Priester, Karl Heinz

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Karl Heinz Priester (fälschlicherweise auch Karl-Heinz; Lebensrune.png 20. März 1912 in Frankfurt am Main; Todesrune.png 16. April 1960 in Wiesbaden) war ein deutscher Publizist, Jugendführer, Offizier und späterer Verleger früher revisionistischer Werke.

Werdegang

Priester wuchs in Frankfurt auf und trat früh der Hitler-Jugend bei. Nach der Schule wurde er Zeitungsvolontär, später dann Schriftleiter der „Frankfurter Post“, einer Zeitung der Deutschnationalen Partei. Auch im Erwachsenenalter blieb er der HJ treu. 1932 war er für die Presse-Schulung im Bann Hessen-Nassau verantwortlich. 1933 wurde er Führer des Oberjungbanns I des an die HJ angegliederten Jungvolkes im selben Gebiet. Anschließend war er in der Jugendführung der Deutschen Arbeitsfront tätig, hier von 1935 bis 1939 Führungsmitglied der Unterorganisation „Kraft durch Freude“.

Im Zweiten Weltkrieg war er ab 1939 Frontberichterstatter der Luftwaffe, trat nach dem Westfeldzug 1940 als Leutnant zum Heer über, diente bei der Infanterie, wurde an der Kriegsfront verwundet, erhielt unter anderem das Eiserne Kreuz 2. Klasse und war zuletzt Oberleutnant sowie Verbindungsoffizier zur Waffen-SS.[1]

Nach dem Kriegsende 1945 wurde Priester in der französischen Besatzungszone Deutschlands zunächst nicht belangt. 1946 wurde er jedoch, als er nach Hessen wechselte, von der US-amerikanischen Besatzungsmacht interniert und erst 1948 wieder freigelassen.

1948 schloß er sich der hessischen NDP an und wurde enger Mitarbeiter des Parteigründers Heinrich Leuchtgens. Im Januar 1950 gründete sich aus dem Landesverband Niedersachsen der Deutschen Rechtspartei und der NDP die Deutsche Reichspartei (DRP), woraufhin sich der radikalere Flügel um Karl Heinz Priester abspaltete und die kurzlebige „Nationaldemokratische Partei – Nationale Reichspartei“ gründete. Unter Priesters Führung agierte diese als hessischer Landesverband der SRP. Priester wurde SRP-Landesvorsitzender und gehörte zeitweise der SRP-Parteileitung an. 1951 wurde er deutscher Sprecher der Europäischen Sozialen Bewegung (ESB) von Per Engdahl, Maurice Bardèche und Augusto De Marsanich. Am 29. März 1951 gründete Priester deren deutschen Ableger, die Deutsch-Soziale Bewegung (DSB). Ebenso gehörte er 1951 zu den Mitbegründern der Zeitschrift Nation Europa – Monatsschrift im Dienst der europäischen Erneuerung und fungierte zusammen mit Arthur Ehrhardt als Herausgeber.

1952 begann die DSB eine Zusammenarbeit mit der von August Haußleiter gegründeten „Deutschen Gemeinschaft“. 1953 folgte der Eintritt der DSB in das Wahlbündnis „Dachverband der Nationalen Sammlung“, in der neben der DSB auch die „Deutsche Gemeinschaft“, „Der Deutsche Block“ und zahlreiche kleinere Organisationen vertreten waren. Vor der Bundestagswahl 1953 versuchte Priester beim großen Treffen der Nationalen Sammlung in Wiesbaden eine gemeinsame Linie der vielen Gruppierungen zu etablieren, aber die Unterschiede waren unüberbrückbar, so daß er sich enttäuscht zurückzog.

1960 plante Priester die Schaffung einer gemeinsamen Partei aller in der Bundesrepublik vertretenden Rechtsparteien, die nun den Namen „Sammlung der Reichstreuen“ tragen sollte. Inmitten der Vorbereitungen ereilte ihn ein Schlaganfall. Priester forcierte die Gründung einer „Notgemeinschaft reichstreuer Verbände“, die jedoch nicht über den Planungsstatus hinaus kam.[2] Aber allein durch diese Planung wurden die DSB und ihr Vorsitzender Priester international bekannt: Der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer gab vor der nationalen und internationalen Presse bekannt, daß es in der Bundesrepublik von 800 rechten Organisationen geplant sei, unter der Führung der DSB eine „Notgemeinschaft der Reichstreuen“ aufzubauen. Etwas später mußte Bauer diese Äußerung widerrufen und dahingehend berichtigen, daß es nur 800 Anschriften waren, die der Generalstaatsanwaltschaft vorlagen und die zur Gründungsversammlung dieser Notgemeinschaft eingeladen waren.

Verlag Karl Heinz Priester – Verlag für politische und zeitgeschichtliche Dokumentation

1957 entschloß sich Priester zur Gründung eines eigenen Verlages und gab fünf Bücher heraus, in denen vor allem ausländische Autoren aus Frankreich und England aus ihrer Sicht heraus zur jüngsten Vergangenheit Stellung nahmen. Im Frühjahr 1960 ließ der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer eine Hausdurchsuchung im Karl-Heinz-Priester-Verlag, Wiesbaden, vornehmen.[3] Dabei wurde u. a. die gesamte Korrespondenz des Verlages mit rechtsgerichteten Kreisen in aller Welt beschlagnahmt.[4] Nach seinem Tode im Frühjahr 1960 erschienen – auch durch die Mitarbeit von Dieter Vollmer – weitere Bücher in dem Verlag. Teilweise wurden die Titel vom Damm-Verlag, München, weitergeführt.

