Sandau (Elbe)

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Sandau

Wappen von Sandau (Elbe).png
Wappen von Sandau
Staat: Deutsches Reich
Gau: Magdeburg-Anhalt
Landkreis: Stendal
Provinz: Sachsen
Einwohner (2013): 886
Bevölkerungsdichte: 47 Ew. p. km²
Fläche: 18,58 km²
Höhe: 27 m ü. NN
Postleitzahl: 39524
Telefon-Vorwahl: 039383
Kfz-Kennzeichen: SDL
Koordinaten: 52° 47′ N, 12° 3′ O
Sandau befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Bürgermeister: Henry Wagner (parteilos)

Sandau (Elbe) ist eine deutsche Zwergstadt, die sich in der nordöstlichen Altmark befindet. Die Ortschaft gehört der Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land in Sachsen-Anhalt an.

Lage

Die Kleinstadt Sandau liegt am rechten Ufer der Elbe südlich der Hansestadt Havelberg und nördlich von Klietz an der Bundesstraße 107 und durch die Pfarrkirche St. Nicolaus an der Straße der Romanik. Das Umland besteht überwiegend aus Niederungen der Elblandschaft, welche das Naturschutzgebiet „Flußlandschaft Elbe“ bildet, und großen Wäldern.

Geschichte

Gründungszeit

Der neu errichtete Kirchturm

In der Zeit des Römischen Reiches war das Gebiet östlich der Elbe von germanischen Stämmen bevölkert. Es dauerte jedoch wahrscheinlich bis etwa 950, also in der Zeit Ottos des Großen, als die Wenden die Gegend um das heutige Sandau besiedelten. Während des Jahres 1192 wurde Sandau in einer bischöflichen Bestätigung eines Tausches zwischen dem Grafen Heinrich von Gardelegen und dem Stift „Unser lieben Frauen“ in Magdeburg erstmalig urkundlich erwähnt. Damals wurde der Elbeort als Sandowe bezeichnet.

Das Mittelalter prägte und entwickelte Sandau. So wurde um 1200 die örtliche Kirche im romanischen Stil gebaut, die dann der Bauherr als „St. Nikolaus Kirche“ taufen ließ. Im Jahr 1272 wurde der Stadt eine freie Fähre bewilligt. Im selben Jahr verlieh der damalige Markgraf dem Ort die Stadtrechte. Im 13. Jahrhundert wurde eine Stadtmauer errichtet. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts entfachte sich ein Streit um die kleine Elbstadt, weil im Sommer 1377 Prignitzer Ritter die Stadt besetzten. Doch die Magdeburger eroberten die Stadt mit etwa 100 Mann in einem Handstreich wieder schnell zurück.

Neuzeit

Da der Dreißigjährige Krieg nicht vor den Toren der Stadt blieb, wurde Sandau durch durchziehende Truppen zerstört und ausgeplündert. Dabei verloren viele Sandauer ihr Leben. Ein Großteil der überlebenden Bevölkerung kehrte der Stadt daraufhin den Rücken. Im Westfälischen Frieden wurde das Herzogtum Magdeburg, dem auch Sandau angehörte, dem brandenburgischen Kurfürsten unterstellt. Der Soldatenkönig Friedrich I. ließ 1717 Sandau zur Garnisonsstadt ausbauen, um dort eine Kompanie des Dragoner-RegimentsMarkgraf Albrecht von Brandenburg“ stationieren zu können.

Am 24. Oktober 1806 setzte von Blücher mit seinem Korps bei Sandau über die Elbe über. Der Übergang wurde von dem preußischen Feldherren Yorck gedeckt (→ Gefecht von Altenzaun). Vom 1. November 1806 bis zum 24. November 1809 mußte Sandau eine französische Besetzung ertragen. Während des deutschen Freiheitskampfes gegen Napoleon war in Sandau im Mai 1813 eine Kompanie des Lützower Freikorps stationiert, unter anderem auch der Dichter Theodor Körner.

Zur Zeit des Deutschen Kaiserreiches wurde im September 1909 die Bahnstrecke Schönhausen–Sandau eröffnet. Die Bahnstrecke nach Schönhausen wurde am 20. Dezember 1997 stillgelegt.

Der Artilleriebeschuß der VS-Amerikaner richtete massive Zerstörungen in Sandau an.

Zweiter Weltkrieg

Im Frühjahr 1945 kam der Zweite Weltkrieg nach Sandau, weil die VS-Amerikaner die Fähre außer Gefecht setzten wollten, was dann auch durch drei Volltreffer gelang. Dennoch begann am 13. April um 13.30 Uhr die VS-amerikanische Artillerie, die Elbstadt zu beschießen. Die Folgen des etwa zehntägigen Beschusses waren für die Kleinstadt verheerend, da 80 % der Stadt vernichtet wurde. Zwölf Sandauer starben beim Artilleriebeschuß, der neben Splittergranaten auch die gefürchteten Phosphorgranaten beinhaltete. Der Wiederaufbau ging in der DDR nur schleppend voran. Die Kirche, die ebenfalls vollständig vernichtet worden war, baute man erst lange nach der Teilwiedervereinigung wieder auf, nämlich 2002.

Sandau heute

Die Sandauer Fähre mit Blick auf Sandau

Das Wappen, welches den heiligen Mauritius auf der Stadtmauer darstellt, wurde 1996 genehmigt. Die Blasonierung lautet: „In Gold eine schwarz gefugte, rote Burg, bestehend aus einer gezinnten Mauer und zwei Türmen mit beknauften Spitzdächern und je einer Fensteröffnung; die Türme verbunden durch ein abgeflachtes Dach mit aufgesetztem beknauften Kegel; darunter ein blau gekleideter heiliger Mauritius mit Brustharnisch und gegürtetem silbernen Schwert, in der Linken einen von Rot und Silber geteilten Schild, in der Rechten eine blaue Lanze mit silbernem, rot bekreuzten Fähnlein haltend.“

Heute ist Sandau ein beliebter Urlaubsort vor allem für Radfahrer, die den Elberadweg befahren. Das kulturelle und gesellschaftliche Leben bestimmen die Freiwillige Feuerwehr und der Sportverein „TuS Sandau“, der in den Abteilungen Fußball, Tischtennis und Kegeln untergliedert ist. Bekannt ist Sandau durch seine noch intakte Fähre, die seit dem Jahr 1272 Sandau mit dem westlichen Landufer der Elbe verbindet.

Bekannte, in Sandau geborene Personen

Verweise