Streckenbach, Bruno

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Bruno Streckenbach

Bruno Heinrich Hugo Streckenbach (Lebensrune.png 7. Februar 1902 in Hamburg; Todesrune.png 28. Oktober 1977 ebenda) war ein deutscher Kriegsfreiwilliger, Freikorpskämpfer, SA-Angehöriger, NSDAP-Mitglied und Offizier der SS, zuletzt SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS sowie Eichenlaubträger im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Chef des Reichssicherheitshauptamtes und stellvertretenden Protektor in Böhmen und Mähren SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich (Mitte) im Gespräch mit Bruno Streckenbach (rechts) bei der Einweihung Reichsschule der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes (RSSPSD) in Prag am 16. April 1942; ganz links SS-Oberführer Erwin Schulz (1900–1981).

Bruno Streckenbach wurde als Sohn des Zollamtsassistenten Hans Heinrich Hugo Streckenbach (Lebensrune.png 30. August 1869 in Hannover) und dessen Gemahlin Minna Johanna Elisabeth, geb. Spenner (Lebensrune.png 4. Mai 1877 in Schleswig) in Hamburg geboren. Das Paar hatte am 10. Mai 1899 in Hamburg geheiratet, allerdings wurde die Ehe der Eltern mit Wirkung vom 29. November 1902 geschieden. Wo der kleine Bruno nun aufwuchs, ist unbekannt, zu vermuten ist bei der Mutter, ggf. bei den Großeltern, dem Gerichtsvollzieher Friedrich Johann August Spenner und seiner Frau Johanne Christine, geb. von der Wähl.[1]

Von Mai bis Oktober 1918 nahm Streckenbach als Unterprimaner mit einem Jungmann-Etappenkommando in Frankreich am Ersten Weltkrieg teil. Die 16Jährigen leisteten Kriegsarbeit hinter der Kriegsfront. Nach einem kurzen weiteren Schulbesuch bis Februar 1919 trat er als Oberprimaner der Marine-Brigade „Ehrhardt“ und wechselte im März 1919 zur Freiwilligen Wachabteilung Bahrenfeld. Er gehörte zu den Überlebenden des Mordes im Rathaus. Er blieb beim Zeitfreiwilligenkorps Groß-Hamburg bis 1921. Im Jahre 1922 wurde er dann Geschäftsführer des ADAC Norddeutschland, 1928 Reisehandelsvertreter der Stöven-Werken Hamburg und 1929/39 Geschäftsführer der Kraftfahrzeugvermietung bei der „Selbstfahrer Union Deutschland e. V.“ in Hamburg.

Am 1. Oktober 1930 trat er der NSDAP bei und am 1. Dezember 1930 als SA-Mann der Sturmabteilung, wo er bis 1933 bei der Öffentlichkeitsarbeit tätig war. Am 1. September 1931 trat der auch der Allgemeinen SS bei. Am 3. März 1934 wurde er Oberregierungsrat, diente 1934 in der Reserve der Reichswehr bei der Panzer-Abwehr-Abteilung 20 und wurde 1935 zum Feldwebel der Reserve befördert und zum Reserveoffizieranwärter ernannt. Am 1. Februar 1938 wurde er Inspekteur der Sipo-SD/Wehrkreis X, am 5. April 1938 wurde er dann Regierungsdirektor.

„Streckenbach war von Beruf Kaufmann und Gründungsmitglied des Norddeutschen Heimatbundes 1919, aus dem später der sogenannte Wehrwolf. Bund deutscher Männer e. V. hervorging. Am 1. Oktober 1930 trat er in die NSDAP ein und schloss sich kurze Zeit später der SA an. Im August 1931 wurde er zudem Angehöriger der SS. Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten übernahm Streckenbach im Oktober 1933 die Leitung der Hamburger Staatspolizei, die 1935 Geheime Staatspolizei (Gestapo) umbenannt wurde. Am 1. Februar 1938 wurde er zudem Regierungsdirektor und Inspekteur der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes (SD) für den Wehrkreis X (Provinzen Schleswig-Holstein, Hannover mit Hauptquartier Hamburg) und war für die Kriminal und Geheime Staatspolizei in Norddeutschland zuständig.“[2]

Werdegang

„Bruno Streckenbach trat 1931 in die Allgemeine SS ein und wurde bereits im September 1933 zum SS-Sturmbannführer befördert. Von November 1933 bis Dezember 1940 war er im SD-Hauptamt beschäftigt, wo er am 20. April 1939 zum SS-Brigadeführer befördert wurde. Zuletzt war er Leiter des SD in Hamburg. [...] Anschließend war er bis 1941 Befehlshaber der Sicherheitspolizei in Krakau und wurde am 1. Januar 1941 zum SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei befördert. Am 9. November 1941 folgte die Beförderung zum SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei. Anschließend wurde er Chef des Amtes I im Reichssicherheitshauptamtes (Personal) und leitete nach dem Tod von Reinhard Heydrich das Reichssicherheitshauptamt. Anfang 1943 ging er als SS-Untersturmführer und Reservist zur SS-Panzerjäger-Ersatz-Abteilung der Waffen-SS. Nach seiner Ausbildung kam er in die Panzertruppenschule Krampnitz und wurde am 15. März 1943 zum SS-Sturmbannführer der Reserve befördert. Anschließend wurde er mit der Führung der SS-Panzerjäger-Abteilung der SS-Kavallerie-Division betraut und am 1. Juli 1943 zum SS-Obersturmbannführer befördert. Am 28. August 1943 folgte die Beförderung zum SS-Standartenführer der Reserve. Anschließend wurde er Führer des SS-Kavallerie-Regiments 1 in der Ukraine und führte dieses westlich von Charkow. Am 15. Dezember 1943 erwarb er sich am Dnjepr das Deutsche Kreuz in Gold. Am 10. Januar 1944 übernahm er die Führung der 8. SS-Kavallerie-Division und wurde am 15. April 1944 Kommandeur der 19. Waffen-Grenadier-Division der SS (lett. Nr. 2) ernannt. Am 1. Juli 1944 wurde er zum SS-Brigadeführer der Reserve befördert und erhielt am 27. August 1944 das Ritterkreuz. Am 9. November 1944 wurde er zum SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei befördert. Am 16. Januar 1945 wurde ihm für seine Abwehrleistungen bei der 3. Kurlandschlacht das Eichenlaub verliehen.“[3]
Bruno Streckenbach III.jpg

