Ploetz, Egon von

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Egon von Ploetz

Egon Adalbert Walt(h)er Edmund von Ploetz (Lebensrune.png 12. April 1880 in Meran, Tirol, Donaumonarchie; Todesrune.png 3. August 1964 in Stuttgart[1]) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor des Heeres im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Egon von Ploetz trat am 9. Oktober 1899 als Fahnenjunker in die Kaiserliche Armee ein. Er kam dabei zum 1. Brandenburgisches Ulanen-Regiment „Kaiser Alexander II. von Rußland“ Nr. 3. Bei diesem wurde er am 15. Dezember 1900 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 31. Januar 1900 datiert. Als solcher wurde er dann anfangs in der 2. Eskadron seines 1. Brandenburgisches Ulanen-Regiment „Kaiser Alexander II. von Rußland“ Nr. 3 eingesetzt. 1903 wurde er kurzzeitig in der 4. Eskadron eingesetzt, bevor er wieder in der 2. Eskadron vom 1. Brandenburgisches Ulanen-Regiment „Kaiser Alexander II. von Rußland“ Nr. 3 Dienst tat. Am 21. März 1905 wurde er dann in die 4. Eskadron vom Garde-Kürassier-Regiment versetzt. 1907 absolvierte er einen Lehrgang beim Militär-Reit-Institut. Danach kam er wieder zur 4. Eskadron vom Garde-Kürassier-Regiment. 1909 wurde er dann für die nächsten Jahre in die 5. Eskadron vom Garde-Kürassier-Regiment versetzt. Dort wurde er am 18. Oktober 1909 zum Oberleutnant befördert. 1913 wurde er dann in die 1. Eskadron vom Garde-Kürassier-Regiment versetzt. Dort wurde er am 1. Oktober 1913 zum Rittmeister befördert. Vor Beginn des 1. Weltkrieges gehörte er zum Stab vom Garde-Kürassier-Regiment. Zum Ende des 1. Weltkrieges wurde er als Adjutant des Kommandanten von Bukarest eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch sehr viele andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er dann in das Reichsheer übernommen. Bereits im Frühjahr 1920 gehörte er als Adjutant zum Stab der 2. Kavallerie-Division in Breslau. Auch bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 blieb er weiter dort eingesetzt. Ab dem 1. Oktober 1921 wurde er dann als Eskadronchef im 2. (Preuß.) Reiter-Regiment in Ostpreußen eingesetzt. Als Chef der Ausbildungs-Eskadron vom 2. (Preuß.) Reiter-Regiment in Allenstein wurde er am 1. August 1922 zum Major befördert. Im Frühjahr 1924 gehörte er zur 6. Eskadron vom 2. (Preuß.) Reiter-Regiment in Königsberg. 1924/25 wurde er dann in den Regimentsstab vom 1. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Tilsit versetzt. Nach einem Jahr wurde er dann in den Regimentsstab vom 7. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Breslau versetzt. In diesem wurde er die nächsten Jahre zur Einarbeitung als Regimentskommandeur eingesetzt. Am 1. Februar 1928 wurde er in diesem am 1. Februar 1928 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Dezember 1929 wurde er dann als solcher zum Kommandeur vom 5. (Preuß.) Reiter-Regiment in Stolp ernannt. Diese Funktion übte er dann über 2 Jahre aus. Am 1. Februar 1931 wurde er in dieser Funktion auch zum Oberst befördert. Am 31. Januar 1932 gab er sein Kommando über das 5. (Preuß.) Reiter-Regiment in Stolp ab. Er wurde an diesem Tag aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Er trat dafür am 1. Oktober 1933 als Ergänzungsoffizier wieder in die Reichswehr ein. Sein Rangdienstalter als Oberst (E) wurde dabei auf den 1. Oktober 1933 festgelegt. Er wurde jetzt für viele Jahre zum Kommandeur vom Wehrbezirks-Kommando Rostock ernannt. Auch bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 blieb er anfangs noch weiter in dieser Funktion eingesetzt. Im August 1940 wurde er dann zum Feldkommandant der Feldkommandantur 540 (FK 540) ernannt. Mit dieser wurde er im Militärverwaltungsbezirk B in La Rochelle eingesetzt. Am 1. November 1940 übernahm er dann als Feldkommandant die Feldkommandantur 749 (FK 749) im gleichen Militärverwaltungsbezirk B. […] Am 1. August 1942 wurde er reaktiviert und zum Generalmajor befördert. Bereits am 30. September 1942 wurde er endgültig aus dem aktiven Dienst der Wehrmacht verabschiedet.[2]

