Rüdel, Günther

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Generaloberst Günther Rüdel

Günther Rüdel (Lebensrune.png 15. November 1883 in Metz, Reichsland Elsaß-Lothringen; Todesrune.png 22. April 1950 in München) war ein deutscher Ingenieur und Offizier der Bayerischen Armee (Feld-Artillerie), des Kaiserlichen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Chef der Luftwehr und Inspekteur des Luftschutzes im RLM, zugleich General der Flakartillerie beim Oberbefehlshaber der Luftwaffe sowie Generaloberst der Luftwaffe in der Führerreserve. Zu seinen Kameraden in der Jugend gehörten Joachim Degener und Wilhelm Baur de Betaz.

Werdegang

Günther Rüdel trat am 5. Juli 1902 als Fähnrich in die Königlich Bayerische Armee ein. Er kam dabei zum 3. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment "Prinz Leopold". In diesem wurde er am 9. März 1904 zum Leutnant befördert. Nach dem Besuch der Artillerieschule wurde er im Herbst 1907 zum Abteilungsadjutant im 3. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment "Prinz Leopold" ernannt. Ab Herbst 1910 wurde er dann zur Militärtechnische Akademie nach Berlin kommandiert. Dort wurde er am 9. März 1912 zum Oberleutnant befördert. Danach kam er im April wieder zum 3. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment "Prinz Leopold" zurück. 1912 wurde er dann als Assistent der Preußischen Artillerie-Prüfungs-Kommission zugeteilt. Dort befasste er sich mit der Entwicklung von Flugabwehrgeschützen. Bei der Mobilmachung wurde er dann als Ordonnanzoffizier beim Stab der 6. Königlich Bayerische Feldartillerie-Brigade eingesetzt. Im Frühjahr 1915 wurde er zum Führer des Kommandos der Kraftwagengeschütze Ostende ernannt. Dieses war der obersten Heeresleitung direkt unterstellt und führte die Ausbildung der Führer und Bedienungen der Flugabwehrgeschütze durch. Im Mai 1915 stellte er dann in München die Gebirgs-Kanonen-Batterie Nr. 8 auf. Er wurde zu ihrem Führer ernannt und im Rahmen des Deutschen Alpenkorps an die Dolomiten-Front verlegt. Dort wurde die Batterie zur Abwehr der italienischen Angriffe gegen das Pustertal in Südtirol eingesetzt. Am 9. August 1915 wurde er zum Hauptmann befördert. Im Oktober 1915 gab er seine Batterie ab und wurde für kurze Zeit an der Flakschule Ostende eingesetzt. Im Februar 1916 wurde er dann wieder zur Preußischen Artillerie-Prüfungs-Kommission versetzt. Im Krieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze und andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er in das Reichsheer übernommen. Dabei kam er dann zum Reichswehrministerium. 1922 wurde er in den Stab der 7. Division der Reichswehr versetzt. Dort wurde er am 1. Dezember 1923 zum Major befördert. Als solcher wurde er im Herbst 1924 zum Stab des 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment versetzt. Nach kurzer Einarbeitung wurde er zum Chef der 1. Batterie vom 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment ernannt. Anfang 1927 wurde er dann in den Stab des Artillerieführer VII versetzt. Im Herbst 1928 wurde er dann wieder in das Reichswehrministerium versetzt. Dort wurde er im Truppenamt (TA) bei der Heeres-Abteilung (T 1) eingesetzt. Dort wurde er am 1. Februar 1929 zum Oberstleutnant befördert. Im Jahr 1930 wurde er dann bei der Inspektion der Artillerie an die Spitze des Ausbildungsstab 3 (Asta 3) gestellt. Am 1. Oktober 1931 wurde er zum Kommandeur des Lehrstabes der Flakartillerie ernannt. Als solcher wurde er am 1. Dezember 1931 zum Oberst befördert. In der Rangliste wurde er im Frühjahr 1932 beim Stab des Gruppenkommando 2 verzeichnet. Am 1. Oktober 1934 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung Generalmajor zum Inspekteur der Flakartillerie und Chef des Luftverteidigungsbüros im Reichswehrministerium ernannt. Am 1. April 1935 trat er in die neue Luftwaffe über. Er wurde damit zum Inspekteur der Flakartillerie und Luftverteidigung im Reichsluftfahrtministerium ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1936 zum Generalleutnant befördert. Auch bei seiner Beförderung zum General der Flakartillerie am 1. Oktober 1937 war er noch in dieser Stellung eingesetzt. Am 1. Februar 1938 wurde seine Position in Chef der Luftwehr und Inspekteur des Luftschutzes umbenannt. Ein Jahr später wurde er dann zum Präsident der Luftwaffen-Kommission ernannt. Mit der Mobilmachung wurde er gleichzeitig auch noch zum General der Flakartillerie beim Oberbefehlshaber der Luftwaffe ernannt. Anfang Januar 1940 wurde er dann wieder zum Befehlshaber der Luftverteidigung und Inspekteur des Luftschutzes ernannt. Im Laufe der Zeit kam es zu Auseinandersetzungen zwischen ihm und dem Generalluftzeugmeister, Generaloberst Udet, sowie dem Generalstabschef der Luftwaffe, General der Flieger Jeschonnek. Am 1. Juli 1941 wurde er von den Aufgaben des Generals der Flakartillerie beim Oberbefehlshaber der Luftwaffe auf eigenen Wunsch entbunden. Am 5. Juli 1942 wurde ihm durch Hitler das Recht zum Tragen der Uniform des im Frieden in München stationierten Flak-Regiment 5 erteilt. Am 1. September 1942 trat er überraschend von seinen Ämtern zurück und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 1. November 1942 wurde er noch zum Generaloberst befördert. Am 9. November 1942 wurde ihm das Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes mit Schwertern verliehen. Am 30. November 1942 wurde er dann aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Im August 1944 wurde er zum ehrenamtlichen Richter am Volksgerichtshof ernannt. Beim Neuaufbau der Bundeswehr wurde in den 60iger Jahren die Flugabwehrschule in Rendsburg nach Rüdel benannt. Als bekannt wurde, dass Rüdel dem Volksgerichtshof angehört hatte, wurde im Jahr 2000 durch den damaligen Verteidigungsminister Rudolf Scharping die Umbenennung der Kaserne zur Feldwebel-Schmid-Kaserne durchgesetzt. Vorher hatten drei Einheiten abgelehnt ihre Kasernen nach Feldwebel Schmid umzubenennen. In Rendsburg hatten sich 5,7 Prozent bei einer Befragung durch den Personalrat für den neuen Namen ausgesprochen. Nachdem 2002 bekannt wurde, dass Rüdel nur an einer einzigen Sitzung teilgenommen hatte, in welcher er persönlich auch noch den Freispruch des Angeklagten durchsetzte, wurde sein Ansehen in Augen von Verteidigungsminister Struck rehabilitiert. Daraufhin wurde ein Saal in der Feldwebel-Schmid-Kaserne mit seinem Namen ausgezeichnet.[1]

