Röver, Carl

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Carl Röver (1889-1942), NSDAP-Reichsstatthalter, Gauleiter in Bremen und Oldenburg sowie zuletzt SA-Obergruppenführer[1]

Carl Georg Röver (auch: Karl; Lebensrune.png 12. Februar 1889 in Lemwerder, Stedingen; Todesrune.png 15. Mai 1942 in Berlin) war ein deutscher NSDAP-Reichsstatthalter in Bremen und Oldenburg.

Leben

NSDAP-Wahlkampfveranstaltung auf dem Pferdemarkt im Beisein von Adolf Hitler, daneben Gauleiter Carl Röver und Gau-Adjutant Otto Herzog, 10. Mai 1931; im Hintergrund Rudolf Heß.
Reichsstatthalter Röver 1933

Leben und Ausbildung

Nach dem Nordsee-Gefecht Besuch beim Jagdgeschwader 1 in Upjever; von rechts: Kreisleiter Hans Flügel (1894–1991), Schumachers Adjutant Gert Müller-Trimbusch, Kommodore Carl-Alfred Schumacher, Gauleiter Carl Röver und Ministerpräsident Joel (Oldenburger Staatszeitung, 27. Dezember 1939)

Carl Röver wurde am 12. Februar 1889 in Lemwerder bei Bremen geboren. Er besuchte die Volksschule in Oldenburg und absolvierte eine kaufmännische Lehre in Bremen.

Er arbeitete als Kaufmann in einer Schiffahrts- und Speditionengeschäft. Hier spürte er den Hauch von Weltenweite und Romantik ferner Länder. Später wurde er Korrespondent bei einem großen Bremer Kaffee-Exportunternehmen und 1911 ging er nach Kamerun in einem Faktoreibetrieb dieses Unternehmens. Hier erkrankte er an Malaria, an deren Folgen er zeitlebens litt. 1913 kam er nach Deutschland zurück und 1914 machte er sich in Oldenburg selbständig.

Erster Weltkrieg

Bei Beginn des Ersten Weltkrieges meldete er sich als Ersatzreservist freiwillig und kam zum Infanterie Regiment 233. Er wurde wegen Tapferkeit vor dem Feinde ausgezeichnet und schon 1916 wurde er Unteroffizier. Seine Vorgesetzten wurden auf seine außerordentlichen großen propagandistischen Fähigkeiten aufmerksam und so wurde Carl Röver im Sommer 1916 zur Propaganda-Abteilung der Obersten Heeresleitung kommandiert. Hier erlebte er den Zusammenbruch und hier sah er mehr als mancher andere von Ursache und Wirkung und schon am 9. November 1918 sagte er der Novemberrevolte den Kampf an.

Weimarer Republik

Er fand den Weg zu nationalen und völkischen Verbänden und Anfang 1923 zur NSDAP, für die er nun mit Begeisterung und Temperament in Ostfriesland eintritt. Als diese 1923 für knapp zwei Jahre verboten wurde, betätigte er sich im „Völkisch-Sozialen Bund“. Als 1925 die NSDAP neu gegründet wurde, war auch Carl Röver wieder dabei. Er wurde in Oldenburg einen der Vorkämpfer und ersten Verfechter der NSDAP und treibt sie mit allen Mitteln vorwärts, und vom Jahre 1924 ab war er auch einer ihrer ersten Mandatsträger im Oldenburger Stadtrat.

Im Mai 1928 war er einer der ersten Länderabgeordneten der NSDAP überhaupt und zwar Mitglied der Oldenburgischen Landtages.

Am 1. Oktober 1928 setzte ihn Adolf Hitler zum Gauleiter des Gaues Weser-Ems ein. In dieser Eigenschaft hatte Carl Röver im Bauernlande Ostfriesland die nationalsozialistische Bewegung zum Siege geführt.

1930 wählte man ihn in den Reichstag und nach nur zwei Jahren am 16. Juni 1932 gelang es ihm, die Mehrheit im Oldenburgischen Landtag für die NSDAP zu gewinnen und wurde zum Ministerpräsidenten des Freistaates Oldenburg.

Drittes Reich

Am 5. oder 6. Mai 1933 wurde Röver zum Reichsstatthalter für Bremen und Oldenburg ernannt.

Er verfasste seine Gedanken unter Mithilfe seines Sekretärs Heinrich Walkenhorst in einer Denkschrift, die als sein politisches Testament angesehen werden kann. In diesem skizzierte er die Lage der NSDAP und macht Vorschläge zur Lösung parteiinterner Konflikte. Zudem stellte er seine Vorstellungen zur Neustrukturierung des Dritten Reichs nach dem Zweiten Weltkrieg vor.

Im Winter 1937 kam Rövers Wagen von der vereisten Fahrbahn ab und stürzte in einen Graben. Von den relativ leichten Verletzungen erholte er sich nur langsam und seine Malaria-Erkrankung, die ihn immer wieder einholte, schwächte Röver zusätzlich. Er erholte sich davon nie und später wurde bei ihm eine progressive Paralyse („Gehirnerweichung“) diagnostiziert.

Tod

Im Jahr 1942 starb er in der Berliner Charité. Todesursache war eine Pneumonie. In Berlin wie auch in Oldenburg fanden große Beerdigungsfeiern statt. Die SA-Standarte Delmenhorst wurde im August 1942 in Standarte 144 Karl Roewer umbenannt.

Familie

Röver war der Sohn des Textilunternehmers Gerhard Röver (1852–1936) und dessen Gemahlin Hermine, geb. Maass (1853–1924).

Erste Ehe

1915 heiratete Röver seine verlobte Marie Hermine „Minna“ Tebbe (1893–1921), die Tochter des Rentners Hermann Heinrich Melchior Tebbe und der Wilhelmine, geb. Böning (1861–1933). Die Kriegstrauung fand in Oldenburg statt. Seine junge Frau verstarb jedoch 1921 an Tuberkulose. Aus der Ehe ist Tochter Inge (Lebensrune.png 1920) entsprossen.

Zweite Ehe

In Libau (Baltenland) heiratete Witwer Röver 1922 Irma Kemmler (1901–1969), Tochter des Tischlermeisters Karl Kemmler (1866–1958) und der Luise Semmel. Sie hatten zwei Kinder, ein Sohn verstarb bei der Geburt, der zweite Sohn tragisch im Alter von zweieinhalb Jahren an einer Hirnhautentzündung.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Ehrungen

Carl Röver wurde 1937 Ehrenbürger der Städte Bremerhaven, Melle und Oldenburg. 1942 wurde die „Heiligengeiststraße“ in Oldenburg in „Carl-Röver-Straße“ umbenannt. Nach der Kapitulation der Wehrmacht und der britischen Besatzungszeit wurde die Umbenennung rückgängig gemacht und die Ehrenbürgerschaften aberkannt.

Literatur

Fußnoten

  1. Am 16. Juni 1937 per Führerbefehl zum SA-Führer z. b. V. im Range eines SA-Gruppenführers ernannt, ggf. ohne aktives Mitglied zu sein.