Chronologie

Urkunde zur Beförderung zum Generalmajor
  • 9.10.1899 Eintritt in das 1. Brandenburgische Ulanen-Regiment „Kaiser Alexander II. von Rußland“ Nr. 3, Fürstenwalde
    • in der 2. Eskadron (nur 1903 kurzzeitig in der 4. Eskadron)
  • 21.3.1905 in die 4. Eskadron des Garde-Kürassier-Regiments, Berlin, versetzt
  • 1906 Lehrgang beim Militär-Reit-Institut, Hannover
  • 1907/08 in die 4. Eskadron des Garde-Kürassier-Regiments versetzt
  • 1909 in die 5. Eskadron des Garde-Kürassier-Regiments versetzt
  • 1913 in die 1. Eskadron des Garde-Kürassier-Regiments versetzt
  • später im Stab des Garde-Kürassier-Regiments
  • 2.8.1914 Ordonnanz-Offizier der 1. Garde-Reserve-Division
  • 22.9.1914 1. Adjutant der 4. Landwehr-Division
  • 22.7.1917 Adjutant des Kommandanten von Bukarest
  • 11.11.1918 1. Adjutant der Gruppe Kosch
  • 9.12.1918 in Kronstadt/Rumänien und Temeswar mit dem Stab der Gruppe Kosch interniert
  • 2.4.1919 aus der Internierung geflohen
  • 22.4.1919 beim Garde-Kürassier-Regiment zurückgemeldet, im Stab des General-Kommandos Garde-Korps
  • 29.3.1920 Adjutant im Stab der 2. Kavallerie-Division, Breslau
  • 1.10.1921 Eskadronchef im 2. (Preußischen) Reiter-Regiment
    • Chef der (5.) Ausbildungs-Eskadron Lyck/Ostpreußen Allenstein
  • 1924 zur 6. Eskadron des 2. (Preußischen) Reiter-Regiments, Königsberg
  • 1.2.1925 im Regimentsstab des 1. (Preußischen) Reiter-Regiments, Tilsit
  • 1.12.1925 in den Regimentsstab des 7. (Preußischen) Reiter-Regiments, Breslau, versetzt zur Einarbeitung als Regimentskommandeur
  • 1.12.1929 Kommandeur des 5. (Preußischen) Reiter-Regiments, Stolp/Pommern
  • 31.1.1932 Abschied
  • 1.10.1933 Wiedereintritt in die Reichswehr als Landesschutzoffizier; Kommandeur des Wehrbezirks-Kommandos Rostock
  • 23.8.1940 Feldkommandant 540 (FK 540) im Militärverwaltungsbezirk B, La Rochelle
    • Ab dem 3.7.1940 als Stab dem Militärbefehlshaber in Frankreich unterstellt, im Militärverwaltungsbezirk B in La Rochelle eingesetzt, und für das Département Charente-Maritime zuständig
  • 1.11.1940 Feldkommandant 749 (FK 749) im Militärverwaltungsbezirk B, Angoulême (Hauptstadt des westfranzösischen Départements Charente)
    • der Stab war ab 9.8.1940 dem Militärbefehlshaber in Frankreich unterstellt, im Militärverwaltungsbezirk B eingesetzt und in Angoulême stationiert
  • 31.1.1941 mit Wirkung vom 25.1.1941 Rückkehr als Kommandeur zum Wehrbezirkskommando Rostock
    • Nachfolger als Feldkommandant 749 wurde Oberst z. V. Georg Neymann (bis Juli 1942)[3]
  • 1.8.1942 zu den aktiven Offizieren überführt
  • 30.9.1942 aus dem aktiven Dienst der Wehrmacht verabschiedet; z. V. Stellung
  • 30.8.1943 z. V.-Stellung aufgehoben und endgültige Verabschiedung