Wehrmachtberichte

  • 9. August 1944: Im Nordabschnitt der Ostfront haben sich die norddeutsche 83. Infanteriedivision unter Oberst Götz mit unterstellten Teilen der ostpreußischen 61. Infanteriedivision und die 19. lettische SS-Division unter Führung von SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS Streckenbach in Angriff und Abwehr besonders bewährt.
  • 30. September 1944: In der Abwehrschlacht in Lettland hat sich die 19. Waffengenadierdivision der SS (lettische Nr. 2) unter Führung von SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS Streckenbach bei der Verteidigung ihres Heimatbodens hervorragend geschlagen.
  • 27. Dezember 1944: Bei den schweren Abwehrkämpfen in Kurland haben sich die 205. Infanteriedivision unter Führung des Generalleutnants von Mellenthin und die 19. Freiwilligendivision unter SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS Streckenbach hervorragend geschlagen.

Zum Charakter

„In der Reihe der Ausgezeichneten darf einer nicht fehlen, dem am 21.1.45 das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen wurde: Gen. Lt. der Waffen-SS Bruno Streckenbach. Er hat im Jahre 1943 in der Kavallerie-Division Dienst getan, als Panzerjäger-Kdr., war zeitweilig mit der Führung der Division beauftragt und zuletzt Kommandeur der 19. Waffen-Grenadierdivision der SS (lettische Nr. 2). Nicht geringer aber als die Auszeichnungen mit dem Eichenlaub, von weit höherem ethischen Wert aber ist, was das Evangelische Hilfswerk für Internierte und Kriegsgefangene in Erlangen am 27.9.1945 an Frau Streckenbach schrieb:
[...] von allen Wehrmachtsangehörigen, die in Wladimir sind, wird Generalleutnant Streckenbach am meisten gerühmt. Er sorgt aufopfernd für die Kameraden, teilt alles, was er hat, wird selbst von den Russen und anderen Ausländern wegen seiner hervorragenden Haltung geschätzt; fabelhafter Mann, macht dem Deutschtum besondere Ehre.“[4]

Kriegsgefangenschaft und Nachkriegszeit

Am 20. Mai 1945 geriet er in russische Kriegsgefangenschaft und wurde, wie dies in der Sowjetunion üblich war, im Februar 1952 als angeblicher Kriegsverbrecher angeklagt, zu 25 Jahre Arbeitslager verurteil und weiterhin im Lubljanka-Gefängnis der NKWD in Moskau unter grausamsten Bedingungen festgehalten, wo er bis zum Urteil viele Jahre gefoltert und verhört wurde, zumeist nachts. Im Oktober 1955 wurde der Spätheimkehrer entlassen wurde.

Wieder in der Heimat wurde er Prokurist bei der Firma „Ottenser Eisenwerke GmbH“ von 1956 bis zu seiner Pensionierung am 30. Juni 1969. Eine haltlose Ermittlung der Hamburger Behörden wegen angeblicher Kriegsverbrechen blieb ergebnislos. Am 20. September 1974 lehnte das Hanseatische Oberlandesgericht die Eröffnung eines Hauptverfahrens endgültig ab.

Familie

Streckenbach, seit 1919 Gefreiter, hatte früh geheiratet, aber die Ehe mit Klara Luise, geb. Wulff wurde am 11. Juli 1926 geschieden. Streckenbach verlobte sich wieder und am 20. Oktober 1927 heiratete er Helene Karolina Amanda Steinhard. Auch diese kinderlose Ehe sollte nur bis zur Scheidung am 11. Juni 1934 halten. Am 15. Juli 1937 heiratete er ein drittes Mal, und mit Franziska Konradone Dore, geb. Hartjen sollte sich der Kinderwunsch erfüllen, aus der Ehe sind zwei Kinder, ein Sohn und eine Tochter entsprossen.

Beförderungen

Bruno Streckenbach.jpg

Beförderungen Allgemeine SS und Sipo

Beförderungen Reserveführer der Waffen-SS

  • SS-Untersturmführer, 18. Januar 1943
  • SS-Obersturmführer, 1. März 1943
  • SS-Hauptsturmführer, 10. März 1943
  • SS-Sturmbannführer, 11. März 1943
  • SS-Obersturmbannführer, 1. Juli 1943
  • SS-Standartenführer, 28. August 1943
  • SS-Oberführer, 30. Januar 1944
  • SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS, 1. Juli 1944
  • SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS, 9. November 1944

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Abstammung nach Urkunden durch den Ahnenforscher Ph M belegt.
  2. Bruno Streckenbach, Landeszentrale für politische Bildung Hamburg
  3. Streckenbach, Bruno, Lexikon der Wehrmacht
  4. Hanns Bayer: Kavallerie der Waffen-SS, Seite 386–387
  5. 5,0 5,1 Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 730, ISBN 978-3-938845-17-2