Rohde, Hans

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Deutsche Attachés in Ankara bei der Parade zum türkischen Nationalfeiertag, 29. Oktober 1942; v. l. n. r.: Generalmajor Hans Rohde (Militärattaché), Vizeadmiral Ralf von der Marwitz (Marineattaché) und Oberst Erich Morell (Luftattaché).

Hans Rohde (Lebensrune.png 27. Oktober 1888 in Roggen, Kreis Neidenburg, Ostpreußen; Todesrune.png 30. April 1954 auf der Insel Pellworm) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, der Kaiserlich Ottomanischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr (gleichzeitig Ausbildung für den diplomatischen Dienst) und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant und Militärattaché im Zweiten Weltkrieg. Er trat auch als Autor einer Reihe von Veröffentlichungen zu deutsch-türkischen und Themen, die den Orient betreffen, hervor.

Werdegang

Generalleutnant Shevket Turgut Pasha mit seinem Stab; Bildquelle: Rohdes Buch „Die Operationen an den Dardanellen im Balkankriege 1912/13“ (mit Vorwort von Generalmajor William Balck, Kommandeur der 82. Infanterie-Brigade in Colmar), S. 7.
Die Operationen an den Dardanellen im Balkankriege 1912-13 von Hans Rohde (1).png
Rohde, Hans. Meine Erlebnisse im Balkankrieg und kleine Skizzen aus dem türkischen Soldatenleben.jpg
  • 22.3.1906 Eintritt in das Infanterie-Regiment „General-Feldmarschall von Mackensen“ (3. Westpreußisches) Nr. 129, Graudenz/Westpreußen
  • 1908 im 7. Westpreußischen Infanterie-Regiment Nr. 155, Ostrowo/Posen
  • 1908 im 6. Westpreußischen Infanterie-Regiment Nr. 149, Schneidemühl/Posen
  • 1910 Dolmetscher-Prüfung (Polnisch)
  • 1.10.1910 bis 1.10.1913 Instrukteur bei der Kaiserlich Ottomanischen Armee
    • wie andere Offiziere auch erhielt er eine Einladung des Vorsitzenden des osmanischen Generalstabes Ahmet İzzet Pascha. Generalmajor (im Balkankrieg dann Generalleutnant) İzzet Pascha spielte eine wichtige Rolle bei der Modernisierung der Armee mit Hilfe deutscher Berater. Als am 11. Juni 1913 Mahmut Şevket Pascha ermordet wurde, wurde er zum Kriegsminister ernannt.
    • rasch hatte er türkisch gelernt, wurde nach Haifa (Palästina) versetzt und einem Infanterieregiment zugeteilt. Schon zu diesem Zeitpunkt schrieb er Erfahrungsberichte, die in der „Kölnischen Zeitung“ und anderen Publikationen im Reich veröffentlich wurden.
  • Oktober 1912 bis 1913 im ersten Balkankrieg Ordonnanz-Offizier im Stabe des osmanischen Oberkommandos in Thrazien, an den Dardanellen und auf Gallipoli
  • 1.10.1913 wieder im Infanterie-Regiment „General-Feldmarschall von Mackensen“ (3. Westpreußisches) Nr. 129 angestellt
  • 1914 Dolmetscher-Prüfung (Französisch, Englisch)
  • August 1914 Zugführer, Adjutant und Kompanieführer im Infanterie-Regiment Nr. 129
  • September 1916 Verbindungs-Offizier zu den osmanischen Truppen bei der Heeresgruppe Mackensen in Rumänien
  • April 1917 im Generalstab der Heeresgruppe Mackensen
  • Oktober 1917 im Generalstab der 9. Armee unter General der Infanterie Erich von Falkenhayn in Palästina; Verbindungs-Offizier der deutschen Militärmission zur osmanischen Euphrat-Gruppe im Irak
  • April 1918 Ib bei der 88. Infanterie-Division
  • September 1918 im Generalstab der 11. Armee (General der Infanterie Kuno Arndt von Steuben)
  • Mai 1919 in einem Freikorps im Rheinland
  • 1.10.1919 im Stab des sich bildenden 4. (Preußischen) Reiter-Regiments (Potsdam) bzw. der sich bildenden 1. Kavallerie-Division (Frankfurt an der Oder)
  • 1.10.1920 zur Führergehilfen-Ausbildung in das Reichswehr-Ministerium versetzt; Kommandierungen zur:
    • 3. (Preuß.) Nachrichten-Abteilung (Potsdam),
    • zum 4. (Preußischen) Reiter-Regiment (Potsdam) und
    • zum 3. (Preußischen) Artillerie-Regiment (Frankfurt an der Oder).
  • 1.10.1922 Chef der 11. Kompanie des 18. Infanterie-Regiments, Bückeburg
  • 1.10.1925 im Reichswehrministerium, zur Führergehilfen-Ausbildung in der Heeres-Friedenskommission (Heeresfriko)
  • 1.10.1929 im 8. (Preußischen) Infanterie-Regiment, Frankfurt an der Oder; kommandiert zum Seminar für Orientalische Sprachen an der Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin
  • 1930 Diplom-Prüfung für die türkische Sprache, Universität Berlin
  • 1932 Diplom-Prüfung für die japanische Sprache, Universität Berlin
  • 1.10.1932 im Stab des I. Bataillons des 8. (Preußischen) Infanterie-Regiments, Frankfurt an der Oder
  • 1.10.1933 Kommandeur des I. Bataillons des 8. (Preußischen) Infanterie-Regiments, Frankfurt an der Oder
  • November 1934 zur Türkischen Armee kommandiert
    • Instruktionsoffizier, Berater und Dozent an der türkischen Kriegsschule; Hilmar Ritter von Mittelberger bildete den türkischen Generalstab aus, Oberst Walter Nicolai (1873–1947) richtete dem türkischen Generalstab einen Nachrichtendienst ein.
  • 1.4.1936 Militärattaché in Ankara, Athen und Teheran
    • 10. August 1939 kriegsbedingt aus Athen abberufen
    • 16. Februar 1940 kriegsbedingt aus Teheran abberufen
  • 25.2.1943 aus Krasnogorsk bittet der gefangene Generalfeldmarschall Friedrich Paulus mit Erlaubnis der Sowjets brieflich den deutschen Militärattaché in der Türkei, Generalleutnant Rohde, um Übersendung von sechs Paar Ranginsignien (Schulterstücke) eines deutschen Generalfeldmarschalls, die er in der Folgezeit in Gefangenschaft trägt.
  • 2. August 1944 kriegsbedingt aus Ankara abberufen, auch weil die Stimmung der Türken gegenüber dem Deutschen Reich zunehmend feindlich wurde.
    • Trotz des deutsch-türkischen Freundschaftsvertrags von 1941, aber vor allem, weil die Türkei von den Briten und VS-Amerikanern bedroht wurde, erklärte das Land am 23. Februar 1945 Deutschland und Japan der Form halber den Krieg.
  • Juni 1945 bis Februar 1947 in VS-amerikanischer Kriegsgefangenschaft
  • 1947 kam er mit seiner Familie als Vertriebener auf die Insel Pellworm an der Nordsee und bewohnte von 1952 bis 1954 das 1841 gebaute „Hus Godewind“. Den Namen „Türkenhof“ erhielt das umgebaute Hofgebäude auf einer Warft durch den ehemaligen Pastor der neuen Kirche, Karl Hansen, welcher mit dem Ehepaar Rohde befreundet war. Er wird noch heute so von den Insulanern genannt.

