Bronisch, Paul

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Der junge Bildhauer Paul Bronisch in seinem Atelier vor Standbildern für das Reichsehrenmal Tannenberg

Paul Bronisch (Lebensrune.png 3. Juli 1904 in Komptendorf, heute zu Neuhausen/Spree in der Niederlausitz; Todesrune.png 15. November 1989 in Prien am Chiemsee) war ein deutscher Bildhauer.

Leben

Paul Bronisch studierte von 1923 bis 1926 an der Kunstakademie in Breslau bei Theodor von Gosen und 1927 in München an der Akademie der bildenden Künste bei Bernhard Bleeker, an dessen Gefallenenehrenmal er 1924/25 mitarbeitete. Nach dem Studium unternahm er einige Studienreisen und einen längeren Arbeitsaufenthalt an der Côte d’Azur. Er lebte und arbeitete seit 1932 in Berlin und erhielt dort 1939 einen Sonderauftrag für die Gräberfürsorge der Wehrmacht.

Zwischen 1933 und 1943 führte Paul Bronisch eine Reihe öffentlicher Aufträge aus. Wie Josef Thorak und Arno Breker huldigte Paul Bronisch in seinen Werken dem Ideal und der Schönheit. Nach Zerstörung seines Ateliers 1943 durch Bomben der Alliierten zog er nach Großgmain bei Salzburg, wo er bis 1953 wirkte. Von 1954 bis 1965 lebte und arbeitete er in Kassel und ab 1965 in München.

Werke

Bronischs vielfältiges Lebenswerk umfaßt – einem fragmentarischen Werkverzeichnis zufolge – etwa 100 Exponate. Berühmt wurden die von seiner Hand gestalteten beiden je vier Meter hohen Wächterfiguren aus Granit, die 1935 vor dem Eingang zur Gruft des Reichspräsidenten und Generalfeldmarschalls Paul von Hindenburg im Reichsehrenmal Tannenberg aufgestellt wurden. Gegen Ende des 1939 von England entfesselten europäischen Krieges, der durch den Eintritt der VSA zum Weltkrieg wurde, mußte das Ehrenmal wegen der militärischen Lage in Ostpreußen gesprengt werden, so daß die Figuren nicht erhalten sind.

Am Friedrichshain in Berlin entstanden 1940 zwei je 2,6 Meter hohe Monumentalfiguren, Mann und Frau, ausgeführt in Muschelkalk; auch Arbeiten an der Reichsbank, dem Reichsluftfahrtministerium, Kriegerdenkmale in Züllichau und Dyhernfurth. Die um 1943 von Albert Speer erteilten Aufträge zur plastischen Gestaltung des Wilhelmplatzes in Posen und zu 14 Büsten berühmter deutscher Ärzte für das Reichsärztehaus an der geplanten Ost-West-Achse in Berlin konnten nicht mehr realisiert werden. Bronisch schuf auch Portraits von Paul von Hindenburg (1934), Hans Pfitzner (1940) und dem Ingenieur Andreas Krämer (1941).

Jährliche Ausstellungen fanden im Haus der Deutschen Kunst in München mit den vielbeachteten Skulpturen der Primavera und Eva und dem Portrait von Andreas Krämer statt. Insgesamt war Paul Bronisch mit sechs Exponaten auf der Großen Deutschen Kunstausstellung vertreten. Bronischs Plastik In memoriam aus dem Jahr 1941 war während des Zweiten Weltkrieges als Reproduktion auf Postkarten in Verbreitung und Motiv einer Sonderbriefmarke des Jahres 1942.

Nachkriegszeit

Nach dem Krieg schuf Bronisch neben weiteren Portraits auch religiöse Plastiken für Kirchen und Grab- und Ehrenmäler sowie das 6,5 Meter hohe Mahnmal der Stadt Herford, weiterhin Werke für die Dortmunder Union-Brauerei (diverse Portraits), die Badische Beamtenbank Karlsruhe (Relief Gipsschnitt 20 x 7 m und Türdrücker aus Bronze) und den Kaufhof Köln in der Hohen Straße. Er gewann im Wettbewerb des Bundesfinanzministeriums 1971 den 4. Preis für die 5-DM-Gedenkmünze (Albrecht Dürer), 1973 den 3. Preis der Gedenkmünze (Grundgesetz) und 1976 den 4. Preis (Heinrich von Kleist).

1970 setzte der Freistaat Bayern Paul Bronisch einen Ehrensold aus. 1976 und 1977 war er Ehrengast in der Villa Massimo in Rom. In Kassel befinden sich unter anderem die Bronzestatue der Primavera (1955), der Taufstein in der Karlskirche, der Schauende Junge in der Treppenstraße, eine Skulptur im Freigelände der Städtischen Kliniken sowie eine dekorative Aluminiumwand in der Kasseler Sparkasse. Nachweisbar in Privatbesitz befinden sich Zwei Mädchengesichter (um 1940), Bozetto eines Bierkutschers (1952) und Portraitkopf Carl Brügman (1951).

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