Züllichau

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Züllichau

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Mark Brandenburg
Landkreis: Züllichau-Schwiebus
Provinz: Brandenburg
Einwohner: 17.566
Bevölkerungsdichte: 2.553 Ew. p. km²
Fläche: 6,88 km²
Koordinaten: 52° 5′ N, 15° 37′ O
Flucht.jpg
Züllichau befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.
Der Südosten Brandenburgs

Züllichau ist eine deutsche Kleinstadt im Kreis Züllichau-Schwiebus in Brandenburg.

Lage

Züllichau liegt sechs Kilometer nördlich des Oder-Knies, wo der Fluß sich nach Süden wendet. Hier kreuzen sich die beiden Fernstraßen 3 und 32, und die Grünberg ist nur 15 Kilometer in südlicher Richtung entfernt.

Geschichte

Das Gebiet um das spätere Züllichau war seit dem vierten Jahrhundert n. d. Z. besiedelt. Ab 1138 gehörte es zum Herzogtum Schlesien. Die Stadtgründung erfolgte im Zuge der Besiedelungsbestrebungen der schlesischen Herzöge etwa um 1250. Eine erste urkundliche Erwähnung erfuhr Züllichau im Jahre 1319. Da sich in der Stadt schon damals wichtige Handelswege kreuzten, entwickelte sie sich schnell zu einem bedeutenden Umschlagplatz. Von 1482 bis 1945 gehörte Züllichau zu Brandenburg.

1537 wurde der Züllichower Kreis von dem Markgrafen Hans von Küstrin erworben, der ihn in die damals von ihm beherrschte Neumark eingliederte. Damit gehörte auch die Stadt Züllichau für die nächsten Jahrhunderte zum deutschen Reichsgebiet. Mit dem Zuzug von Einwanderern aus Franken und Flandern entstand mit dem Weberhandwerk ein neuer und einträglicher Wirtschaftszweig. Bis zum Ende des 16. Jahrhunderts verdoppelte sich die Einwohnerzahl auf 4.000. Rückschläge hatte Züllichau durch zwei große Stadtbrände in den Jahren 1557 und 1687 zu verkraften.

Neuzeit

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts, Züllichau war jetzt Bestandteil des preußischen Königreiches, wurde die Stadt angesichts der bevorstehenden Schlesienkriege zu einer Garnisonsstadt entwickelt. Das 19. Jahrhundert stand im Zeichen einer weiteren positiven Stadtentwicklung. Durch die preußische Verwaltungsreform wurde Züllichau Kreisstadt des ausgedehnten Landkreises Züllichau-Schwiebus. Das traditionelle Tuchmachergewerbe hatte sich zu einer leistungsstarken Textilindustrie entwickelt. Der Ausbau der Landstraßen, der 1870 erfolgte Anschluß an die Bahnstrecke Guben–Posen und die Eröffnung des Oderhafens Odereck (Cigacice) 1898 förderten die Ansiedlung neuer Industriebetriebe, etwa der Metallverarbeitung. Die Einwohnerzahl stieg auf über 8.000.

Der Anfang des 20. Jahrhunderts stand im Zeichen reger Bautätigkeit, in der ein neues Landratsgebäude, das Schützenhaus und zahlreiche Villen errichtet wurden. Der Verlust des größten Teils der Provinz Posen nach dem Ersten Weltkrieg wirkte sich für Züllichaus Wirtschaft sehr negativ aus, denn es lag jetzt im Grenzbereich zu Polen. Durch den Zuzug vieler Menschen aus den verlorenen Ostprovinzen erhöhte sich die Einwohnerzahl noch einmal und betrug 1939 9.630. Bei der Eroberung der Stadt durch sowjetische Truppen Anfang 1945 kam es zu erheblichen Zerstörungen. Mit der Vertreibung der deutschen Bevölkerung und der Übernahme durch die polnische Verwaltung wurde die vorübergehende Umbenennung in „Sulechów“ vollzogen.

Sehenswürdigkeiten

  • Das Züllichauer Schloß, ein spätklassizistischer Bau. Im Innern befindet sich eine 1701 für König Friedrich I. erbaute Kapelle.
  • Im Zentrum der Stadt steht die Kreuzkirche mit Bauelementen verschiedener Stilepochen und einem Flügelaltar von 1767.
  • Ebenfalls im Zentrum steht das alte Rathaus, dessen älteste Teile aus dem 16. Jahrhundert stammen.
  • Von der mittelalterlichen Stadtbefestigung sind Teile der Stadtmauer und das barocke Krossener Tor erhalten geblieben.

Bekannte, in Züllichau geborene Personen