Kurzchronologie (Auswahl)

  • 1.10.1934 – 28.2.1935 Inspekteur der Flak-Artillerie und Chef des Luftschutzamtes im Reichswehrministerium
  • Übertritt vom Heer zur Luftwaffe (je nach Quelle 1. März oder 1. April 1935)
  • 1.3./04.1935 – 31.1.1938 Inspekteur der Flakartillerie und des Luftschutzes im RLM (InFlak/LS).
  • 1.2.1938 - 31.1.1939 Chef der Luftwehr und Inspekteur des Luftschutzes im RLM
  • 1.2.1939 - 31.1.1940 Präsident der Luftwaffen-Kommission im Reichsluftfahrtministerium
  • 12.1.1940 - 30.6.1941 Chef der Luftwehr und Inspekteur des Luftschutzes im RLM
  • 1.7.1941 - 31.8.1942 Chef der Luftwehr und Inspekteur des Luftschutzes im RLM, zugleich General der Flakartillerie beim Oberbefehlshaber der Luftwaffe
  • 1.9.1942 - 30.11.1942 Führerreserve OKL
  • 30.11.1942 aus dem aktiven Dienst verabschiedet
  • August 1944 zum ehrenamtlichen Richter am Volksgerichtshof ernannt

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Fußnoten

  1. Rüdel, GüntherLexikon der Wehrmacht
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin, S.116