Franz Josef Scheidl, Autor der revisionistischen Reihe „Geschichte der Verfemung Deutschlands“ (7 Bde.), schrieb im Abschnitt „Die strafbedrohte Vaterlandsliebe“ (Band 2) über sein Werk:

Alle Verlage, denen das Werk zur Herausgabe angeboten wurde (Schild-Verlag, München, Fritz-Schlichtenmayer-Verlag, Tübingen u. a.) erklärten sich ausnahmslos zur Verlagsübernahme bereit; eine Veröffentlichung sei aber erst zu einem Zeitpunkt möglich, wenn das Werk nicht mehr beschlagnahmebedroht und Deutschland wieder ein Staat geworden sei, in dem das Recht auf Freiheit der Meinungsäußerung garantiert sei.
1960 war der unvergeßliche Patriot, der deutsche Verleger Karl Heinz Priester, Wiesbaden, aller politischen Justiz und aller Widerstände ungeachtet, zur Herausgabe entschlossen. Der Frankfurter Generalstaatsanwalt F. Bauer machte diese Absicht zunichte. Das Manuskript wurde bei einer Haussuchung im Verlag beschlagnahmt. Gegen den Autor wurde die Strafanzeige erstattet; der Verleger wurde in ein Verfahren verwickelt.
Priester, ein Schwerkriegsinvalide, war der schweren Bedrängnis durch den Generalstaatsanwalt gesundheitlich nicht gewachsen; er starb als Opfer seiner Vaterlandsliebe und seines Eintretens für Recht und Wahrheit.
Nun, 1967, will ich nach so vielen Jahren der Unterdrückung des Rechtes auf Freiheit der Meinung und der Meinungsäußerung die Veröffentlichung dieses Werkes selbst wagen.

Reihe „Zeitgeschichtliche Dokumentation“

  • Band 1 – Maurice Bardèche: Nürnberg oder die Falschmünzer, Wiesbaden 1957
  • Band 2 – René d’Argile, J. Ploncard d’Assac, Jacques Béarn, Henry Coston, Pierre-Antoine Cousteau, Henry Lébre, Michel de Mauny: Das Geheimnis um die Ursachen des Zweiten Weltkrieges – Eine Sammlung von Studien, Wiesbaden 1958
  • Band 3 – Paul Rassinier: Die Lüge des Odysseus – Die Wahrheit kommt ans Licht, Wiesbaden 1959
  • Band 4 – F. J. P. Veale: Verschleierte Kriegsverbrechen, Wiesbaden 1959
  • Band 5 – Paul Rassinier: Was nun, Odysseus? – Zur Bewältigung der Vergangenheit, Wiesbaden 1960
  • Band 6 – Harry Elmer Barnes: Entlarvte Heuchelei. Ewig Krieg um ewigen Frieden. Revision der amerikanischen Geschichtsschreibung. Kritische Untersuchung der amerikanischen Außenpolitik seit Franklin Delano Roosevelt. Unter Mitarbeit von William Henry Chamberlin [et al.] Mit einem Vorwort von Herbert Grabert, Wiesbaden 1961
  • Band 7 – Geouffre de la Pradelle, Jean de Pange, René Pinon, Stephan J. Kynast, Inge Merten: Verjagt, Beraubt, Erschlagen. Die Austreibung aus den alten deutschen Grenzmarken. Schicksal und Völkerrecht, Wiesbaden 1961
  • Band 8 – F. J. P. Veale: Der Barbarei entgegen – Wie der Rückfall in die Barbarei durch Kriegführung und Kriegsverbrecherprozesse unsere Zukunft bedroht, Wiesbaden 1962

Reihe „Welt im Umbruch“

  • Band 1 – Die Afro-Asiatische Völkerkonferenz in Kairo vom 26. Dezember 1957 – 1. Januar 1958. Autorisierte Übersetzung der vom Ständigen Sekretariat der Afro-Asiatischen Völkerkonferenz veröffentlichten Konferenz-Berichte. Eröffnungsansprachen, Beschlüsse, Schlußansprachen, Wiesbaden 1959

Literatur

  • Karl Heinz Priester zum Gedächtnis, in: Nation Europa, 1960, Heft 10, S. 43

Fußnoten

  1. Philip Rees: Biographical Dictionary of the Extreme Right Since 1890, Simon & Schuster, 1990, S. 303
  2. Kein Raum für „Reichstreue“, Die Zeit, 10. Juni 1960, Nr. 24
  3. Neofaschisten – Zwei Waschkörbe Material, Der Spiegel (25/1960), 14. Juni 1960
  4. Karl Heinz Priester korrespondierte z. B. mit dem in Kairo lebenden Johann von Leers. Vgl. Geheimdienst, Der Spiegel (4/1962), 23. Januar 1962; Der Chef trägt niemals ein Jackett – Sefton Delmer über Israels Geheimdienst Schin Beth, Der Spiegel (35/1967), 20. August 1967