Familie

Oberleutnant Rohde heiratete am 21. Dezember 1916 seine Verlobte Eva Ulrich (Lebensrune.png 1. Januar 1891 in Berlin; Todesrune.png 8. Oktober 1972 in Geesthacht), Tochter von Felix Ulrich und der Elisabeth, geb. Radecke. Aus der Ehe sind sechs Kinder entsprossen: Lisbet, Werner, Klaus, Ernst August, Dieter und Günther. Gisela Magdalena Elisabeth „Lisbet“ (1919–1993) heiratete 1942 Hans Friedrich Wilhelm Linow (1918–1992), mit dem sie drei Kinder bekam

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

  • Meine Erlebnisse im Balkankrieg und kleine Skizzen aus dem türkischen Soldatenleben, Charlottenburg 1913
  • Die Operationen an den Dardanellen im Balkankriege 1912/13, Verlag R.Eisenschmidt, Berlin 1914
  • Die Ereignisse zur See und das Zusammenwirken von Heer und Flotte im Balkankrieg 1912/13, Berlin 1914
  • Das Deutschtum in Syrien und Palästina, in: „Süddeutsche Monatshefte“, 12. Jahrgang, Heft 12, September 1915, S. 899–906
  • Deutschland in Vorderasien, Berlin 1916
  • Der Kampf um Asien
    • Band 1: Der Kampf um Orient und Islam,
    • Band 2: Der Kampf um Ostasien und den Stillen Ozean, Stuttgart 1924 und 1926
  • Der Offizier des Reichsheeres, Berlin 1929
  • Italien und Frankreich in ihrer politischen, militärischen und wirtschaftlichen Gegensätzen, Berlin 1931
  • Deutsch-französische Machtfaktoren, 2 Bände, Berlin 1932
  • Der Herriot-Plan zur Abrüstungsfrage. Was Frankreich mit ihm bezweckt und was er bedeutet, Berlin 1933
  • Französische „Geschichtsauffassung“ und Propaganda in der Abrüstungsfrage, Berlin 1934