waren ein germanisches Volk und der östliche Zweig der Goten, die sich im Weichselgebiet niederließen. Die Ostgoten werden auch Ostrogoten (wörtlich die durch den Aufgang der Sonne glänzenden Goten, nach dem mythischen König Ostrogotha) genannt.

Geschichte

Die Ostgoten zogen im Zuge der Völkerwanderung bis Taurien (Halbinsel Krim). Dort von den Hunnen verdrängt, zogen sie wieder westwärts und siedelten ab dem Jahr 400 unter König Ragais in Pannonien. Der unter hunnischer Herrschaft verbliebene Teil nahm 451 an der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern teil, dem Feldzug Attilas gegen Gallien. Diese Schlacht bildet den Kern der Sage des Nibelungenliedes im Teil „Der Nibelungen Not“, wo über den Untergang des Stammes der Burgunder am Hofe Etzels (Attila) erzählt wird.

Um 450 traten die Ostgoten zum arianischen Christentum über. Der damalige Machtbereich von König Thuidimer lag um den See Pelsois (Neusiedler See im österreichischen Teil Deutschlands oder Plattensee im heutigen Ungarn). Die Ostgoten bezwangen im Jahre 488 unter König Theoderich dem Großen den König von Italien Odoaker.

Zum Reich Theoderichs des Großen (in der Sage Dietrich von Bern), das bis 553 bestand, gehörten auch die Alpenländer. Im Jahre 506 erlaubte Theoderich den vom Frankenkönig Chlodwig I. besiegten Alemannen, sich südlich des Bodensees anzusiedeln.

Die Regierungszeit Theoderichs, der von Germanen und Römern anerkannt wurde, stellte die letzte friedliche Phase der antiken Kultur dar. Theoderich verbot die Ehe zwischen Goten und Römern und erhielt so die Rasse rein. Nach dem Tod Theoderichs im Jahre 526 erleichterten innere Wirren unter seinen Nachfolgern das Eingreifen von Byzanz. Die Siege gegen die gotischen Könige Totila und Teja setzten der ostgotischen Herrschaft und Blütezeit Europas ein Ende. Die überlebenden Ostgoten gingen in anderen germanischen Völkern auf.

Im vierten Jahrhundert übersetzte der gotische Bischof Wulfila (Ulfila) die Bibel ins Gotische (Wulfilabibel). Für diese Übersetzung wurden eigens gotische Schriftzeichen geschaffen, da die Ostgoten bis dahin nur das Runenalphabet gekannt und genutzt hatten. Damit ist das Wulfilanische Gotisch der älteste germanische Dialekt. Auf Taurien (Halbinsel Krim) hatten sich bis ins späte Mittelalter germanische Sprachfragmente von Resten der dort ansässigen Ostgoten erhalten.

Ostgotische Könige

Theoderich der Große, als Kind eine germanische Geisel Ostroms und später der Eroberer Italiens

Erst nach dem Zerfall des Hunnenreiches (nach dem Tod Attilas 453) kam es zu einer Loslösung der gotischen „Greutungen“ (die später mit anderen Gruppen zu den Ostgoten wurden) von der hunnischen Herrschaft. Erst ab diesem Zeitpunkt kann man von Ostgoten sprechen.

Die meisten Herrscher stammten aus der Familie der Amaler, deren Genealogie der modernen Forschung, vor allem aufgrund unzuverlässiger Quellenaussagen, teils erhebliche Schwierigkeiten bereitet. Das Ostgotenreich in Italien, das Theoderich errichtet hatte, zerfiel sehr schnell, da er keine geeigneten Nachfolger hatte, vor allem aber aufgrund des militärischen Eingreifens Ostroms.

Siehe auch

Literatur

Verweise