Pfrogner, Anton

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RAD-Generalarbeitsführer Anton Pfrogner

Anton Pfrogner (Lebensrune.png 28. September 1886 in Klein Chotieschau, Gemeinde Ullitz, Kreis Mies; Todesrune.png 5. August 1961 in Ottobrunn bei München) war ein deutscher Offizier der Gemeinsamen Armee, der k. u. k. Armee und höherer RAD-Führer im Zweiten Weltkrieg sowie sudetendeutscher Politiker (u. a. Regierungsrat, Senator der Sudetendeutschen Partei, später Mitglied des Reichstages) und Funktionar in der Zwischen- und Nachkriegszeit.

Chronologischer Werdegang

Anton Pfrogner als verwundeter k. u. k.-Offizier und Kaiserjäger im Ersten Weltkrieg
  • 1886 geboren in Klein-Chotieschau in der Donaumonarchie
  • Besuch der Volksschule, anschließend fünf Klassen Realschule
  • Hochschule für Welthandel in Wien
  • Kadettenschule in Wien
  • 1907 Eintritt in das Kaiser-Schützen-Regiment Nr. II (Bozen) als Fähnrich
    • Zugskommandant, Bergführer, Skilehrer, Telegraphenoffizier, Pionieroffizier, Adjutant
  • 1912 versetzt zum Gebirgsschützen-Regiment Nr. 1 (Klagenfurt)
  • 1914 Zugs- und Kompaniekommandant, im Februar 1914 noch als Oberleutnant geführt
  • August 1914 bis 11. Februar 1915 als Hauptmann Regimentstrainkommandant (kurze Zeit später in Gefechtstrainkommandant umbenannt) im kaiserlichen und königlichen 3. Tiroler-Jäger-Regiment „Kaiserjäger“ (96. Infanteriebrigade/8. Infanterie-Truppen-Division/XIV. Korps/4. Armee)
  • 26.8.1914 bei Przemislany (Galizien) an der Ostfront verwundet (Knieschuß)
  • Frühjahr 1915 bis 1916 Kompaniekommandant
    • bis Juni 1915 Kommandant der 7. Feldkompagnie (Karpaten)
    • 23. Juni 1915 bis 29. Juni 1915 und 24. Juli 1915 bis 29. August 1915 und Kommandant des 1. Feldbataillons/3. k. u. k. Tiroler Jäger-Regiment (italienische Front / Flitscher Becken / Pasubio)
    • 22. Februar 1916 bis 10. Mai 1916 Kommandant des 4. Feldbataillons/3. k. u. k. Tiroler Jäger-Regiment (am 22. Februar 1916 aus den Feldkompanien des Regiments aufgestellt)
    • 29. Mai 1916 bis 12. Oktober 1916 Kommandant des 2. Feldbataillons/3. k. u. k. Tiroler Jäger-Regiment
      • 10. Oktober 1916 Gegenangriff der Gruppe Hauptmann Pfrogner und befehlsgemäße Räumung des Cosmagon: Daher kam es auch, daß zu dem Zeitpunkte, als um 11 Uhr 30 vormittags des 10. Oktober der italienische Gegenangriff gegen die Gruppe Hauptmann Pfrogner in dichten Massen einsetzte, dem Regimentskommandanten keine Reserve zur Verfügung stand und er nur durch Anforderung einer starken Artillerieabwehr unterstützend eingreifen konnte.
      • 12. Oktober 1916 verwundet am rechten Auge in italienische Kriegsgefangenschaft geraten
  • 1917 als Austauschinvalider zurückgekehrt, danach Nachrichtenoffizier bei den Generalstabsabteilungen der 11. k. u. k. Armee und der Heeresgruppe „von Hölzendorf“
  • 1918 als Hauptmann aus dem Heeresdienst entlassen
  • 1919 organisiert den Widerstand gegen die Tschechen, danach zunächst Leiter der Verkaufsabteilung der Skodawerke in Pilsen, dann im landwirtschaftlichen Genossenschaftswesen tätig, zuletzt als Direktor der Lagerhausgenossenschaft für die Bezirke Mies und Tuschkau
