Raddatz, Carl

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Carl Raddatz (1912–2004)
Carl Raddatz’ Grab
Berlin, Städt. Friedhof Dahlem
Inschrift des Grabsteins

Karl „Carl“ Werner Fritz Raddatz (Lebensrune.png 13. März 1912 in Mannheim; Todesrune.png 19. Mai 2004 in Berlin) war ein deutscher Film- und Theaterschauspieler.

Leben

Jugend

Carl Raddatz wurde am 13. März 1912 in Mannheim geboren. Zunächst nahm er nach seinem Abitur[1] Schauspielunterricht in Mannheim, unter anderem bei Willy Birgel, der ihm auch ein erstes Engagement am Mannheimer Nationaltheater verschaffte.

Drittes Reich

Weitere Verpflichtungen führten Raddatz ab 1933 auf die Theaterbühnen von Aachen, Darmstadt, Worms, Bremen und schließlich nach Berlin, das seine künstlerische Heimat wurde.

Zum Film kam Raddatz Ende der 30er Jahre und war erstmals 1938 in „Urlaub auf Ehrenwort“ auf der Leinwand präsent. Schnell wurde er ein populärer UFA-Star.

Nachkriegszeit

Auch im deutschen Nachkriegsfilm war Raddatz ein vielgefragter Darsteller; die Hauptrolle in StaudtesDie Mörder sind unter uns“ (1946), dem ersten BRD- Propagandafilm, hatte er abgelehnt, mit dem Wissen, daß dort die deutsche Kollektivschuld propagiert wird. 1947 spielte er dann in Käutners dramatischem Episodenfilm „In jenen Tagen“ in der siebten Geschichte den Kradmelder Josef, der das Flüchtlingsmädchen Maria alias Bettina Moissi und deren Kind unter Lebensgefahr nach Hamburg bringt.

In den sechziger Jahren wurden die Leinwandauftritte seltener und Raddatz konzentrierte sich vermehrt auf seine Theater- und Fernseharbeit; zu seinen letzten Kinoproduktionen zählen „The Counterfeit Traitor“ (1962) sowie Alfred Vohrers Fallada-Verfilmung „Jeder stirbt für sich allein“ (1975). Die Fernsehzuschauer erlebten Raddatz unter anderem 1974 als König Friedrich Wilhelm I. in „Die Preußische Heirat“ und 1979 als Johann Buddenbrook sen. in dem Mehrteiler „Die Buddenbrooks“. Seine letzten Rollen für das Fernsehen übernahm er 1988 in der Fernsehproduktion „Rosinenbomber“ sowie 1990 in der „Derrick“-Folge „Solo für vier“.

Häufig war Raddatz auch als Synchronsprecher von Leinwandstars wie Humphrey Bogart, Robert Taylor und Lee Marvin zu hören; neben umfangreicher Hörfunkarbeit spielte er weiterhin Theater, unter anderem am Berliner Schiller- und Schloßparktheater.

1986 nahm Raddatz dann seinen Abschied von der Theaterbühne und wurde für seine herausragenden Leistungen mit der „Ernst-Reuter-Plakette“ geehrt.

Der große Schauspieler und UFA-Star Carl Raddatz verstarb am 19. Mai 2004 mit 92 Jahren in Berlin, wo er bis zu seinem Tod gelebt hatte. Er wurde im engsten Familien- und Freundeskreis auf dem St.-Annen-Friedhof in Berlin beigesetzt; an der Trauerfeier nahm auch Altbundespräsident Richard von Weizsäcker teil. Der Schauspieler war von 1944 bis 1945 mit der Schauspielerin Hannelore Schroth verheiratet, seine zweite Frau Hildegard verstarb 1966. Erst wenige Jahre vor seinem Tod hatte er 2001 seine Hausärztin Helga Cartsburg geheiratet, die er 1984 kennengelernt hatte und die bis zuletzt an seiner Seite war.

Auszeichnungen

  • 1972: Bundesverdienstkreuz
  • 1979: Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film
  • 1986: Ernst-Reuter-Plakette

Filmographie

Filmbeiträge

V.S.-Produktion: Schauspielerleben: Carl Raddatz (Staffel 6 / Folge 6, 2019)

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 8, 18. Februar 1938