Familie

Egon war der Sohn des Kammerherrn und Premierleutnants a. D. Maximilian Theodor Wilhelm Hermann Adrian von Ploetz (Lebensrune.png 10. Juli 1846; Todesrune.png 18. November 1882) und dessen am 25. Mai 1874 in Budapest geehelichten Frau Valerie von Szitany (Lebensrune.png 7. Juli 1855 in Budapest; Todesrune.png 1. Januar 1940 Rostock), Tochter eines k. u. k. Edelmanns. Sein älterer Bruder war Henning Karl Mario Julius von Ploetz (Lebensrune.png 18. Juli 1878; Todesrune.png 27. September 1961), vormals Herr auf Borkendorf bei Schneidemühl.

Sein Großvater war Friedrich Wilhelm Albert von Ploetz[4] (1803–1876), Jurist, Richter am Oberlandesgericht Stettin, Fideikommißherr auf Groß-Weckow mit Schinchow, Fideikommißherr auf Deuthin, Königlich-Preußischer Geheimer Justizrat, Landrat Cammin, Mitglied des Preußischen Herrenhauses und Rechtsritter des Johanniterordens. Seine Onkel waren:

  • Albrecht Karl Eduard Paul Bernd von Ploetz (1839–1915), Fideikommißherr auf Groß- und Klein-Weckow und Schinchow, Herr auf Gnageland (zuvor Baumgarten), Landschaftsdirektor, Major a. D., Rechtsritter des Johanniter-Ordens
  • Johann Eustachius Philipp Ludwig Arthur von Ploetz (1844–1918), Fideikommißherr auf Deuthin, Königlich-Preußischer Kammerherr, Oberstleutnant a. D., Rechtsritter des Johanniter-Ordens

Ehe

Leutnant von Ploetz heiratete am 15. Dezember 1906 in Königsberg i. Pr. Henriette Marianne Helene Margarete von Boddien (Lebensrune.png 13. November 1887 in Straßburg, Reichsland Elsaß-Lothringen; Todesrune.png 3. Januar 1958 in Stuttgart). Ihre Kinder waren:

  • Egon Adalbert Gottlieb Albrecht Eggert Wilhelm (Lebensrune.png 27. Februar 1914)
  • Marianne Valerie Alexandra (Lebensrune.png 11. Juli 1916)
  • Thekla Gottliebe Mathilde Annamarie (Lebensrune.png 11. Juli 1916), Zwillingsschwester von Marianne

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Fußnoten

  1. Nach dem Lexikon der Wehrmacht nicht in Stuttgart sondern in Burg bei Backnang.
  2. von Ploetz, Egon Adalbert Walther Edmund, Lexikon der Wehrmacht
  3. Am 15.5.1941 Verlegung in den Osten, anfänglich nach Wilna, kurz danach in Swenzjany bei Wilna stationiert, dem Befehlshaber Heeresgebiet Mitte unterstellt und im Bereich der 403. Sicherungs-Division eingesetzt. Der Stab wurde dabei in Lepel (Weißrußland/Verwaltungsbezirk Witebsk, 155 km nördlich von Minsk) stationiert, jedoch noch 1941 nach Welish (Kreisstadt im russischen Gouvernement Witebsk), im April 1942 nach Wjasma stationiert, kurz darauf 1942 nach Polozk verlegt.
  4. Friedrich Wilhelm Albert von Ploetz