  • Vorsitzender des Aufsichtsrates der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften in Prag bzw. Präsident des Genossenschaftsbundes des Sudetenlandes
  • Politisch zunächst als Mitglied des „Bundes der Landwirte“ (BdL) aktiv
  • 1927 wegen der Beteiligung des BdL an der tschechoslowakischen Regierung (das er als Verrat empfand) aus dem BdL ausgetreten
  • 20.7.1928 Wirklicher Amtsrat der III. Klasse (= Oberstleutnant)
  • später Regierungsrat (= Oberst) und Militärabteilungs-Offizier beim Brigade-Kommando Nr. 2 (hier diente seit 1933 auch Erwin von Lahousen)
  • um 1930 Eintritt in die Deutschnationale Partei (DNP) und bis 1933 Mitglied der Gauparteileitung Westböhmen der DNP
  • seit 1933 Mitarbeiter Konrad Henleins, Bauernführer, Hauptleiter für Agrarpolitik und Bauernfragen bis Herbst 1938
  • März 1935 Eintritt in die Sudetendeutsche Heimatfront (SHF), ab 19. April 1935 in Sudetendeutsche Partei (SdP) umbenannt
  • 19.5.1935 bis 30.10.1938 Senator der SdP in der Tschechoslowakischen Nationalversammlung (Wahlkreis V, Pilsen)
    • zugleich Mitglied des Budgetausschusses und des Ausschusses für Außenpolitik der Nationalversammlung
  • 1935 bis Oktober 1938 Bauernführer und Hauptleiter für Agrarpolitik und Bauernfragen der SdP
  • 5.5.1936 bis Oktober 1938 Mitglied des Sudetendeutschen Bauernrates
  • 1.10.1936 bis 30.10.1938 stellvertretender Klubvorsitzender des Klubs der Senatoren der SdP und KdP
  • 8.3.1938 als Vorsitzender Organisierung des Sudetendeutschen Nährstandes
  • 16.9.1938 bis 9.10.1938 Stabschef des Sudetendeutschen Freikorps
  • 21.10.1938 Führer des Aufbaustabes des RAD für den Gau Sudetenland (Sudetengau)
    • 30.10.1938 Annullierung des Mandates als Senator
  • 1.11.1938 Aufnahme in die NSDAP, Ortsgruppe Mies (Mitgliedsnr. 6.656.758)
  • 4.12.1938 bis 8.5.1945 Mitglied des Reichstages (Wahlkreis Sudetenland)
  • Dezember 1938 als Arbeitsführer im Probedienst in den RAD übernommen
  • 30.1.1939 RAD-Oberstarbeitsführer
    • 30.1.1939 bis 1945 Arbeitsgauführer (bis 1939 mit der Führung beauftragt) des Arbeitsgaues XXXVII Sudetenland-West
  • Kriegsdienst; Höherer RAD-Führer bei einem Luftgau-Kommando
  • 28.9.1940 RAD-Generalarbeitsführer
  • 1945 in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft geraten
  • 1947 bis 1952 Organisationsleiter der Versicherung Nordstern in Graz
  • Herbst 1948 Gründer und erster Führer der Gruppe Graz der Sudetendeutschen Jugend Österreichs (Nachfolger SLÖ-Landesobmann Dr. Emil Schwab)
  • 1952 Übersiedelung nach Unterhaching bei München
  • Mitglied der Sudetendeutschen Landsmannschaft (SL)
  • 1954 Organisationsleiter des Sudetendeutschen Tages in München, danach Leiter der Durchführung der Volksgruppenabgabe der SL
  • 2.8.1961 im Krankenhaus Ottobrunn verstorben

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

Fußnoten

  1. Die Rudolf-Lodgman-Plakette ist nach dem ersten Sprecher der Sudetendeutschen, Rudolf Vinzenz Maria Ritter Lodgman von Auen (1877–1962) benannt. Sie wird für Leistungen vergeben, die von nachhaltigem Einfluß auf die Entwicklung und Gestaltung der sudetendeutschen Volksgruppe sind.